Drachenzaehmen leicht gemacht 2
© DreamWorks Animation

Drachenzähmen leicht gemacht 2

Drachenzaehmen leicht gemacht 2
„Drachenzähmen leicht gemacht 2“ // Deutschland-Start: 24. Juli 2014 (Kino)

Früher einmal, da haben die Bewohner von Berk Jagd auf die Drachen gemacht. Inzwischen sind aus den Todfeinden aber beste Freunde geworden. Ein Leben ohne die schuppigen Flugwesen? Kommt nicht in Frage! Während der Rest der Einwohner gut damit beschäftigt ist, die Drachen zur Unterhaltung oder auch zu anderen Zwecken zu benutzen, da zieht es Häuptlingssohn Hicks nach wie vor zu Abenteuern hinaus. Bei einem davon macht der junge Wikinger eine unglaubliche Entdeckung: Nicht nur, dass er eine Eishöhle findet, in der viele ihm unbekannte Drachenrassen leben. Er trifft dort auch einen Drachenreiter, der sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Und das ist nicht das einzige, was für Chaos sorgt, denn es droht von anderer Seite neues Unheil.

Hits hatten DreamWorks Animation im Laufe der Zeit natürlich so einige. So richtig viele bemerkenswerte Titel waren aber nicht darunter, die meisten siedelten sich irgendwo im netten Mittelfeld an. Die Reihe um Hicks und seine Drachen war da eine kleine Ausnahme, die Filme gehören zu den bei Kritikern am besten bewerteten Filmen des inzwischen drei Dutzend Werken umfassenden Oeuvres des Animationsstudios.

Ist das noch ein Kinderfilm?
Dabei scheiden sich gerade am zweiten Teil ein wenig die Geister. Regisseur und Drehbuchautor Dean DeBlois, der hier lose die Bücher von Cressida Cowell adaptiert, siedelt die Geschichte fünf Jahre nach Drachenzähmen leicht gemacht. Die Protagonisten sind dadurch älter, erwachsener, müssen sich mit komplexeren Problemen herumschlagen als noch bei der ersten Begegnung mit den geflügelten Bestien. Das hat auch Auswirkungen auf die Atmosphäre, die teils düsterer geworden ist, an manchen Stellen vielleicht sogar schon zu düster für das anvisierte junge Zielpublikum.

Ein bisschen Humor ist natürlich noch immer drin. Er ist nur weniger prominent eingesetzt. Dafür ist der klassische Kampf von gut gegen böse sehr kindgerecht einfach gehalten. Wer hier auf welcher Seite steht, daran lässt Drachenzähmen leicht gemacht 2 nie einen Zweifel. Von Anfang an wird der später auftauchende Gegenspieler Drago als das personifizierte Böse überhaupt dargestellt, der für seine persönliche Bereicherung über Leichen geht – zwei- wie vierbeinige. Das spiegelt sich auch in der Farbgebung wieder, wenn bei ihm alles in sehr düsteren Tönen gehalten ist.

Drachen in allen Größen und Farben
Ohnehin ist die Optik wieder eines der ganz großen Pluspunkte des Films. Schon Teil eins gefiel durch die teils ungewöhnlichen Designs der Drachen, die einen reizvollen Kontrast zu der realistischen Umgebung darstellten. Durch die vielen neuen Viecher, die jetzt durch die Gegend flitzen, hat sich das noch einmal verstärkt. Manchmal fühlt man sich gar wie in einem Pokémon-Film, so kurios und abwechslungsreich ist das Aufgebot, von klein und knuddelig bis zu riesigen Drachenbergen, deren bloßer Anblick schon zur Schockstarre führt.

Besonders spannend wird es dann natürlich, wenn eben diese ausufernde Menagerie seine Kampfkünste unter Beweis stellen darf. Schon die erste Begegnung mit dem mysteriösen Drachenreiter ist ein Höhepunkt der Animationskünstler. Und wenn es dann zum großen Finale geht und unzählige Drachen gleichzeitig antreten, dann dürfen auch erwachsene Zuschauer mit aufgerissenen Augen das Geschehen verfolgen. Zudem quetscht DeBlois einiges an Emotionen aus der Geschichte heraus, gerade gegen Ende hin. Da macht es dann auch schon nichts mehr, dass wirkliche Überraschungen hier eher selten sind und Astrid zu sehr darauf reduziert wird, nur noch Hicks Freundin zu sein.



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Weniger Humor, mehr Dramatik: „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ ist ernster angelegt als das erste Animationsabenteuer rund um den Wikinger Hicks und dessen Schoßdrachen. An manchen Stellen wird das sogar überraschend düster. Das macht den Nachfolger auch für ein älteres Publikum interessant, zumal die Kämpfe diesmal noch mehr hermachen und die ungewöhnlichen Drachendesigns noch abwechslungsreicher geworden sind.
7
von 10