Get Smart
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Get Smart

Get Smart
„Get Smart“ // Deutschland-Start: 17. Juli 2008 (Kino) // 17. März 2009 (DVD)

Inhalt / Kritik

Maxwell Smart (Steve Carell) hat einen Traum: Er würde gern als Agent der supergemeinen Organisation CONTROL die Welt retten, so wie es sein Vorbild 23 (Dwayne Johnson) ständig tut! Stattdessen bleibt aber als Analyst nur eine Rolle im Hintergrund, da sein Chef den Aufstieg verhindert. Als jedoch das Verbrechersyndikat KAOS einen Anschlag auf die Zentrale verübt und damit fast alle Agenten und Agentinnen entlarvt, hilft alles nichts. Smart muss einspringen und wird kurzerhand zu Agent 86 erklärt. Zusammen mit Agentin 99 (Anne Hathaway), die sich kürzlich einer Gesichtsoperation unterzogen hat und deshalb nicht erkannt wird, soll er den Terroristen Siegfried (Terence Stamp) aufhalten. Doch das ist leichter gesagt denn getan, denn die mangelnden Erfahrungen des Nachwuchshelden führen regelmäßig zu misslichen Situationen …

Gewöhnliche Neuauflage der Kultserie

In den 1990ern und 2000ern gab es eine ganze Reihe von Versuchen, alte Serienklassiker wieder auszugraben und mit Reboots die Kinos zu erobern. Die Ergebnisse schwankten dabei aber beträchtlich. Während Mission: Impossible und 3 Engel für Charlie erfolgreich waren und es zu weiteren Filmen kam, endete Mit Schirm, Charme und Melone als absolutes Desaster. Irgendwo dazwischen platzierte sich Get Smart, eine Neuauflage der kultigen 60er-Jahre Serie Mini-Max, die seinerzeit unter anderem von dem Parodienmeister Mel Brooks konzipiert wurde. So spielte der Film genug ein, damit ein zweiter Teil gedreht werden konnte. Mehrere Anläufe, die Komödie fortzusetzen, endeten jedoch im Nichts. Und irgendwann war der Zug einfach abgefahren, das Franchise wurde wieder zurück in die Mottenkiste gelegt.

Brooks hatte mit der Neuauflage übrigens wenig zu tun, was dann auch der Grund sein könnte, weshalb sich der Humor doch spürbar unterscheidet. Auf den ersten Blick ist zwar vieles gleich geblieben. So geht es im Film wie in der Serie damals um einen Agenten, der immer wieder für Chaos sorgt. War der alte Smart jedoch überheblich und dabei völlig inkompetent, ist der Neue ein ambitionierter Nachwuchsagent, dem einfach die Erfahrung fehlt. Er macht in Get Smart dann auch eine Entwicklung durch, während sein Vorgänger beratungsresistent blieb. War also der erste Inspektor Clouseau aus Der rosarote Panther nicht unähnlich, da zeigt das Reboot einen mehr oder weniger normalen Agenten. Auf diese Weise geht das Element der Parodie verboten, hier ist vieles gewöhnlicher geworden. Und damit langweiliger.

Brauchbare Actionkomödie

Am meisten macht der Film noch Spaß, wenn er der Serie tatsächlich nacheifert. So kommen einige der herrlich bescheuerten Gadgets zum Einsatz, die schon Jahrzehnte zuvor für Gelächter sorgen. Auf die Idee, aus Schuhen Telefone zu machen, muss man erst einmal kommen. Gleiches gilt für die Versuche, ein abhörsicheres Umfeld zu schaffen. Auch die größenwahnsinnigen Gegner, wie sie seinerzeit an der Tagesordnung waren, haben in Get Smart einen Platz gefunden. Nur hätte es von solchen Aspekten doch noch mehr gebraucht. Der Film wird insgesamt einfach nicht verrückt genug, sondern begnügt sich damit, „nur“ eine Actionkomödie zu sein. Natürlich können auch solche unterhaltsam sein, Beispiele gibt es genug. Nur ist es schade, wie sehr der Film da unter den Möglichkeiten bleibt.

Lässt man die Erwartungen einmal außen vor, ist das Ergebnis durchaus passabel. Steve Carell ist natürlich eine gute Besetzung für einen stoischen Chaosagenten wie Maxwell Smart. Einer, der selbst dann noch ernst schaut, wenn drumherum alles zusammenbricht. Insgesamt ist das Ensemble dann auch hochkarätig besetzt. Nur springt der Funke nicht so ganz über. Die Liebesgeschichte ist eher langweilig, der Film zieht sich – 110 Minuten hätte es wirklich nicht gebraucht –, manche Gags verfehlen ihr Ziel. Und auch die Actionszenen hätten noch viel Luft nach oben gehabt. In der Summe ist Get Smart schon eine brauchbare Komödie. Gebraucht hätte es sie aber kaum, das Original ist um Klassen besser.

Credits

OT: „Get Smart“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Peter Segal
Drehbuch: Tom J. Astle, Matt Embe
Musik: Trevor Rabin
Kamera: Dean Semler
Besetzung: Steve Carell, Anne Hathaway, Dwayne Johnson, Alan Arkin, Terence Stamp, James Caan

Trailer

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Get Smart
fazit
Basierend auf der Kult-Serie „Mini-Max“ folgt „Get Smart“ einem Nachwuchsagenten, der es mit einem gefährlichen Terroristen aufnimmt. Im Vergleich zum Original ist die Neuauflage deutlich schwächer, auch weil das Parodistische zugunsten einer gewöhnlichen Actionkomödie reduziert wurde. Das ist einfach nicht verrückt genug. Trotz einer tollen Besetzung, mehr als brauchbar ist das nicht.
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