Der Todesengel

Der Todesengel

Inhalt / Kritik

Der Todesengel
„Der Todesengel“ // Deutschland-Start: 30. August 1974 (Kino)

Nachdem ich erst vor kurzem mit Der Berserker einen Italo-Streifen mit Tomas Milian genießen durfte (der übrigens ebenfalls in Mailand spielt), folgt nun ein weiterer. Es handelt sich hier nicht um dasselbe Genre und auch die italienische Metropole wirkt hier nicht so kalt und hart wie in besagten Film. Es wird ganz im Gegenteil ein erfolgreicher norditalienischer Unternehmer gezeigt, Stefano Argenti (Tomas Milian), der es vom einfachen Zeichner zum Geschäftsleiter einer Werbeagentur geschafft hat. Eigentlicher Besitzer der Firma ist allerdings seine Frau Luisa (Marisa Bartoli), mit der er ein sehr abgekühltes Eheleben führt. Am liebsten würde er die 250 Millionen Lire wertvolle Firma verkaufen und mit seiner Affäre, dem rothaarigen Fotomodell Fabienne Béranger (Katia Christine), nach Venezuela durchbrennen, doch seine Frau ist stur und will unter keinen Umständen verkaufen.

Als Stefano schließlich eines Tages mit Fabienne nach Venedig fährt, um dort ein paar romantische Tage zu verbringen, trifft er auf den mysteriösen Matteo Tiepolo (Pierre Clémenti). Nachdem beide Männer denselben Gegenstand von einem Straßenhändler kaufen wollten, verhält sich Matteo äußerst merkwürdig und zieht von dannen. Als das Liebespaar abends nach Hause will, fährt plötzlich Matteo Tiepolo mit seinem Boot vor und lädt die beiden ein, sie in ihr Hotel zu bringen. Herr Tiepolo ist angeblich von adeligem Ursprung und während sie die Kanäle Venedigs abfahren, erklärt er Stefano, dass er sich mit ihm auf eine gewisse Art und Weise brüderlich verbunden fühlt. Durch das Gespräch bringt Matteo so einiges in Erfahrung und bemerkt auch dass Stefanos Frau für diesen ein Dorn im Auge ist. Kurzerhand unterbreitet Matteo dem Mailänder ein Angebot: er wird Luisa umbringen und im Gegensatz dafür soll Stefano seinen Bruder töten.

Die 105 Minuten Laufzeit haben es sich in sich. Es finden sich zwar typische Elemente für einen italienischen Film dieser Zeit, jedoch handelt es sich hier nicht um einen Giallo in klassischem Sinne. Der Film lebt von Milians Darstellung und dem ständigen Ungewissen. Genau wie der Hauptdarsteller weiß auch der Zuschauer nicht so recht, was Graf Tiepolo eigentlich im Schilde führt. Der Schluss war für mich persönlich zwar nicht ganz überraschend, aber der abrupt folgende Abspann lässt einen ganz schön dumm aus der Wäsche schauen. Ein offener Schluss also, ganz nach meinem Geschmack.

Erwähnenswert auch die Musik von Luis Enríquez Bacalov, die ich zwar etwas monoton aber doch passend fand. Das Haupttheme wurde übrigens von Tomas Milian selbst gesungen. Wer auf 70er-Jahre-Kino steht, wird hier bestimmt seinen Spaß haben, als ein Must-See würde ich den Film hingegen nicht einstufen. Tolles italienisches Kino also, das man schon seit allzu langer Zeit vermisst…

Credits

OT: „La vittima designata“
Land: Italien
Jahr: 1971
Regie: Maurizio Lucidi
Drehbuch: Fulvio Gicca Palli, Fabio Carpi, Luigi Malerba
Musik: Luis Bacalov, New Trolls
Kamera: Aldo Tonti
Besetzung: Tomas Milian, Pierre Clémenti, Katia Christine, Luigi Casellato, Marisa Bartoli, Ottavio Alessi

Trailer

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