Inspector Barnaby: Mord ist keine Hexerei Midsomer Murders: The Witches of Angel’s Rise TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Mark Bourdillon

Inspector Barnaby: Mord ist keine Hexerei

„Inspector Barnaby: Mord ist keine Hexerei“ // Deutschland-Start: 15. Januar 2023 (ZDF) // 17. Februar 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche der 22-jährigen Tilly in der Nähe gefunden wird, müssen Inspector John Barnaby (Neil Dudgeon) und Sergeant Jamie Winter (Nick Hendrix) tief in die Welt der Esoterik eintauchen. Schließlich wurden auf der Toten eine Tarotkarte sowie diverse Symbole gefunden, die den beiden Polizisten den Weg weisen sollen. Außerdem wurde in der Nähe eine Esoterik-Messe veranstaltet, die Peter Saint-Stephens (Clive Mantle) einmal im Jahr organisiert, um an seine vor einem Jahr bei einem Unfall gestorbene Tochter Bea zu erinnern. Doch trotz der geballten Kompetenz, die sich versammelt hat, erweist sich die Spurensuche als schwierig, da vieles an der Geschichte widersprüchlich ist …

Skurriler Ausflug in die Esoterik

Kann man genug von Inspector Barnaby haben? Nicht, wenn es nach der britischen Produktionsfirma geht, die seit 1997 Filme rund um den beliebten Polizisten und dessen gleichnamigen Nachfolger dreht. Und auch beim ZDF, wo die Filme seit 2005 ausgestrahlt werden, ist das Interesse ungebremst. Nachdem Fans zuletzt ein Jahr ohne neue Titel auskommen mussten und ihnen nur die Wiederholungen blieben, stehen jetzt vier neue Folgen an. Letzte Woche ging es mit Die Piraten von Midsomer los. Sieben Tage später folgt mit Mord ist keine Hexerei bereits der nächste Streich und die letzte Episode der 22. Staffel. Die Folgestaffel startet aber gleich im Anschluss, weshalb der Sonntagabend erst einmal bis Ende Januar versorgt sein dürfte.

Das Szenario ist erneut etwas ungewöhnlich. Nachdem es beim letzten Mal noch die Welt das Amateur-Theaters war, die zum Schauplatz mörderischen Treibens wurde, bekommen wir es dieses Mal unter anderem mit Hellseherinnen, Hexen und einem Tarot-Karten-Leser zu tun. Das klingt ein bisschen wie eine Halloween-Folge. Tatsächlich war vergangenen Herbst Polizeiruf 110: Hexen brennen in diesem Bereich unterwegs. Bei Inspector Barnaby: Mord ist keine Hexerei gibt es aber wie immer mehr Humor. Da tummeln sich reihenweise skurriler Figuren herum, bei denen man nie so genau sagen kann, ob es Spinner oder Scharlatane sind. Oder sollte doch etwas dran sein an den Geschichten, die diese erzählen? Nicht nur Barnaby und Winter sollen im Laufe der anderthalb Stunden ihre Zweifel bekommen, sondern auch das Publikum.

Unterhaltsam bis willkürlich

Zweifel, dass die Morde irdischen Ursprungs sind, gibt es hingegen keine. Dafür sind da auch viel zu viele Leute, die irgendwie verdächtig sind. Was bei diesen jedoch etwas fehlt, ist ein klares Motiv, warum nun ausgerechnet Tilly umgebracht werden musste. Wo man beim klassischen Whodunnit eigentlich die Wahl aus einer Reihe von Figuren hat, die alle in Frage kämen, ist man bei Inspector Barnaby: Mord ist keine Hexerei dann doch bis zum Ende ratlos. Aus gutem Grund: So richtig funktioniert das mit der Auflösung nicht, da sie wie beim letzten Mal ziemlich willkürlich ist. Es dürfte nur wenige geben, die von sich aus auf das alles kommen werden. Sie führt auch zu einem recht seltsamen Wechsel der Tonalität, wenn es auf einmal ganz ernst und tragisch werden soll, was nicht so recht passt.

Insgesamt ist der Film dann auch etwas schwächer als der vom letzten Mal. Es reicht aber nach wie vor für ein gehobenes Mittelfeld. Gerade die besagten skurrilen Figuren tragen dazu bei, dass einem während der Mördersuche nicht langweilig wird. Das ist eine richtige kleine Parallelgesellschaft, die Drehbuchautorin Maria Ward da aufgebaut hat. Wer seine Krimis etwas schrulliger mag, schaltet daher bei Inspector Barnaby: Mord ist keine Hexerei ein. Fans werden das sowieso tun. Auch wenn das hier keine Sternstunde des TV-Krimis ist und es in der vergangenen 25 Jahren diverse bessere Teile innerhalb der Reihe gegeben hat, so ist das doch sympathisch und unterhaltsam – was bei hiesigen Konkurrenzproduktionen keine Selbstverständlichkeit ist.

Credits

OT: „Midsomer Murders: The Witches of Angel’s Rise“
Land: UK
Jahr: 2021
Regie: Gill Wilkinson
Drehbuch: Maria Ward
Vorlage: Caroline Graham
Musik: Evan Jolly
Kamera: Al Beech
Besetzung: Neil Dudgeon, Nick Hendrix, Fiona Dolman, Annette Badland, Clive Mantle, Caroline Lee Johnson, Tracy-Ann Oberman, Sarah Paul, Ian Bartholomew, Colin Salmon, Janine Duvitski, Cian Barry

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Inspector Barnaby: Mord ist keine Hexerei
fazit
„Inspector Barnaby: Mord ist keine Hexerei“ nimmt uns mit in die Welt der Esoterik, wenn eine ermordete junge Frau mit einer Tarotkarte und seltsamen Symbolen versehen wurde. Das ist wie bei der Reihe üblich alles etwas humorvoller angelegt, mit diversen skurrilen Figuren. Der Versuch, dies mit tatsächlicher Tragik zu verbinden, irritiert jedoch, zumal der Film als Krimi seine Schwächen hat.
Leserwertung16 Bewertungen
4.8
6
von 10