Halloween H20: 20 Jahre später
© Paramount Pictures

Halloween H20

Halloween H20: 20 Jahre später
„Halloween H20“ // Deutschland-Start: 29. Oktober 1998 (Kino) // 24. Februar 2022 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

20 Jahre ist es inzwischen her, dass Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) von ihrem Bruder Michael Myers angegriffen wurde. Zwar schlug sein Mordversuch fehl, er selbst scheint bei einer Explosion ums Leben gekommen zu sein. Seither hat sie zudem alles versucht, um diese Erfahrung zu verarbeiten und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie hat sogar ihren Namen geändert und sich als Keri Tate ein neues Leben aufgebaut. Inzwischen leitet sie ein Internat und ist glücklich mit dem Lehrer Will Brennan (Adam Arkin) liiert. Doch die Angst ist ihr geblieben, sehr zum Ärger ihres Sohns John (Josh Hartnett), der von ihrer ständigen Paranoia erdrückt wird. Sie verbietet ihm sogar, bei einem Schulausflug mitzumachen. Da seine Freundin Molly Cartwell (Michelle Williams) ebenfalls bleiben muss, ist das aber vielleicht gar nicht so schlimm. Auf diese Weise können sie Halloween feiern – ohne zu ahnen, dass Myers tatsächlich zurück ist …

Erstes Reboot des Horror-Klassikers

Was einmal funktioniert, das funktioniert auch zweimal – oder viele Male mehr. Das zeigt sich gerade bei Horrorfilmen. So gibt es kein Genre, bei dem wohl vergleichbar viele Franchises entstehen, die jahrelang, teils jahrzehntelang fortgeführt werden und auf zahlreiche Teile kommen. Ein Beispiel hierfür ist Halloween. 1978 war die Geschichte um den maskierten Serienmörder Michael Myers mit dem Film Halloween losgegangen. Drei Jahre später gab es den ersten Nachfolger, 1995 hatte man das halbe Dutzend bereits komplett. Die Einspielergebnisse ließen inzwischen jedoch zu wünschen übrig, die Kritiken waren desaströs. Und so versuchte man 1998 mit Halloween H20 einen Neuanfang, der gleichzeitig eine Rückkehr zu den Wurzeln wurde.

Genauer handelt es sich um eine Fortsetzung des zweiten Teils, der alle späteren Nachfolger ignoriert. Hauptfigur war einmal mehr Laurie Strode, die in den ersten beiden Filmen noch die Protagonistin war. War sie damals aber noch eine junge, wehrhafte Frau, sehen wir sie in Halloween H20 als traumatisierte und paranoide Mutter in den mittleren Jahren. Anders als beim 2018er Reboot Halloween, wo Strode sich eifrig auf den Kampf vorbereitet hat, hat sie sich hier vor diesem versteckt. Das klappt natürlich nicht, sonst gäbe es keinen Film. Der siebte Teil des Franchises zeigt eine Frau, die sich ihren Ängsten stellen muss und im wahrsten Sinne des Wortes diese töten muss, wenn sie jemals wieder leben will. Das ist als Bild nicht uninteressant, zumal Michael Myers hier noch ihr Bruder sein darf – anders als beim späteren Reboot.

Klassische Handlung

Auf die Handlung hat das aber eher weniger Einfluss. Diese ist klassisch, hält sich eng an das Erfolgsrezept des einflussreichen Slashers. So taucht wenig überraschend Myers irgendwann auf, tötet zuerst einige Randfiguren, bis er sich immer weiter zu seinem eigentlichen Zielopfer vorkämpft. Originell ist das jetzt weniger, weder im Hinblick auf das Konzept noch auf die Ausführung. Wo sich manche Horrorfranchises an bizarren Morden zu überbieten versuchen, da ist Halloween H20 um einiges bodenständiger. Man nimmt, was eben da ist, vorzugsweise Messer oder doch die eine oder andere Pistole. Die Szenen funktionieren, tatsächlich ikonisch sind sie aber nicht. Nur wenige bleiben wirklich in Erinnerung.

Dass der Film dennoch solide ist und damit besser als diverse vorangegangene Teile, liegt einerseits an dem Ensemble. Im Mittelpunkt steht natürlich Jamie Lee Curtis. Doch es finden sich noch weitere bekannte Kollegen und Kolleginnen, gerade auch beim Nachwuchs. Michelle Williams spielt eine ihrer ersten Rollen. Josh Hartnett gibt sogar sein Filmdebüt mit dem Horrorteil. Auch ein noch junger Joseph Gordon-Levitt läuft hier herum, wird aber nach wenigen Minuten getötet. Am anderen Ende des Spektrums ist Janet Leigh, die 1960 mit Psycho eine der ersten Scream Queens war und hier eine kleine Nebenrolle hat. Die diversen bekannten Gesichter sind allein schon ein Einschaltgrund. Aber auch atmosphärisch überzeugt Halloween H20, selbst mehr als ein Vierteljahrhundert später. Selbst wenn die Ideen eher überschaubar sind, gut umgesetzt ist das alles schon.

Credits

OT: „Halloween H20: 20 Years Later“
AT: „Halloween H20: 20 Jahre später“
Land: USA
Jahr: 1998
Regie: Steve Miner
Drehbuch: Robert Zappia, Matt Greenberg
Musik: John Ottman Marco Beltrami
Kamera: Daryn Okada
Besetzung: Jamie Lee Curtis, Josh Hartnett, Adam Arkin, Michelle Williams, LL Cool J

Bilder

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Halloween H20
fazit
„Halloween H20“ setzt 20 Jahre nach dem Horror-Klassiker an und zeigt, wie die damalige Protagonistin gegen ihre Ängste kämpfen muss – wortwörtlich. Das anfängliche Szenario ist interessant, wandelt sich dann aber in einen wenig originellen Genrevertreter. Dennoch ist das Ergebnis solide, was neben der Atmosphäre vor allem der prominenten Besetzung zu verdanken ist.
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