Deadly Class

Deadly Class – Staffel 1 [Midview]

Deadly ClassNormale Schule ist zu langweilig? Kein Problem, es gibt ja genügend Alternativen. Von Zauberern (Harry Potter) bis Hexen (Chilling Adventures of Sabrina), von Drachen (Der kleine Drache Kokosnuss – Feuerfeste Freunde) bis zu possierlichen Mümmelmännern (Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei), da stehen doch jede Menge Türen offen. Von einer solchen etwas alternativen Einrichtung berichtet auch Deadly Class, das einige Wochen nach dem US-Start nun auch hierzulande mittwochs auf SYFY läuft. Los ging es am 27. Februar 2019 mit einer Doppelfolge, jeden Mittwoch gibt es Nachschub.

Die Serie erzählt die Geschichte des Waisenjungen Marcus (Benjamin Wadsworth), der nicht mehr allzu viel im Leben hat. Bis auf seinen Hass auf Reagan, den er für den Tod seiner Eltern verantwortlich macht. Da trifft es sich doch irgendwie ganz gut, dass Meister Ling (Benedict Wong) ihm einen Platz an der King’s Dominion anbietet, eine Eliteschule, in der die Sprösslinge der verschiedensten Verbrecherfamilien für ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet werden. Vor allem das Morden steht dabei auf dem Schulplan, sei es mit Gift oder auch durch Kampfkünste.

Der ganz normale Killeralltag
Die ersten drei Folgen zeigen davon jedoch noch relativ wenig. Stattdessen konzentriert sich Rick Remender, der den zugrundliegenden Comic geschrieben hat und hier als Showrunner fungiert, erst einmal auf die Schüler. Die sind sich nicht unbedingt alle wohlgesonnen, Cliquenkämpfe, Unsicherheiten und die Suche nach einem eigenen Platz sind auch an Killerschulen an der Tagesordnung. Nur dass dort eben mit etwas rabiateren Methoden hantiert wird. Für Charakterentwicklung ist da anfangs nicht so viel Platz, Deadly Class ist zu sehr damit beschäftigt, lauter Figuren und Themen einzuführen, bei denen noch nicht ganz klar ist, ob es sie braucht und worauf das hinauslaufen soll.

Dafür ist die Serie schon jetzt recht atmosphärisch. Wer eine Vorliebe für die 80er hat, darf sich auf eine stylische Hommage freuen. Da werden zur Zerstreuung mal alte Games ausgepackt, im Hintergrund dürfen Bands wie The Go-Go’s laufen. Und auch die Schule kann sich sehen lassen, sofern man es etwas düsterer mag. Während Wong für seine Rolle ein bisschen jung ist, im Vergleich zum Comic zumindest, ist die Besetzung des Giftlehrers durch Henry Rollins jetzt schon ein Gewinn. Kenner der Vorlage werden sich übrigens darauf einstellen müssen, dass die Umsetzung einen anderen Weg einschlägt und nicht genau dem Comic folgt. Von dem brutalen Drogenrausch, der zum Ende des ersten Bandes erfolgt, ist bislang noch nichts zu sehen. Aber vielleicht kommt da ja noch ein Ersatz, zehn Folgen soll die erste Staffel haben.



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