Die Heiland – Wir sind Anwalt: Hexenjagd

Dr. Monika Gross-Zeder (Ulrike Hübschmann) ist inzwischen Leiterin der Denkmalschutzbehörde Berlins geworden. Umso überraschender ist, als ausgerechnet ihr vorgeworfen wird, sich der Vorteilsnahme schuldig gemacht zu haben, eventuell sogar der Bestechung. Romy Heiland (Christina Athenstädt), die gerade selbst juristische Probleme hat, tut alles dafür, um die Vorwürfe zu entkräften. Dabei geht es gerade auch um die Frage, von wem denn der anonyme Hinweis stammt, der bei der Staatsanwaltschaft eingegangen ist. Doch ihr engstes Team – Kulturhistoriker Daniel Rebel (Maik Solbach) und ihre Referentin Silke Struchholz (Doreen Fietz), die privat ihre Partnerin sind – können bei der Untersuchung nicht helfen …

Nicht sehr interessant

Jetzt sind wir praktisch schon bei der Hälfte der aktuellen Staffel von Die Heiland – Wir sind Anwalt angekommen. Insgesamt 13 Folgen wird diese enthalten, mit Hexenjagd steht bereits die sechste davon an. Bislang war die qualitative Ausbeute jedoch eher bescheiden. Am besten war noch Der blaue Stuhl, wo unter einer Schauspielerin ein Stuhl zusammengekracht ist und sie schwer verletzt hat. Nachlässigkeit oder heimtückischer Anschlag? Zuletzt war Egotrip über ein Ex-Paar, das sich um die gemeinsame Tochter streitet, jedoch recht ärgerlich geworden. Die neue Folge ist leider auch nicht besser , die Serie ist nach wie vor eher schwach unterwegs.

Eingefleischte Fans dürfen das natürlich anders sehen. Die werden eventuell sogar eine wiederkehrende Figur erkennen: Gross-Zeder war bereits vor zwei Jahren in der Folge Schafe in der Stadt zu sehen, damals ging es um Schafe, die eine wertvolle Statue umgerannt haben. Der Fall war originell und wurde mit einem Ausflug in die deutsche Kolonialgeschichte verbunden. In Die Heiland – Wir sind Anwalt: Hexenjagd fehlt ein größerer gesellschaftlicher Anspruch. Und auch der Fall an sich ist nicht besonders interessant geworden. Ein bisschen Krimiflair ist drin, wenn herausgefunden werden muss, wer denn hinter der anonymen Nachricht steckt. Das wird aber so früh verraten, dass es eigentlich auch egal ist. Ein bisschen kauzig wird es durch Urs Tetzeli (Boris Aljinovic), der am Tor der Zitadelle mit historischen Foltergeräten auf die Besucher wartet – aber auch nicht so sehr, dass es wirklich lustig wird.

Drei Stränge, kaum Entwicklung

Die fortgesetzten Nebenstränge sind sowieso wieder nichts Halbes und nichts Ganzes. So geht es erneut um die Beziehung zwischen Ringo Holländer (Tim Kalkhof) und Staatsanwältin Odette Santos (Anne Diemer), Romys juristische Probleme sowie die Halbschwester, die kürzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist. Das wird dann alles brav erwähnt, aber nicht wirklich vorangetrieben. Wie auch, in nur 45 Minuten? In der Summe ist Die Heiland – Wir sind Anwalt: Hexenjagd daher auch Zeitverschwendung. Wo andere Folgen immerhin noch seltsame Szenarios hatten, findet sich hier nichts, wofür man einschalten müsste. Nächste Woche geht es in Ausgeschaltet um eine Frau, die bei einer Karaoke-Session einen Stromschlag erhält.