London Calling
© Leonine Studios

London Calling

„London Calling“ // Deutschland-Start: 7. November 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich ist Tommy Ward (Josh Duhamel) gar nicht so schlecht in seinem Job. Zahlreiche Menschen hat der Auftragskiller bereits das Lebenslicht ausgepustet. Doch so langsam kommt auch er in die Jahre. Seine Augen wollen nicht mehr so wirklich, eigentlich bräuchte er ja eine Brille. Und so kommt es zu einem kleinen und zugleich folgenreichen Fauxpas: Er tötet die falsche Person. Schlimmer noch, er hat den Verwandten eines einflussreichen Londoners Gangsterbosses ermordet. Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als in seine Heimat nach Los Angeles zurückzukehren. Benson (Rick Hoffman) will ihm dabei helfen, unter einer Bedingung: Tommy soll sich seines Sohns Julian (Jeremy Ray Taylor) annehmen, den er für verweichlicht hält. Als wäre es nicht schon kompliziert, sich um den Jugendlichen zu kümmern, wird der Killer auch noch von Freddy (Aiden Gillen) verfolgt, der den Tod seines Cousins rächen will …

Zum Totlachen

Eigentlich ist ein Mord ja eine ziemlich hässliche Sache. Menschen, die solche verüben, sind in Filmen deshalb meist als Bösewichter platziert – vor allem, wenn das Morden auch noch ein Beruf ist. Und doch finden sich immer wieder Werke, in denen Killer und Killerinnen im Mittelpunkt stehen und das Publikum mit diesen mitfiebern soll. Das bietet sich vor allem für das Thrillergenre an. Dann und wann findet man auch eher dramatische Interpretationen eines solchen Szenarios. Aber es gibt auch Beispiele, in denen die Zuschauer und Zuschauerinnen zum Lachen gebracht werden sollen, darunter The Killer’s Game um eine tödliche Fehldiagnose und Accident Man über einen Mann, der ein besonderes Talent dafür hat, Morde als Unfall zu inszenieren. Mit London Calling kommt nun ein weiterer Film bei uns heraus, der einen Auftragsmörder humoristisch begleitet.

Das klappt beim Einstieg noch richtig gut. Wir sehen darin den Protagonisten beim Versuch, sein designiertes Opfer zu töten. Ein recht kläglicher Versuch, der aufgrund der schwächer werdenden Sehkraft zum Desaster wird. Wer hätte gedacht, dass die Verwechslung von Esel und Pferd derartige Folgen nach sich ziehen kann? Auch später greift London Calling die wenig verlässlichen Augen auf, als eine Art Running Gag. Hauptdarsteller Josh Duhamel zeigt da auch den Willen zur Selbstironie, wenn er einen alternden Killer spielt. Leider macht der Film das nicht so wirklich konsequent, er will dann doch mehr mit Chaos das Publikum erheitern. Manchmal klappt das, an anderen Stellen nicht. Regisseur und Co-Autor Allan Ungar (Bandit – Catch Him If You Can) hat dann doch nicht die notwendigen Einfälle, um den Komödienpart durchgängig aufrechtzuerhalten.

Alles irgendwie nett

Wobei das auch damit zusammenhängt, dass London Calling zugleich etwas gefühlig sein soll. Zu diesem Zweck führt der Film mit dem übergewichtigen Sohn, der Live Action Rollenspiele liebt, noch eine zweite Hauptfigur ein. Ein bisschen hat das dann schon von einer Witzfigur. Das ändert sich aber, wenn es um die Annäherung der beiden Protagonisten geht. Und wenn Julian zur Zielscheibe anderer wird, sei es der Vater oder ein aufgeblasener Jüngling beim Rollenspiel, dann soll man mit ihm mitfühlen. Das geht, auch wenn der Teenager im Laufe des Films wirklich etwas aufblüht und sich erstaunlich selbstbewusst durch die Welt des Verbrechens bewegt.

Das ist dann alles schon irgendwie nett. Nur auch nicht wirklich mehr als das. Die Actionszenen sind solide, ohne dass sie nennenswert in Erinnerung bleiben würden. Der Humor ist ähnlich treffsicher wie die Schießkünste des Killers, da geht nicht alles ins Ziel. Es ist nicht einmal so, dass es ein wunderbares Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller geben würde und man allein deshalb unbedingt einschalten müsste. In der Summe ist London Calling eine ordentliche Actionkomödie, die man sich schon anschauen kann, wenn sie mal gerade irgendwo laufen sollte. Man muss aber nicht unbedingt viel investieren, um das gesehen zu haben.

Credits

OT: „London Calling“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Allan Ungar
Drehbuch: Levin Menekse, Quinn Wolfe, Allan Ungar
Musik: Trevor Morris
Kamera: Alexander Chinnici
Besetzung: Josh Duhamel, Jeremy Ray Taylor, Rick Hoffman, Aidan Gillen

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London Calling
fazit
„London Calling“ begleitet einen kriselnden Auftragskiller und einen Jugendlichen, der von Ersterem zum Mann gemacht werden soll. Die Actionkomödie ist zwischendurch schon mal unterhaltsam, in der Summe ist das nett. Unbedingt gesehen haben muss man das aber nicht, dafür ist der Humor nicht treffsicher genug, auch die Action ist nicht mehr solide.
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