Wrong Turn 6: Last Resort
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Wrong Turn 6: Last Resort

Inhalt / Kritik

Wrong Turn
„Wrong Turn 6: Last Resort “ // Deutschland-Start: // 25. Oktober 2018 (DVD)

Von seinem Leben in New York City enttäuscht und nach einer schlimmen persönlichen Krise erhält Danny (Anthony Ilott) die Nachricht von einem Erbe, was ihn in den Wäldern West Virginias erwartet. Auch wenn seine mitgereisten Freunde dies anders sehen und am liebsten direkt wieder fahren würden, wollen Danny und seine Freundin Toni (Aqueela Zoll) das große Anwesen zumindest erkunden, was sie bei ihrer Ankunft erwartet. Die bisherigen Verwalter, Jackson (Chris Jarvis) und Sally (Sadie Katz), haben in der Tradition von Dannys Vorfahren das Gebäude als Sanatorium geführt, welches wegen seiner heißen Quellen bis weit über die Grenzen West Virginias hinaus bekannt ist. Der zunächst misstrauische Danny wird von Jackson in die Geschichte des Anwesens und seiner Familie eingeführt, und ist fasziniert, von Menschen und deren Leidenschaft zu hören, was ihm bislang noch unbekannt war. Vor allem die Passion fürs Jagen versucht Jackson ihm näherzubringen, wobei sich auch hier Danny zuerst sträubt, doch sich dann im Umgang mit Pfeil und Bogen als fähiger Jäger erweist, sehr zum Missfallen seiner Freundin, die Danny auf einmal nicht mehr wiedererkennt.

Hinter der Fassade des Sanatoriums verbirgt sich noch eine andere Wahrheit, die eng verknüpft ist mit den zahlreichen Vermisstenfällen in der Gegend, denn gemeinsam mit den degenerierten Killern Three Finger (Radoslav Parvanov), Saw Tooth (Danko Jordanov) und One Eye (Asen Asenov) entledigen sich Jackson und Sally nicht nur ihrer Gäste und anderer Besucher, sondern bereiten ein geheimes Ritual vor, in dessen Kontext Danny eine wichtige Rolle spielt. Derweil haben dessen Freunde bereits Bekanntschaft mit den drei Killern gemacht, welche in den labyrinthischen Gängen des Anwesens sowie im nahen Wald die Jagd auf sie eröffnet haben.

Gefallen an der Jagd

Zehn Jahre nachdem der erste Wrong Turn in die Kinos gekommen war, begannen in Bulgarien die Arbeiten an dem bis zu diesem Zeitpunkt sechsten Eintrag in die Horror-Reihe, die mit jedem neuen Film immer schlechter und belangloser wurde. Für Wrong Turn 6: Last Resort ersetzte der bulgarische Regisseur Valeri Milev seinen Kollegen Declan O’Brien, wobei die ästhetischen sowie inszenatorischen Mittel sich nicht großartig änderten, wurde doch auch der sechste Film der Reihe wieder exklusiv für die Heimkinoauswertung produziert. Zwar scheint Milevs Film in mancher Hinsicht eigene Wege zu gehen und distanziert sich etwas von den vorherigen Teilen, doch die Probleme der Reihe bleiben damit nicht ungelöst, sodass auch Wrong Turn 6 über weite Stellen schmerzlich ermüdend und berechenbar bleibt.

An mangelndem Interesse für das Horrorgenre oder fehlenden Ideen kann es nicht liegen, dass Wrong Turn 6 sich nur teilweise von dem indiskutablen Wrong Turn 5: Bloodlines abhebt. Bereist nach den ersten Minuten wird mit dem Punkt der Erbschaft, die der von Anthony Ilott gespielte Danny macht und an der er immer mehr Gefallen findet, ein interessanter Aspekt eingeführt, der eigentlich viel eher in den vorherigen Teil gepasst hätte. Frank H. Woodwards Skript betont immer wieder den Aspekt des Erbes, wie sich beispielsweise Danny immer geborgener in dem Kontext einer langen Ahnenreihe wiederfindet, von der er bislang nichts wusste. Als er das erste Mal die Armbrust seines Großvaters in der Hand hält oder mit Jackson auf die Jagd geht, sind dies Schlüsselszenen, die durchaus passabel inszeniert und gespielt sind.

Unfokussiert

Doch dann gibt es ein Problem, denn es handelt sich immer noch um einen Wrong Turn-Film, der in irgendeiner Form die degenerierten Killer aus den vorherigen Teilen miteinbeziehen muss. One Eye, Saw Tooth und Three Finger verkommen in Wrong Turn 6 zu einer Randnotiz, deren Legitimation innerhalb der Handlung nicht nur verwirrend ist, sondern die unfokussierte Herangehensweise dieser Geschichte offenbart. In manchen Szenen, speziell in denen, welche bereits erwähnt wurden, scheint Milevs Film in Konflikt zu stehen mit einigen Aspekten des Drehbuchs, die entsprechend halbherzig in Szene gesetzt wurden. Alleine die wahren Hintergründe für Jacksons und Sallys Handeln, die gewissermaßen die Veränderung des Franchises in Wrong Turn: The Foundation vorausahnen lassen, wirken aufgesetzt.

Davon einmal abgesehen erinnert sich der Film dann doch an die Zutaten der Vorgängerfilme, was man besonders am Gewaltlevel, den Blutfontänen sowie den recht grausamen Tötungs- und Folterszenarien der Killer sieht.

Credits

OT: „Wrong Turn 6: Last Resort“
Land: USA
Jahr: 2014
Regie: Valeri Milev
Drehbuch: Frank H. Woodward
Musik: Claude Foisy
Kamera: Martin Chichov
Besetzung: Anthony Ilott, Radoslav Parvanov, Danko Jordanov, Asen Asenov, Chris Jarvis, Sadie Katz, Aqueela Zoll

Trailer

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"Wrong Turn 6: Last Resort" ist eine Steigerung zum Vorgängerfilm. Auch wenn an bestimmten Stellen eine neue Idee erscheint, wird diese letztlich ausgebremst durch das Formelhafte und Berechenbare einer Reihe, die schon nach dem zweiten Teil hätte aufhören sollen. Interessant bleibt vielleicht nur die Frage, was Valeri Milev wohl gemacht hätte, wenn er keinen "Wrong Turn"-Film hätte inszenieren müssen, denn an Ideen scheint es ihm nicht zu mangeln.
5
von 10