21 Jump Street
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21 Jump Street

21 Jump Street
„21 Jump Street“ // Deutschland-Start: 10. Mai 2012 (Kino) // 13. September 2012 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Greg Jenko (Channing Tatum) und Morton Schmidt (Jonah Hill) haben es geschafft: Sie sind durch die Polizeiakademie gekommen und dürfen nun in der echten Welt das Verbrechen bekämpfen. Dummerweise verpatzen sie gleich ihre erste Chance, als sie bei einer Verhaftung vergessen, die Rechte zu verlesen. Und so beschließt Captain Dickson (Ice Cube), die beiden wegen ihres jugendlichen Aussehens undercover an die Sagan High School zu schicken, wo sich gerade eine synthetische Droge rasend schnell ausbreitet. Der Plan droht aber bereits schiefzugehen, noch bevor sie richtig anfangen konnten, als es zu einer Verwechslung kommt. So landet Jenko im Chemiekurs, wo er mit den Nerds abhängt. Schmidt wiederum verbringt Zeit mit der schönen Molly Tracey (Brie Larson) und Drogendealer Eric Molson (Dave Franco) …

(Nicht) zurück in die Vergangenheit

Wenn die Ideen für neue Filme fehlen, müssen eben alte herhalten. Remakes und Reboots sind gang und gebe, Fortsetzungen sowieso. Manchmal schnappt man sich aber auch alte Serien und versucht, diese für die große Leinwand zu adaptieren. Das kann sehr erfolgreich sein, wie etwa Mission: Impossible (1996) und Get Smart (2008) bewiesen haben. Miami Vice (2006) und Das A-Team – Der Film (2010) enttäuschten hingegen. Von dem Desaster Mit Schirm, Charme und Melone (1998) ganz zu schweigen. Insofern gleichen solche späten Serienverfilmungen immer wieder einem Roulettespiel, bei dem man nicht weiß, was am Ende herauskommt. Und das galt eben auch für 21 Jump Street, welches 2012 die 80er-Jahre noch einmal für ein heutiges Publikum aufbereiten wollte. Vor allem, da man bei der Neuinterpretation eine etwas andere Richtung einschlug.

So war das Original eine durchaus ernst gemeinte Krimiserie, bei der die jungen Helden in über 100 Folgen an Schulen und anderen Jugendorten undercover gegen das Verbrechen ankämpfen. Bei der Filmversion geschieht das zwar auch, diese ist aber mit deutlich mehr Humor verbunden. Von Anfang an ist 21 Jump Street betont komödiantisch unterwegs. Wenn die beiden Nachwuchspolizisten alles vermasseln und man sich nicht sicher sein kann, ob sie überhaupt diesen Beruf ausüben sollten, ist man trotz eines vergleichbaren Szenarios Police Academy: Dümmer als die Polizei erlaubt letztendlich näher als der Vorlage. Fans der Serie könnten damit ihre Probleme haben, wie hier alles durch den Kakao gezogen wird. Dafür gibt es zum Ende hin ein bisschen Fanservice, um den Bogen zu schlagen.

Albern, aber spaßig

Wem das mit der geänderten Tonalität egal ist, kann hier viel Spaß haben. Allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass der Humor recht simpel ist. Wenn beispielsweise gegen Ende hin das Publikum durch ein Kostüm oder Genitalwitze zum Lachen gebracht werden soll, ist das nicht die hohe Schule der Komik. An manchen Stellen zeigt 21 Jump Street satirische Ansätze, wenn etwa Klischees auf den Kopf gestellt werden. Aber auch da sollte man die Erwartungen lieber nicht zu hoch schrauben. Dasselbe gilt für die Einteilung als Parodie, von der man immer wieder liest. Es stimmt natürlich, dass hier einiges aufs Korn genommen wird. Aber man hält sich doch noch so stark an die Konventionen, dass man am Ende gar nicht so weit weg ist.

Wäre da mehr drin gewesen? Sicher. Unterhaltsam ist die Actionkomödie aber durchaus. Das verdankt sie neben einigen witzigen Einfällen vor allem der Besetzung. Es ist gerade das prima Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller Jonah Hill (Superbad) und Channing Tatum (Der Hochstapler – Roofman) als ungleiche Partner, welches die Komödie sehenswert macht. Aber auch der Rest des Ensembles fällt durch Spielfreude auf sowie die Bereitschaft, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Das macht 21 Jump Street tatsächlich zu einer der besseren Serien-Verfilmungen, weshalb der große Erfolg an den Kinokassen in Ordnung geht. Zwei Jahre später kam dann auch mit 22 Jump Street ein direkter Nachfolger des Hits, der sogar noch einmal deutlich mehr einspielte.

Credits

OT: „21 Jump Street“
Land: USA
Jahr: 2012
Regie: Phil Lord, Christopher Miller
Drehbuch: Michael Bacall
Musik: Mark Mothersbaugh
Kamera: Barry Peterson
Besetzung: Jonah Hill, Channing Tatum, Brie Larson, Dave Franco, Rob Riggle, Ice Cube

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21 Jump Street
fazit
Basierend auf der erfolgreichen 80er-Jahre-Serie erzählt „21 Jump Street“ von zwei Jung-Polizisten, die undercover an einer High School ermitteln. Der Humor ist nicht sonderlich anspruchsvoll. Spaß macht die selbstironische Neuinterpretation aber durchaus, gerade wegen des spielfreudigen Ensembles.
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