Star Wars - Episode IV – Eine neue Hoffnung

Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung

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(”Star Wars: Episode IV – A New Hope” directed by George Lucas, 1977)

Der Originaltitel von Episode IV lautete damals zwar schlichtweg Star Wars, um die angefangene Serie allerdings etwas homogener zu gestalten, habe ich mich für den Alternativtitel entschieden.
Der erste Film den George Lucas stammt aus dem fernen Jahre 1977, doch dank neuzeitlichen visuellen und tontechnischen Anpassungen bekommt man im Handel eigentlich nur mehr DVD-Fassungen in höchster Qualität geboten. Es wirkt also gar nicht altbacken wenn Han Solo (Harrison Ford) & Co durch die Galaxis rasen um die perfiden Pläne der dunklen Seite der Macht zu durchkreuzen. Wie bereits beim Review zu Episode III besprochen, hat die dunkle Regentschaft der Sith das Machtzepter übernommen und steuert nun gemeinsam mit den gefallenen Jedi-Meister Darth Vader (David Prowse bzw. die Stimme im englischen O-Ton verleiht ihm James Earl Jones) an ihrer Seite die Geschicke des neuen galaktischen Imperiums. Die bösen Jungs haben mittlerweile den Todesstern fertiggestellt und sind dabei die übrig gebliebenen Rebellen zu eliminieren. Mit dem Todestern, der im Prinzip nichts anderes als eine riesige Raumstation ist aber als ultimative Waffe gilt, sind die imperialen Truppen in der Lage aus sicherer Entfernung ganze Planeten zu zerstören.

Das Szenario hat sich also kaum verändert: immer noch beherrscht der ewige Kampf zwischen Gut und Böse das Geschehen und immer noch ist es eine mutige und idealistische Prinzessin, diesmal Carrie Fisher als Leia, die der dunklen Seite Kopfschmerzen bereitet. Der Jedi-Orden selbst, ist hingegen etwas in den Hintergrund getreten, dank der neuen Trilogie wissen wir nun auch das Wie und Warum. Der Gedanke an einer übernatürlichen Macht erscheint in diesen Tagen im Star Wars-Universum als antiquiert und wird meist als altbackenes, religiöses Gefasel abgetan. Erst die Begegnung mit einen in die Jahre gekommenen Obi-Wan Kenobi (Alec Guinness) gibt dem Zuschauer das Gefühl von Vertrautheit. Wenn Obi-Wan schließlich einen teilweise recht lächerlich wirkenden Mark Hamill sozusagen als seinen neuen Padawan akzeptiert, wird klar, dass die Jedi-Ritter bald zurückkommen werden. Es handelt sich dabei um den jungen Luke Skywalker den Sohn von Anakin Skywalker, dessen trauriges Schicksal wir in der neuen Trilogie sehen durften. Knackpunkt der alten Trilogie wird genau dieses bis zum Schluss unbekannte Vater-Sohn-Problem sein. Kenner der Episoden I-III wissen hier von Anfang an Bescheid, doch anno dazumal war diese unerwartete Wendung ein schockierender Moment.

Ich kann mich nicht so Recht entscheiden ob es für jemanden der diese Filmreihe noch nie gesehen hat besser ist, sich die Filme nach Erscheinungsjahr anzusehen oder doch lieber die Story chronologisch abzuarbeiten, es hat beides seinen Reiz. Vor allem wenn man die vielen kleinen Details betrachtet die in den einzelnen Episoden stecken. Es ist ziemlich cool wenn man bereits Greedo als kleinen Bub kennengelernt hat und ihn dann in Episode IV – Eine neue Hoffnung erlebt wie er als mieser Kopfgeldjäger von Han Solo erledigt wird. Diese Szene ist übrigens eine der umstrittensten, denn in der überarbeiteten Fassung handelt Han aus Notwehr im Original allerdings erschießt er den Rodianer kaltblütig.

Die Abgeschlossenheit und innere Logik des Star Wars-Universums scheint nahezu perfekt zu sein, allerdings hat George Lucas aber auch lange genug an seiner ultimativen Saga herumgebastelt und in den neueren Versionen der alten Trilogie wie erwähnt auch inhaltliche Änderungen vorgenommen. Für viele waren dann die digital überarbeiteten Fassungen der alten Filme zu viel des Guten und wurden deshalb auche verschmäht. Auch wenn ich diese Meinung an einigen Stellen durchaus auch verstehen kann, allen voran die total mit CGI überladene Szene im Raumhafen Mos Eisley, so muss ich zugegeben, dass die remasterte Fassung mit entsprechenden HD-Equipment einfach wahnsinnig gut aussieht und bombastisch klingt. Die überarbeiteten Lichtschwerter, das nachträgliche einfügen von Jabba The Hutt oder Boba Fett finde ich geht in Ordnung.

Im Vergleich zu den neumodischen Episoden schneidet bei mir persönlich die klassische Trilogie immer noch besser ab. Man erlebt hier einfach noch das intensivere Abenteuer, wird von der ersten Minute, der insgesamt ungefähr 120, vollständig in seinen Bann gezogen und man hat nicht ständig das Gefühl, dass man ein größtmögliches Publikum ansprechen wollte.
Schauspielerisch können die alten Teile vielleicht nicht ganz überzeugen. So wirken auf mich Hamill und Fisher immer noch ziemlich überzogen. Harrison Ford feierte hier allerdings zu Recht seinen Durchbruch und sein Han Solo ist auch bis heute noch einer der beliebtesten Star Wars-Figuren bei den Fans. Die Sets  fand ich schon immer beeindruckend und die im Gegensatz zu Episode I-III sehr steril und kalt wirkenden Umgebungen finde ich persönlich ansprechender als die detaillierten bzw. überfüllten Computerwelten. Auch das Design der Kampfschiffe und die für das Produktionsjahr beeindruckenden Actionszenen (auch die der Originalfassung) kommen bei mir immer noch besser weg. Es gibt hier keinen nervtötenden Jar Jar Bings, sondern das tolle „Komikerduo“ R2D2 und C3PO und natürlich die lässigen Sprüche von Han Solo.



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