Kaspar Hauser

Kaspar Hauser

Kritik

„Kaspar Hauser“ // Deutschland-Start: 27. Januar 1994 (Kino)

Ein gutes Drama mit geschichtlichem Hintergrund, was da Peter Sehr verfilmt hat. Es dreht sich um das Fürstenhaus von Baden im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Kaspar Hauser (André Eisermann), der Thronfolger des Hauses Baden, wird sofort nach der Geburt entführt und mit einem anderen Säugling ausgetauscht. Das Double wird danach am Kopf geschlagen, dass es aussieht, als ob er an einem natürlichen Tode erlegen sei. Das Ganze dient eigentlich nur dazu, um die Thronfolge zu manipulieren. Kaspar soll nach Ungarn verschleppt werden, doch die Frau, die diese Aufgabe hat, verkauft das adlige Kind an die Bayern, die sich gerade einen Kampf um die Pfalz mit Baden liefern und somit in dem jungen Hauser ein Druckmittel gegen Baden sehen. Hauser wird jahrelang in ein Loch eingesperrt und vernachlässigt, bis er eines Tages freigelassen wird und er einen Lehrer zugewiesen bekommt der ihm sprechen, lesen usw. beibringt. Bald erweckt Kaspar das Interesse des englischen Lords Stanhope (Jeremy Clyde), der sein neuer Vormund wird und ihm lehrt, die einfachen Menschen zu verachten und in Reichtum zu leben. Als das königliche Haus Baden von selbigen Lord, vom Überleben des Kaspar Hauser erfährt, beschließen sie diesen jedoch umzubringen. Lieber sehen sie ihr eigenes Blut tot, als dass sie die Schande ertragen müssen, sollte denn das Verbrechen ans Tageslicht kommen.

Der Film ist mit einer Laufzeit von ca. 130 Minuten eher lang geraten für das, was er bietet, dennoch handelt es sich hier um einen sehenswerten Streifen, der durchaus überzeugen kann. André Eisermanns Darbietung als Kasper Hauser fand ich eigentlich sehr gut, nur der Klang der Stimme klingt sehr verstellt und unpassend. Die Musik von Nikos Mamangakis hingegen ist sehr störend und man hätte besser getan, eine andere zu wählen. Insgesamt also ein guter, solider und interessanter Film mit einem wahren geschichtlichen Hintergrund und tollen, wenn auch nicht berauschenden Bildern.

Credits

OT: „Kaspar Hauser“
Land: Deutschland, Österreich, Schweden
Jahr: 1993
Regie: Peter Sehr
Drehbuch: Peter Sehr
Musik: Nikos Mamangakis
Kamera: Gernot Roll
Besetzung: André Eisermann, Udo Samel, Jeremy Clyde



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