Die Jahreszeiten Les saisons TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Die Jahreszeiten

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„Die Jahreszeiten“ // Deutschland-Start: 19. Dezember 2025 (arte)

Inhalt / Kritik

Sommer 1991: Die 15-jährige Pariserin Camille (Marysole Fertard) verbringt die Ferien bei ihrer Großmutter an der Küste der Vendée. Dabei lernt sie zwei Jungs kennen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch beste Freunde sind. Während Fischersohn Martin (Joann Brezot) still ist, mit einem Hang zur Melancholie, da ist Alexandre (Félix Nebel), Sohn des Besitzers des örtlichen Strandclubs, lebensfroh und selbstbewusst. Die drei verbringen viel Zeit miteinander, kommen sich dabei auch emotional näher. Es ist eine Begegnung mit weitreichenden Folgen. So stehen Camille (jetzt: Stéphane Caillard) und Alexandre (jetzt: Lucas Bravo) zehn Jahre später vor dem Altar und wollen sich das Ja-Wort geben. Nur ist da auch Martin (jetzt: Abraham Wapler), der nie ganz über Camille hinweggekommen ist und inzwischen drogenabhängig ist …

Langzeitdrama aus Frankreich

Donnerstagabend darf man sich bei arte auf Serien aus ganz Europa freuen, die verschiedensten Genres entsprechen. Zuletzt war da die britische Produktion The Tower – Staffel 1 bzw. The Tower – Staffel 2 über knifflige Fälle, welche die Londoner Polizei zu lösen hat. Aus Island kam der Thriller Reykjavík 112, dort wurde eine Frau in einem eigenen Zuhause brutal getötet, die Tochter musste das mitansehen. Jetzt steht Frankreich auf dem Reiseprogramm, wenn wir drei Menschen folgen. Bei Die Jahreszeiten haben wir es wieder mit einem Drama zu tun, also ganz ohne Mord und Totschlag. Die Geschichten, die in diesem erzählt werden, sind deutlich näher. Ein paar Abgründe gibt es aber auch dort zu beobachten, wenn in dem Leben der drei Hauptfiguren immer wieder traurige Ereignisse anstehen oder sie irgendwie zu kämpfen haben.

Die Ereignisse sind dabei als Langzeitbeobachtung angelegt. Der Titel Die Jahreszeiten könnte einen vermuten lassen, dass die vier Folgen jeweils einer anderen Jahreszeit gewidmet sind, ähnlich zu The Four Seasons. Das stimmt auch. Während bei der US-amerikanischen Tragikomödie diese Jahreszeiten aber direkt aufeinander folgen, da liegen bei der französischen Variante Jahre dazwischen. Los geht es mit dem Sommer 1991. Danach steht Herbst 2001 an, anschließend geht es mit Winter 2010 und Frühjahr 2022 weiter. Zwischen dem Anfang und dem Ende stehen also rund 30 Jahre. Entsprechend viel tut sich im Laufe der Serie. Menschen kommen zusammen und trennen sich wieder. Manche werden sterben, dafür andere geboren. Träume stellen sich als Schäume heraus, dafür öffnen sich vielleicht andere Wege, an die vorher niemand dachte.

Dynamisch, wunderschön und tieftraurig

Das erinnert ein wenig an Ana und Oscar, eine weitere Langzeit-Serie, die kürzlich auf arte ausgestrahlt wurde. Auch dort ging es um das auf und ab mehrerer Menschen über Jahre hinweg. Bei Die Jahreszeiten ist die Konstellation etwas komplizierter, weil zwei beste Freunde sich in dieselbe Frau verlieben. Und auch wenn sich die Beziehungen im Laufe der Zeit ändern, das Geschehen also durchaus dynamisch ist, ziehen sich manche Ereignisse durch die gesamte Staffel durch. Eine Verletzung verschwindet nicht einfach, nur weil sie nicht angesprochen ist oder die Welt sich weiterdreht. Zumal vieles hier unausgesprochen bleibt. Das macht die Verhältnisse so kompliziert. Und tragisch, da sich viele Probleme wohl hätten vermeiden lassen können.

Das Ergebnis ist sehr sehenswert, insbesondere für ein Publikum, das eine Vorliebe für sehr menschennahe Dramen hat. Hier werden zwar immer wieder Konflikte und Probleme eingebaut, ohne aber dass es irgendwie übertrieben oder forciert wird. Die Entscheidung, die Geschichte über einen so langen Zeitraum spielen zu lassen, ist dabei die richtige gewesen. Denn auf diese Weise kann die Serie zahlreiche Veränderungen einbauen, äußere wie innere. Zudem ist Die Jahreszeiten stark besetzt. Das Zwischenspiel von Stéphane Caillard (Ad Vitam), Lucas Bravo (Balconettes) und Abraham Wapler (Die Farben der Zeit) funktioniert sehr gut. Sie verkörpern drei Menschen, die einander alles bedeuten und die doch manchmal nicht miteinander können, weil das Leben komplizierter ist, diverse Wendungen nimmt, manchmal wunderschön sein kann – oder eben tieftraurig.

Credits

OT: „Les Saisons“
Land: Frankreich
Jahr: 2025
Regie: Nicolas Maury
Drehbuch: Nicolas Maury, Hélène Duchateau
Musik: Adrien Gallo
Kamera: Laurent Brunet
Besetzung: Stéphane Caillard, Lucas Bravo, Abraham Wapler, Marysole Fertard, Félix Nebel, Joann Brezot

Bilder

Trailer

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Die Jahreszeiten
fazit
„Die Jahreszeiten“ begleitet drei Menschen, die durch Freundschaft und Liebe verbunden sind, mehr als 30 Jahre durch diverse Höhen und Tiefen. Das Ergebnis ist eine dynamische und vielschichtige Dramaserie, in der vieles geschieht, ohne dass es übertrieben wird. Getragen von einem starken Schauspieltrio führt sie vor Augen, wie kompliziert Beziehungen und das Leben sein können – im einen Moment wunderschön und dann doch wieder tieftraurig.
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