Malumore Bad Mood

Kritik

Im Jahr der Corona-Pandemie hat das Bewusstsein für die große Bedeutung und Verantwortung zugenommen, aber auch dafür, dass die Entlohnung in keinem Verhältnis zu der Aufgabe steht. Aber es geht noch schlimmer, wie Loris Giuseppe Nese in ihrem Kurzfilm Bad Mood aufzeigt. Darin erzählt sie von ihrer Mutter, die sich um das Wohl von Senioren und Seniorinnen daheim kümmert. Die Bezahlung: fünf Euro die Stunde. Dafür gibt es eine Arbeit, die sowohl körperlich wie auch seelisch anstrengend ist. Die meisten der ihr anvertrauten Menschen sind schon sehr gebrechlich, der Tod nähert sich mit großen Schritten.

Nese hat daraus jedoch keine herkömmliche Dokumentation gemacht, welche das System als solches angreift. Vielmehr erzählt sie in zwölf Minuten eine sehr persönliche Geschichte, wie diese Aufgabe ihre Mutter prägt, aber auch wie die allgemeine Situation der Familie ist. Dabei greift die Italienerin nur sehr kurz auf Realaufnahmen zurück. Die restliche Zeit verwendet sie linolschnittartige, gezeichnete Bilder, die sehr düster gehalten sind, dabei eher symbolisch verwendet werden anstatt zur eigentlichen Illustration. Das Ergebnis ist ein recht unheimlicher Film, der aber etwas zu abstrakt ist, um sich wirklich in dem Leben der Erzählerin wiederfinden zu können.

Credits

OT: „Malumore“
Land: Italien
Jahr: 2020
Regie: Loris Giuseppe Nese
Drehbuch: Loris Giuseppe Nese
Musik: Davide Maresca



(Anzeige)

„Bad Mood“ beleuchtet das Leben einer Frau, die für fünf Euro die Stunde alte Menschen daheim pflegt. Der animierte Kurzfilm ist dabei einerseits sehr persönlich, gleichzeitig aber auch abstrakt, weshalb es nicht ganz einfach ist, sich in den düsteren Bildern zu finden.