Rivalinnen – Duell auf der Klinge On the Edge
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Rivalinnen – Duell auf der Klinge

Inhalt / Kritik

Rivalinnen Duell auf der Klinge
„Rivalinnen – Duell auf der Klinge“ // Deutschland-Start: 25. März 2021 (DVD/Blu-ray)

Aleksandra Pokrovskaya (Svetlana Khodchenkova) hat so ziemlich alles als Fechterin erreicht, genießt ihren Ruhm und ihre Erfolge. Doch eines fehlt noch zu ihrem Glück: die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Auf dieses Ziel trainiert sie schon seit einer ganzen Weile verbissen hin, schließlich will sie damit ihre Karriere krönen. Da passt es ihr überhaupt nicht in den Kram, als auf einmal die junge Kollegin Kira Egorova (Stasya Miloslavskaya) auftaucht und mit ihrer furchtlosen Kampfweise für Furore sorgt. Denn sie könnte ihr auf den letzten Metern noch den Sieg streitig machen. Immer wieder kreuzen sich die Wege der beiden Rivalinnen auf diese Weise, jedes Mittel ist ihnen dabei recht, um am Ende auf dem Podest stehen zu können …

Russische Filme im Trend

In den letzten Jahren haben sich russische Filme eine feste Nische im hiesigen Angebot erkämpft. Schafften es zuvor eher schwere, gesellschaftskritische Dramen zu uns, die sich an ein Arthouse-Publikum richteten, ist die Zielgruppe der aktuellen Welle doch deutlich weiter gefasst. Man schielt da schon mehr auf eine breitere, weniger anspruchsvolle Masse. Das zeigt sich an den diversen Genre-Beiträgen aus dem Horror- und Science-Fiction-Umfeld. Dazu gesellen sich Dramen aus dem sportlichen Umfeld. In Immer, wenn du bei mir bist war es Eiskunstlauf, beim Nachfolger ging es um Eishockey. Bei Feel That Beat drehte sich alles um das Thema Tanz, wenn ein Mann nach dem Verlust seines Gehörs sich neu orientieren muss.

Einschneidende Erlebnisse gibt es in Rivalinnen – Duell auf der Klinge ebenfalls nicht zu knapp. Dieses Mal dürfen sich die Figuren beim Fechten miteinander messen. Anders als bei den obigen Titeln geht es dabei jedoch weniger um eine Selbstentfaltung oder Selbstfindung, nachdem die Charaktere jeweils in Lebenskrisen geraten sind. Im Mittelpunkt dieses Dramas steht vielmehr, wie der Titel bereits ankündigt, der Wettstreit. Das geht automatisch mit einem höheren Konfrontationsfaktor einher, da Regisseur Eduard Bordukov und sein Drehbuchteam hier auf starke Kontraste setzen. Auf der einen Seite die etablierte Veteranin, die es noch einmal wissen will, auf der anderen Seite die wilde Newcomerin, die sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben lassen will.

Fechten mit dem Holzhammer

Worauf das Ganze hinauslaufen soll, das kann man sich natürlich denken. Im Zweifelsfall müssen die Alten immer den Jüngeren den Platz räumen, so will es die Natur, so will es das Publikum. Zumindest wenn diese Alten so wie bei Rivalinnen – Duell auf der Klinge die Favoritenrolle haben und nicht den Underdog-Sympathie-Bonus bekommen. Nicht dass Kira so viel sympathischer wäre. Oder interessanter. Eigentlich sind beide Figuren wenig geeignet, dass man ihnen unbedingt die Daumen drücken wollte oder eine andere Form der Anteilnahme entwickeln müsste. Versucht wird es zwar schon, etwa durch das Hinzudichten einer tragischen Familiengeschichte. Doch das ist so plump und manipulativ, dass davon nicht viel übrig bleibt.

Sehr viel spannender ist Rivalinnen – Duell auf der Klinge, wenn darauf verzichtet wird, die beiden Frauen als Mensch zeigen zu wollen. Schließlich ist Fechten kein Sport, der besonders oft in Filmen gezeigt wird. Vor allem nicht, wenn dieser von Frauen ausgeübt wird. In der Hinsicht schlägt sich das Drama auch recht achtbar, die Kämpfe sind dynamisch in Szene gesetzt. Subtilität sollte man hier jedoch ebenfalls nicht erwarten. Die aufdringliche Musik macht deutlich, dass Bordukov dem Publikum nicht sonderlich viel Eigenleistung zutraut. Da wird dann lieber etwas dicker aufgetragen. Gleiches gilt für Inhalt, der zum Ende hin wie so oft in diesem Segment unter Meter hohen Schichten Pathos begraben wird. Wer hierfür empfänglich ist, der macht mit dem russischen Film nicht grundlegend etwas verkehrt. Im Gegensatz zu den beiden Hauptfiguren ist das hier aber weniger prädestiniert für Auszeichnungen und Preise.

Credits

OT: „Na ostrie“
Land: Russland
Jahr: 2020
Regie: Eduard Bordukov
Drehbuch: Eduard Bordukov, Aleksandr Yegorov, Mikhail Kakuberi, Anton Sheyenson, Anna Sobolevskaya, Igor Gordashnik
Musik: Oleg Belov, Dmitriy Yemelyanov
Kamera: Mikhail Milashkin
Besetzung: Svetlana Khodchenkova, Stasya Miloslavskaya, Sergey Puskepalis, Alexey Barabash, Kirill Degtyar

Bilder

Trailer

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In „Rivalinnen – Duell auf der Klinge“ will eine Fechterin Olympisches Gold als Krönung ihrer Karriere, bis ihr eine junge, wilde Kollegin dazwischenfunkt. Die Kämpfe sind dynamisch inszeniert. Ansonsten regiert beim russischen Drama der Holzhammer, gerade auch bei der Figurenzeichnungen der beiden Protagonistinnen.
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von 10