Star Wars Episode I - Die dunkle Bedrohung

Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung

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(„Star Wars: Episode I – The Phantom Menace“ directed by George Lucas, 1999)

Ich war eigentlich nie der große Sci-Fi-Fan doch als ich irgendwann mit dem Star Wars-Universe konfrontiert wurde, konnte ich mich nicht dagegen wehren. Bisher hatte ich die meisten Teile der Saga immer nur in den verschiedensten Ausstrahlungen im TV gesehen, doch jetzt war es endlich einmal Zeit die Klassiker und auch die neue Trilogie auf DVD zu nachzuholen. In den nächsten Wochen werde ich hier die komplette sechsteilige Filmreihe besprechen, angefangen bei Episode I – Die dunkle Bedrohung.

Groß war damals der Medienwirbel, die Werbetrommel wurde mächtig gerührt und die Erwartungen waren sehr hoch. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich damals zur Premiere ins Kino ging und mit gemischten Gefühlen den Saal verlassen habe. Einerseits war es wunderbar die altbekannten Jedi-Rittter in aufwendig gestalteten CGI-Welten zu sehen, doch andererseits hatte ich das Gefühl die Computergrafik erdrückt einen regelrecht und zudem gab es ein gewaltig, nerviges Problem: Jar Jar Bings (Ahmed Best).

Jetzt, 10 Jahre nach dem Kinodebüt, habe ich mir die qualitativ hochwertige Doppel-DVD angesehen, doch die Enttäuschung überwog abermals. Leider schafft es Episode I keineswegs an die alten Abenteuer von Han Solo und Co heranzukommen. Zu sehr wird auf Pathos und sinnloses Gelaber gesetzt und der Film schafft es in keiner Sekunde sich von einem handelsüblichen Blockbuster abzuheben. Als Fan der Reihe macht es natürlich unheimlich Spaß den Werdegang von Anakin Skywalker (Jake Lloyd) zu verfolgen. Die Performance von Ewan McGregor als junger Obi-Wan Kenobi und dessen Lehrer Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) wissen dabei durchaus zu gefallen und auch der Endkampf mit Sith-Bösewicht Darth Maul, der von Kampfsportler Ray Park interpretiert und mit dem phantastischen Song „Duel Of The Fates“ von Komponist John Williams unterlegt wird, geht unter die Haut. Alles im allem bleibt Episode I aber für mich der schwächste Teil der Reihe.

Die rund 130 Minuten Laufzeit von Episode I beleuchten wie eingangs erwähnt die Kindheit von Anakin Skywalker der später zum wohl größten Schurken der Galaxis werden wird. Im Universum herrscht gerade eine angespannte, politische Spannung. Die neu eingeführte Besteuerung der Handelsrouten führt zu einem Konflikt zwischen der Republik und der Handelsföderation. Letztere belegen deshalb Naboo, den Heimatplaneten und Thronsitz von Königin Amidala (Natalie Portman), mit einer Handelsblockade. In Wirklichkeit zielt die Föderation allerdings darauf ab den Planeten mit einer militärischen Invasion zu überrennen, das Embargo ist dient lediglich als Vorwand und Tarnung. Der Grund für diesen Verrat ist, dass Vizekönig und Chef der Handelsföderation sich mit einem mächtigen Sith verbündet hat, der die Herrschaft über die gesamte Galaxis anstrebt. Wie später der mächtigste unter den Jedis, Meister Yoda (Stimme von Frank Oz), erklären wird, kann es immer nur zwei Siths geben, den Meister und den Schüler. Es wird also schnell klar, dass die Jedis etwas gegen die dunkle Seite der Macht unternehmen wollen, doch zunächst müssen sie erst einmal den bevorstehenden Kampfdroiden-Einmarsch der Föderation verhindern und die Königin in Sicherheit bringen. Amidala ist schnell gerettet doch müssen Qui-Gon und Obi-Wan wegen ihres beschädigten Raumschiffs mit der Königin und einer kleinen Gefolgschaft auf Tatooine flüchten. In diesem Hort für zwielichtige Gestalten und Raumpiraten glauben die Jedis relativ anonym und sicher vor der dunklen Macht zu sein.

Auf Tatooine treffen sie erstmals den kleinen Anakin Skywalker der bald ihr Freund und Helfer wird. Anakin ist ein Sklavenjunge und arbeitet für den Schrotthändler und Glückspieler Watto (Andrew Secombe). Eine verlorene Wette bei den legendären Pod-Rennen wird allerdings genau Wattos Problem werden. Er verliert dabei nicht nur das von den Jedis benötigte Ersatzteil für dere Schiff, sondern auch seinen jungen Sklaven. Qui-Gon spürt nämlich eine große Macht im jungen Skywalker und hält diesen für den Auserwählten. Sobald das Schiff repariert und der erste direkte Angriffsversuch von Darth Maul erfolgreich abgewehrt ist, fliegt die Truppe in die Megametropole Coruscant wo sie den Jedi-Rat aufsuchen wollen und sich auch der Senat befindet. Dem Rat schlägt Qui-Gon die Ausbildung von Skywalker zum Jedi vor, doch Yoda und auch Meister Mace (Samuel L. Jackson) spüren dass im Jungen großer Hass vorhanden ist und lehnen deshalb die Bewerbung ab. Inzwischen scheint Königin Amidala im Senat auch nicht sehr erfolgreich zu sein: ihre Vorwürfe gegenüber der Handelsföderation führen zu einem Eklat und aufgrund ihres Misstrauensantrags muss ein neuer Kanzler gewählt werden. Sie beschließt nicht länger darauf zu warten bis die langsamen Mühlen der Politik etwas Konstruktives hervorbringen und bittet deshalb um die Unterstützung der Jedis. Sie sollen ihr helfen die Gunganer, ein Volk das ebenfalls auf Naboo, allerdings in Unterwasser-Städten lebt, zu mobilisieren. Gemeinsam mit der königlichen Garde und den zwei Jedi-Rittern Qui-Gon und Obi-Wan wollen sie gegen die Handelsföderation in die Schlacht ziehen.
Während die Gunganer die unehrenhafte Aufgabe haben die technisch wie zahlenmäßig bei weitem überlegene Droiden-Armee aufzuhalten dringen Amidala und die Jedis in den Königspalast ein wo mittlerweile der von den Sith kontrollierte Vizekönig residiert. Während sich draußen eine epische Schlacht anbahnt scheinen die Jedis den Thronsitz wieder eingenommen zu haben, doch sie haben die Rechnung ohne Sith-Schüler Darth Maul gemacht…

The saga begins“ war damals der Werbespruch schlechthin. Nun gut, begonnen hat sie ja und ein paar interessante Informationen konnte sie entlocken, doch der für meinen Geschmack übertriebene Einsatz von Green-Screen-Aufnahmen und nervigen Humor-Einlagen (allen voran der überflüssige und nervige Jar Jar Bings) macht viel Euphorie einfach so wett. Der fast schon perverse Einsatz von mit Computer hochstilisierten Bildern führt übrigens dazu, dass nach nur einer Dekade gewisse Bilder billig und einfach nur alt wirken. So sieht zum Beispiel das Schlachtfeld wo sich Gunganer und Droiden bekämpfen einfach nur wie eine riesige grüne Pixel-Masse aus und nicht wie saftige, grüne Wiesen wie es damals wohl geplant war. Obwohl es ja auch bei der alten Trilogie einige technische Eingriffe über die Jahre gegeben hat, wirkt diese im Vergleich trotzdem immer noch zeitloser.

Was bleibt ist ein fader Beigeschmack, da man offensichtlich auf Kosten der inhaltlichen Qualität, eine größtmögliche Zielgruppe erreichen wollte. Episode I ist ein Familienfilm und so zugeschnitten, dass wirklich jeder Zuschauer etwas damit anfangen kann und sei es nur weil er das Pod-Rennen toll findet.
Ich freue mich aber dennoch auf den nächsten Teil der Saga um der zugegebenermaßen sehr coolen Brücke zur alten Trilogie näher zu kommen.

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Schwacher erster Teil der neuen Trilogie der im Grunde der tollen Saga komplett unwürdig ist.
6
von 10