
Roy Waller (Nicolas Cage) und Frank Mercer (Sam Rockwell) sind ein eingespieltes Team, die sich mit Betrügereien ihr Leben finanzieren. Damit kommt Roy ganz gut klar, wären da nur nicht seine diversen Ticks und Zwangsstörungen, die er mit Tabletten zu unterdrücken versucht. Das klappt mal besser, mal schlechter. Als ihm die Medikamente in den Abfluss fallen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als bei dem Psychiater Dr. Klein (Bruce Altman) vorzusprechen. Der ist es auch, der ihm rät, den Kontakt zu seiner 14-jährigen Tochter Angela (Alison Lohman) zu suchen, die er nie kennengelernt hat. Tatsächlich verbringen die beiden anschließend viel Zeit miteinander. Gleichzeitig arbeiten Roy und Frank an einem neuen Coup, bei dem sie den Geschäftsmann Chuck Frechette (Bruce McGill) ausnehmen wollen …
Vergessene Star-Komödie
Ridley Scott gehört sicherlich zu den großen Hollywood-Regisseuren der letzten Jahrzehnte. Zahlreiche Hits gehen auf das Konto des US-Amerikaners, ob die Science-Fiction-Klassiker Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979) und Blade Runner (1982), das Roadmovie Thelma & Louise (1991) oder das Historienepos Gladiator (2000). Doch in seiner gleichermaßen beeindruckenden wie umfangreichen Filmografie finden sich auch Titel, die nicht so wirklich ihr Publikum fanden. Dazu zählt auch Tricks von 2003. Denn obwohl der Film mit großen Stars besetzt wurde und gute Kritiken erhielt, enttäuschte er an den Kinokassen, war seinerzeit ein Verlustgeschäft. Heutzutage ist er auch mehr oder weniger in Vergessenheit geraten, kaum jemand spricht mehr über den Titel.
Das dürfte auch daran liegen, dass es sich um einen etwas untypischen Film des Regisseurs handelt. Denn während Scott primär für düstere Werke bekannt ist, gerne auch mit etwas epischeren Ausmaßen, da handelt es sich bei Tricks um eine kleinere Komödie. Angereichert wird die Adaption des ein Jahr zuvor veröffentlichten Romans Matchstick Men von Eric Garcia (Kaleidoskop) mit dem einen oder anderen ernsteren Moment. Und natürlich Krimianleihen, wenn das ungleiche Trio gemeinsam an einem großen Coup arbeitet. In erster Linie soll das Publikum sich hier jedoch an Humor erfreuen. Dieser setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Dominieren anfangs noch die diversen Ticks des Protagonisten, geht es später stärker um das Miteinander der Figuren. Aber auch die Dreistigkeit der Betrügereien sorgen für Erheiterung.
Spaßig und sehenswert
Das ist alles maßgeblich von der Besetzung abhängig, weshalb es ein Glücksfall ist, wen Scott da verpflichten konnte. Der für seine schauspielerischen Exzesse bekannte Nicolas Cage ist natürlich ideal, wenn es darum geht, solche persönlichen und mimischen Entgleisungen darzustellen. Gleichzeitig versteht er es, die menschliche Komponente auszudrücken, wenn die Annäherung an die Tochter gleichzeitig eine Form der Selbstfindung ist. Sam Rockwell wiederum gefällt in Tricks als sarkastischer Sidekick, der immer wieder den Coup vorantreibt. Alison Lohman mag im Vergleich zu den beiden männlichen Kollegen weniger prominent sein, kann aber durchaus mithalten. Tatsächlich setzt die junge Frau immer wieder eigene Akzente, wenn Angela zu einem festen Bandenmitglied wird.
Der Wechsel zwischen den persönlichen Szenen und denen rund um die betrügerischen Machenschaften funktioniert gut. Und dann ist da noch das Ende, bei dem es zu einer gleichermaßen gemeinen wie überraschenden Wendung kommt. In der Summe ist die Gaunerkomödie daher noch immer sehenswert, weshalb sie es verdienen würde, dass man sich ein bisschen mehr an sie erinnert. Tricks mag nicht die optischen Vorzüge anderer Werke von Scott haben, ist nicht auf vergleichbare Weise atmosphärisch geworden. Aber wenn es nur um den Unterhaltungsfaktor geht, ist das hier auf jeden Fall ein weiterer guter Titel des Altmeisters, mit dem man es sich auf der Couch gemütlich machen und ein bisschen Spaß haben kann.
OT: „Matchstick Men“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Ted Griffin, Nicholas Griffin
Vorlage: Eric Garcia
Musik: Hans Zimmer
Kamera: John Mathieson
Besetzung: Nicolas Cage, Sam Rockwell, Alison Lohman, Bruce Altman, Bruce McGill, Sheila Kelley
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