Acts of Violence
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Acts of Violence

Inhalt / Kritik

Acts of Violence
„Acts of Violence“ // Deutschland-Start: 3. Mai 2018 (DVD/Blu-ray)

Der Schock ist groß bei Roman MacGregor (Ashton Holmes), als er erfährt, dass seine Verlobte Mia (Tifanny Brouwer) von einem Menschenhändlerring entführt wurde. Anstatt die Hände in den Schoß zu legen, beschließen daraufhin seine Brüder Declan (Cole Hauser) und Brandon (Shawn Ashmore), zusammen mit Roman die Sache selbst in die Hand zu nehmen, wobei ihnen die militärische Erfahrung von Declan zugutekommt. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Entführten und dem Gangsterboss Max Livington (Mike Epps), der hinter der Entführung steckt. Das wiederum ruft die Polizisten James Avery (Bruce Willis) und Brooke Baker (Sophia Bush) auf den Plan, die selbst schon länger hinter ihm her sind …

Aus Prinzip schlecht

Eines muss man Bruce Willis lassen: Nach dem Ende seiner AAA-Karriere hat er sich eine offensichtlich sehr rentable Nische ausgesucht. Er ist gefühlt jede Woche in einem anderen Actionthriller zu sehen, in denen er letztendlich nicht viel tun muss außer irgendwo rumzusitzen. Auch eine Form der Altersvorsorge. Noch bemerkenswerter ist aber, dass er sich offensichtlich ganz gezielt minderwertige Filmprojekte aussucht. Hard Kill, Cosmic Sin, 10 Minutes Gone – da reiht sich eine Gurke an die nächste. Nach dem Gesetz der Wahrscheinlich sollte es eigentlich eine Unmöglichkeit sein, so viele schlechte Filme zu finden. Und doch schafft er es immer wieder. Siehe auch Acts of Violence.

Wobei man die mangelnde Qualität des Films kaum an ihm aufziehen kann. Dafür ist Willis hier einfach zu unbedeutend. Auch wenn die prominente Platzierung auf dem Cover und die oberste Nennung in den Credits das suggerieren, in Acts of Violence sind andere deutlich wichtiger. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die drei Brüder, die um jeden Preis die Verlobte befreien wollen. Das hat den Vorteil, dass der Schauspieler mit seiner offen zur Schau getragenen Langeweile nicht viel kaputt machen kann. Seine Kollegen im Ensemble machen zumindest den Eindruck, als hätten sie hier einen guten Film abliefern wollen. Etwas, das unterhält. Es ist ihnen nur nicht gelungen.

Aus Liebe zur Gewalt

Das fängt schon bei der Geschichte an, die mal wieder nur sämtliche Klischees eines Rachethrillers runterrattert. Einem Ex-Soldaten – alternativ gehen auch immer Ex-Cops, Ex-Agenten oder Ex-Killer – wird ein Unrecht angetan, wofür dann alle, die auch nur irgendwie damit zu tun haben, mit dem Leben bezahlen dürfen. Vorbildfunktion hat so etwas natürlich weniger. Acts of Violence ist einer dieser Filme, in denen Selbstjustiz nicht nur geduldet, sondern regelrecht heroisiert wird. Das Motto: Gewalt ist voll okay, solange es die richtigen trifft. Verbunden wird das mit der Suggestion, dass die Polizei viel zu wenig tut und richtig durchgreifen sollte – in Zeiten exzessiver Polizeigewalt in den USA ist das gleich doppelt fragwürdig.

Das darf man als diesem Genre geneigten Zuschauer natürlich alles ignorieren. Manchmal reicht es einem schon, wenn es irgendwo mal mächtig knallt. Aber selbst in der Hinsicht ist Acts of Violence nun wirklich kein Vorzeigeprodukt. Es fehlen Regisseur Brett Donowho einfach die inszenatorischen Mittel oder Einfälle, um aus der Racheaktion mehr zu machen als das sture Abknallen vorgefertigter Ziele. Da die Figuren ebenfalls nur zweckmäßig sind – ein durch den Krieg traumatisierter Veteran ist so ziemlich das Langweiligste, was man sich in dem Bereich ausdenken kann –, gibt es so gar keinen triftigen Grund, warum man sich an dieser Gewaltorgie beteiligen sollte. Selbst wer von Haus aus wenig Ansprüche bei dieser Art Film mitbringt, findet massenweise interessante Werke, um die Zeit mit dieser Schlaftablette zu verschwenden.

Credits

OT: „Acts of Violence“
Land: USA
Jahr: 2018
Regie: Brett Donowho
Drehbuch: Nicolas Aaron Mezzanatto
Musik: James T. Sale
Kamera: Edd Lukas
Besetzung: Bruce Willis, Cole Hauser, Shawn Ashmore, Ashton Holmes, Melissa Bolona, Sophia Bush, Mike Epps

Bilder

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Eine Frau wird von einem Menschenhändlerring entführt, ihr Verlobter und dessen Brüder wollen sie befreien. „Acts of Violence“ geht ganz ungeniert unreflektierten Rachefantasien nach, macht dabei weder inhaltlich noch inszenatorisch genug, um mehr als fragwürdige Wegwerfware zu sein.
3
von 10