Beyond the Law
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Beyond the Law

Inhalt / Kritik

Beyond the Law
„Beyond the Law“ // Deutschland-Start: 25. März 2021 (DVD/Blu-ray)

Als Chance Wilson (Chester Rushing) die Möglichkeit erhält, mit dem Gangster Desmond Packard (Zack Ward) einen Überfall durchzuziehen, glaubt er noch, endlich den Jackpot geknackt zu haben. Stattdessen bringt ihn Desmond am Ende um, als die Beute spurlos verschwindet. Das wiederum bringt Chances Vater Frank (Johnny Messner) auf den Plan. Denn auch wenn der ausgebrannte Ex-Cop kein besonders gutes Verhältnis zu seinem Sohn hatte, dieser Mord darf nicht ungesühnt bleiben. Während Frank nun nach Antworten sucht, rückt er Adair Packard (Steven Seagal) immer mehr auf die Pelle, Vater von Chance und selbst eine lokale Verbrechergröße. Gleichzeitig versucht der ermittelnde Detective Ray Munce (DMX), das drohende Blutbad zu verhindern …

Mogelpackungen als Geschäftsmodell

Dass ein Film mit einem bekannten Ensemble mehr zieht als ein vergleichbarer mit einer No-Name-Besetzung, das haben die Studios schon vor vielen Jahrzehnten ausbaldowert. Wenn ein Titel richtig Erfolg haben soll, dann wird irgendein Zugpferd davor gespannt. Inzwischen wurde daraus ein eigenes Geschäftsmodell: Man nehme irgendwelche Stars, oft auch der abgehalfterten Art, und bringe sie ganz groß auf dem Artwork. Im Film selbst sind die dann oft aber nur ein paar Minuten zu sehen. Bruce Willis hat aus solchen Mogelpackungen seine eigene Rentenvorsorge geschaffen. Er ist geradezu bekannt dafür, sich auf Werke wie 10 Minutes Gone oder Survive the Night zu konzentrieren, in denen er nur ein wenig gelangweilt in der Ecke rumsitzen muss, während die anderen um ihn herum die eigentliche Arbeit machen.

Beyond the Law zeigt nun, dass diese Masche noch ein ganzes Stück dreister geht. Hier wurden mit Steven Seagal und DMX gleich zwei Leute auf das DVD-Cover gequetscht, deren Hochphase in den 1990ern lag und die nun die Reaktion provozieren: „Echt, die gibt es noch?“ Der eigentliche Hauptdarsteller Johnny Messner wird jedoch weder gezeigt, noch erwähnt. Dabei erzählt der Film die Geschichte von Frank, zeigt seinen Kampf, zeigt auch, wie sehr es ihn belastet, dass er bei seinem Sohn so ziemlich alles falsch gemacht hat, was man falsch machen kann. So manch einer wird vor den Bildschirmen deshalb ein wenig verwundert darauf warten, wann denn der eigentliche Film beginnt.

Wo ist die Action?

Der Eindruck, als Zuschauer irgendwo in der Wartehalle vergessen worden zu sein, hängt jedoch nicht nur mit den zurückhaltenden Auftritten der Aushängeschilder zusammen. Es passiert in Beyond the Law einfach nicht sonderlich viel. Dass Seagal mit seinen bald 70 Jahren nicht unbedingt durch die Gegend hechtet, das mag noch verständlich sein. Aber auch sonst der Film nicht so wahnsinnig viel dafür, dass das Label Action verdient ist. Dann und wann geht es dabei schon zur Sache. Die meiste Zeit muss man sich jedoch damit begnügen, dass jemand ganz grimmig dreinschaut oder die eine oder andere Bedrohung brummt. Es muss reichen, wenn das Gegenüber und das Publikum daheim den Eindruck gewinnt, dass das hier ganz brutal werden kann.

Natürlich sind Brutalität und Tempo nicht die einzigen Kriterien, an denen sich die Qualität eines Filmes festmacht. Ein Ansatz, der sich stärker an den Figuren und ihrem Innenleben ausrichtet, kann ebenfalls sehenswert sein. Wenn das aber darauf hinausläuft, sich irgendwelchen billig zusammengeschusterten Flashbacks und Traumvorstellungen hinzugeben, kann man sich das getrost sparen. Das gilt dann auch insgesamt für Beyond the Law, der nicht einmal in dem mit geringeren Erwartungen konfrontierten B-Movie-Rachethriller-Segment zu überzeugen weiß. Statt großem Nervenkitzel oder wenigstens großer Gefühle gibt es hier große Langeweile, zudem die deprimierende Erkenntnis, wie sehr Zeit und Alter an uns allen nagen.

Credits

OT: „Beyond the Law“
Land: USA
Jahr: 2019
Regie: James Cullen Bressack
Drehbuch: Chad Law, Johnny Martin Walters
Musik: Charlie Wilkins
Kamera: Alex Brendea, David Newbert
Besetzung: Johnny Messner, Steven Seagal, DMX, Bill Cobbs, Zack Ward, Jeff M Hill

Bilder

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In „Beyond the Law“ will ein Ex-Cop den Mord an seinem Sohn rächen. Statt spannender Action bietet der Film jedoch bleierne Langeweile, abgehalfterte Stars und eine Hauptfigur, die nicht nur ihr eigenes Leben verschwendet hat, sondern die Zeit des Publikums gleich mit dazu.
3
von 10