Splash

Ein Piepen hallt durch den Raum, wie es Radarsysteme in U-Booten gerne ausspucken. Zumindest Filmen zufolge. In einem Film befinden wir uns auch in Splash. Jedoch nicht unter Wasser, sondern darüber. Meistens. Ein Schwimmbad ist dort zu sehen, die leicht kräuselnde Oberfläche des Pools. Ein Mann und eine Frau. Er könnte in Bademeister sein, so legt eine spätere Szene nahe. Aber vielleicht ist er auch nur zufällig hier. So wie sie. So wie die Bombe, die jeden Moment hochzugehen droht.

Wertvolle Poolerfahrungen
Nein, eine klar zu umfassende Geschichte erzählt Shen Jie in seinem animierten Kurzfilm nicht. Er erzählt eher mehrere, die ineinander übergehen, sich gegenseitig bedingen und sei es nur spekulativ. Inspiriert wurde der junge Künstler aus China dabei von David Hockney, dem englischen Maler und Grafiker, der für seine Poolbilder bekannt ist. Letztes Jahr wechselte eines davon für 90 Millionen Dollar den Besitzer, ein neuer Rekord für ein Werk eines noch lebenden Künstlers.

Ob es das Ganze wert ist, darüber lässt sich ebenso streiten wie über Sinn und Zweck von Splash. Klar ist jedoch, dass der Kurzfilm, der auf der Berlinale 2019 Premiere feierte, eine interessante Kombination aus bläulichen Bildern und fremdartigen Tönen ist, beruhigend und beunruhigend in einem. Dialoge gibt es hingegen keine, die den traumartigen Übergängen im Schwimmbad einen Sinn geben könnten. Hier heißt es sich zurücklehnen und abwarten, was geschieht, was gleichzeitig sehr viel und sehr wenig ist.



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In „Splash“ sehen wir eine Abfolge von Szenen in einem Schwimmbad, die in keinen logischen Zusammenhang stehen. Der animierte Kurzfilm erzeugt mit seinen Bild-Ton-Kombinationen eine eigenartige Atmosphäre zwischen Bedrohung und Entspannung.