Sidelined: The QB and Me The Bad Boy and Me
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The Bad Boy and Me

Sidelined: The QB and Me The Bad Boy and Me
„The Bad Boy and Me“ // Deutschland-Start: 24. Juli 2025 DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seit dem tragischen Tod ihrer Eltern träumt Dallas (Siena Agudong) davon, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten und Tänzerin zu werden. Diesem Ziel hat sie alles andere untergeordnet, sehr zum Missfallen ihres älteren Bruders Nathan (Drew Ray Tanner), der befürchtet, dass sie ihre Jugend nicht so genießt, wie sie es sollte. Als sie eines Tages den begehrten Quarterback Drayton (Noah Beck) kennenlernt, ist sie deshalb auch nicht daran interessiert, diese Bekanntschaft zu vertiefen – zumal sie ihn sowieso für überheblich hält. Dabei ahnt sie nicht, dass auch er seine familiären Probleme hat, etwa mit seinem dominanten Vater Leroy (James Van Der Beek). Mit der Zeit kommen sich die beiden näher, trotz der Zweifel von Dallas, und entwickeln Gefühle füreinander, die aber immer wieder auf eine Probe gestellt werden …

Eine Liebe wie viele

Sie gehören fest zum Sortiment des Jugenddramas dazu: Geschichten um Mädchen aus gutem Haus, die sich in einen Bad Boy verlieben. Da war die After-Reihe, die es auf mehrere Filme brachte, oder auch Mala influencia – Verbotene Liebe, die sich jeweils großer Beliebtheit erfreuten. Hinzu kam Beautiful Disaster, das diese Klischees aufgriff, jedoch mit einem gewissen Augenzwinkern verband. Mit The Bad Boy and Me kommt nun ein weiterer Film zu uns, der dieses Szenario verwendet. Mal wieder gibt es dafür auch eine bereits geschriebene Vorlage. Genauer stand The QB Bad Boy and Me von Tay Marley Pate, das zunächst für die E-Book-Plattform Wattpad erschienen ist, inzwischen aber auch als tatsächliches Buch vorliegt – zumindest im Englischen.

Wobei man nach dem Anschauen des Films sich fragen darf, warum man diese Geschichte überhaupt lesen sollte. Vielmehr ist The Bad Boy and Me eines dieser Dramen, bei denen man auf Anhieb nicht sagen kann, ob sie überhaupt noch ein Mensch geschrieben hat oder nicht vielleicht doch eine künstliche Intelligenz, die man zuvor mit zahlreichen Klischees gefüttert hat. Der Film folgt dem anfänglichen Szenario zahlreicher Liebeskomödien, bei denen zwei Menschen zunächst nicht miteinander können, dann aber doch Gefühle entwickeln. Nur dass hier nichts komisch ist, nicht einmal unfreiwillig komisch. Man glaubte offensichtlich wirklich, etwas zu erzählen zu haben, was den schrecklich langweiligen Film aber nicht besser macht.

Hauptsache tragisch

Vor allem das völlige Fehlen eigener Ideen wird mit der Zeit zum Problem. Die Figuren sind einfach zu konturlos, als dass man sich für sie interessieren müsste. Schon die Konstellation aus Quarterback und Cheerleader lässt einen die Augen rollen. Besonders schlimm ist aber, dass man offensichtlich der Meinung war, die Geschichte der beiden hätte nur dann emotionale Tiefe, wenn sie irgendwelche tragischen Vorgeschichten enthält. Und so werden in The Bad Boy and Me dann tatsächlich beide von alten Traumata verfolgt, die sie nur schwer hinter sich lassen können. Das ist nicht nur eine kreative Bankrotterklärung. Es ist auch zynisch, wie Marley den Tod von Menschen derart ausnutzt, um Momente der Verbundenheit erzwingen zu wollen.

Was der Film dem Buch voraushat, ist die Optik. Natürlich sind Siena Agudong (Nick für ungut) und Noah Beck attraktiv, das war Grundvoraussetzung für die Besetzung. Das Zusammenspiel der beiden funktioniert aber auch, zumindest im Rahmen, den das schwache Drehbuch vorgibt. Wer einfach nur von der großen Liebe träumen mag, die alles überwindet, und gleichzeitig das Hirn ausschaltet, kann schon einen Blick auf The Bad Boy and Me riskieren. Die Zielgruppe wird einigermaßen bedient. Allerdings sollte man sich von dem Titel nicht täuschen lassen: Auch wenn Drayton darin als Bad Boy beschrieben wird, im Film ist davon nichts zu merken. Eigentlich ist er der Nette, während Dallas zuweilen zickig bis selbstsüchtig agiert, was ihr aber sofort vergeben werden soll. Warum auch immer.



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The Bad Boy and Me
fazit
„The Bad Boy and Me“ erzählt von einer ambitionierten Cheerleaderin, die sich widerwillig in einen Quarterback verliebt. Der Film hakt ein Klischee nach dem anderen ab. Ärgerlich ist zudem, wie mal wieder auf zynische Weise Schicksalsschläge als Figurenzeichnung dienen. Da hilft dann auch die attraktive Besetzung nur noch bedingt.
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