Mirette ermittelt
© Studio 100

Mirette ermittelt: Über den Dächern von Paris

Mirette ermittelt ueber den Daechern von Paris
„Mirette ermittelt: Über den Dächern von Paris“ // Deutschland-Start: 7. September 2018 (DVD)

Rein körperlich gesehen, ist Mirette sicher nicht die Größte. Das hält sie jedoch nicht davon ab, einem Traum hinterherzujagen: die größte Detektivin der Welt zu werden! Dafür lässt sie auch keine Gelegenheit ungenutzt, reist um den Globus in die entlegensten Länder, geht aber auch daheim in Frankreich ganz gern mal auf Verbrecherjagd. Immer an ihrer Seite ist ihr Kater Jean Cat, der mit ihr die kniffligsten Fälle löst. Nicht immer freiwillig jedoch. Wenn es nach ihm ginge, müsste das mit den Abenteuern nicht unbedingt sein, vor allem den gruseligen.

Eines muss man Mirette ermittelt ja lassen: Sie macht mächtig Lust darauf, die Koffer zu packen und mal wieder auf Reise zu gehen. Denn hier sieht das so wahnsinnig einfach aus. Mal ist die junge Detektivin in ihrer Heimat Frankreich, dann in New York unterwegs, auch Kairo steht immer mal wieder auf ihrer Route an. Und das wohlgemerkt innerhalb von nur sieben Folgen. Denn ebenso viele enthält die erste Volume der hiesigen Veröffentlichung. Wobei Route etwas übertrieben wäre, denn so wie die einzelnen Episoden ohne Zusammenhang sind, so willkürlich sind auch die Schauplätze.

Moment, waren wir nicht schon mal hier?
Das ist zwar etwas schade, gerade auch bei den diversen Ägypten-Abenteuern, die sich leicht hätten verbinden lassen. Aber der jungen Zielgruppe wird das egal sein, Hauptsache es passiert was. Das tut es auch: Grundsätzlich ist Mirette ermittelt eine Krimiserie, bei der das junge Naseweiß gegen unterschiedlichste Verbrecher antritt – um am Ende doch schlauer zu sein als sie, logisch. Schließlich freut sich das Publikum immer, wenn einer von ihnen den Erwachsenen zeigt, wo es langgeht. Aber dann und wann schleichen sich auch ein paar absurdere bis fantastische Elemente hinein.

Und natürlich Humor. Vor allem Jean Cat wird dafür gern herangezogen, da er eigentlich viel lieber seine Süßigkeiten mampfen würde, anstatt mit Mirette gefährliche Abenteuer erleben zu müssen. Für das beabsichtigte Publikum wird das reichen, gerade auch in Verbindung mit der sehr knappen Laufzeit von rund 11 Minuten pro Folge. Bevor Langeweile einsetzen kann, ist die Geschichte meistens schon rum. Erwachsene brauchen sich das hier hingegen nicht anzuschauen. Denn auch wenn die Adaptionen der Kinderbücher von Fanny Joly und Laurent Audouin einiges in die Szenarien investieren, so laufen die Folgen doch etwas zu erwartbar ab, sind nie so aufregend, wie sich eine kriminologische Weltreise anhört.



(Anzeige)

„Mirette ermittelt“ zeigt ein kleines Mädchen, das davon träumt, eine große Detektivin zu werden. Das führt sie zwar rund um die Welt, richtig aufregend sind ihre Abenteuer aber nicht – trotz ihres Hangs zum Fantastischen. Die Zielgruppe kann aber dennoch ihren Spaß haben, auch weil der unglückselige Katzenassistent immer wieder gegen seinen Willen mitmuss.
5
von 10