Grand Prix of Europe
© Warner Bros.
Grand Prix of Europe
„Grand Prix of Europe“ // Deutschland-Start: 24. Juli 2025 (Kino) // 27. November 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Sein Freizeitpark ist sein ganzes Leben. Und doch muss Erwin mitansehen, wie dieser in eine Krise rutscht: Das Publikum bleibt aus, es mangelt an Geld, er ist inzwischen hoffnungslos überschuldet. Seine Tochter Edda versucht, ihn dabei zu unterstützen. Dabei schlägt ihr Herz eigentlich für die Rennfahrerei und ihr großes Vorbild Ed, den vierfachen Grand-Prix-Sieger. Tatsächlich gelingt es ihr eines Tages, ihr Idol zu treffen. Dabei kommt es jedoch zu einem unglücklichen Zwischenfall, bei dem sich der Fahrer schwer verletzt – und das ausgerechnet kurz vor dem anstehenden Rennen. Edda bietet sich daraufhin an, an seiner Stelle zu fahren und sich für ihn auszugeben. Einfach ist das nicht. Nicht nur, dass die beiden sehr unterschiedlich sind und deshalb immer wieder aneinandergeraten. Es kommt zudem auf der Rennstrecke immer wieder zu seltsamen Vorkommnissen …

Rennen rund um den Freizeitpark

Das Europa-Park Erlebnis-Resort gehört zu den großen Publikumsmagneten Deutschland, mehr als sechs Millionen strömen jährlich dorthin. Und so hielt man es wohl für eine gute Idee, anlässlich des 50. Geburtstags einen Film zu dem Freizeitpark zu machen. Theoretisch. Praktisch hat Grand Prix of Europe aber nur wenig mit der Vorlage zu tun. Es geht zwar um die Rettung eines Freizeitparks, der ist jedoch nur kurz zu sehen. Stattdessen werden das Maskottchen Ed Euromaus und diverse andere Figuren, die man von dort kennt – darunter auch der Gegenspieler Nachtkrabb –, auf ein Abenteuer quer durch Europa geschickt. Sicher passt das irgendwie zum Namen der Institution, mit dessen Inhalt hat das hier aber nur wenig zu tun, weshalb das kaum als Imagefilm funktioniert.

Das ist dann vielleicht etwas beliebig, muss aber nicht zwangsläufig gegen den Film sprechen. Wichtiger ist sowieso, ob er als eigenständiges Werk bestehen kann, losgelöst von der Vorlage. Prinzipiell tut Grand Prix of Europe das schon. Einen größeren Anteil daran haben die Rennen, welche die beiden Mäuse zu bestreiten haben. Natürlich darf man bei diesen keine Bildgewalt à la F1: Der Film erwarten. Nicht nur, dass das hier eine vergleichsweise günstige europäische Produktion ist, kein Hollywood-Koloss mit einem Vielfachen des Budgets. Es ist auch ein Animationsfilm mit tierischen Hauptfiguren, da darf man keinen Realismus fordern. Vielmehr ist Comic-Action angesagt, wenn dauernd etwas anders läuft als gedacht und das Geschehen mehr einem Videospiel wie Mario Kart ähnelt.

Unter den Möglichkeiten geblieben

Auch das kann Spaß machen. Leider wird in der Hinsicht nicht viel draus gemacht, da der Film irgendwo zwischen übertrieben und realistisch herumfährt, ohne sich für eine Seite entscheiden zu wollen. Auch in anderer Hinsicht bleibt Grand Prix of Europe unter den Möglichkeiten. So wäre das Szenario eigentlich ein Anlass gewesen, um wirklich die europäischen Länder hervorzuheben, durch die Edda und die anderen fahren. Man begnügt sich aber damit, irgendwo Wahrzeichen zu platzieren und es dann dabei zu belassen. Dazu kommen simple Witze, etwa zum Fondue-Genuss in der Schweiz. So richtig viel Atmosphäre springt dabei nicht heraus. Es ist nicht einmal so, dass das alles immer tatsächlich komisch ist.

Insgesamt kommt Grand Prix of Europe dann auch nur über Mittelmaß hinaus. Sicher, der Film hat einige gute Absichten, wenn es etwa darum geht, anderen beizustehen und nicht vorschnell über andere zu urteilen. Vergleichbar aber zu Tafiti – Ab durch die Wüste, einem anderen deutschen Animationsfilm, nimmt man sich kaum die Zeit, um die Gedanken wirklich zu entwickeln, sondern präsentiert einem einfach die Erkenntnis. Das immerhin fünf Leute umfassende Drehbuchteam hätte da doch mehr investieren bzw. sich stärker konzentrieren müssen. Vieles wird nur angeschnitten, da sind auch Figuren, die einfach nur irgendwie da sind. Der jungen Zielgruppe könnte das reichen. Den Rest erwartet ein schon irgendwie nettes Animationsabenteuer, bei dem ständig etwas geschieht, von dem aber recht wenig zurückbleibt.

Credits

OT: „Grand Prix of Europe“
Land: Deutschland, UK
Jahr: 2025
Regie: Waldemar Fast
Drehbuch: Kirstie Falkous, Jeffrey Hylton, John T. Reynolds, Ben Alexander Safier, David Ginnuttis
Musik: Volker Bertelmann

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Amazon (DVD „Grand Prix of Europe“)

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Grand Prix of Europe
fazit
In „Grand Prix of Europe“ nehmen zwei Mäuse an einem Rennen teil, auch um einen kriselnden Freizeitpark zu retten. Der Animationsfilm holt weder aus dem Szenario noch dem Europa-Park, der als Inspiration diente, viel heraus. Es bleibt ein nettes Abenteuer für Kinder, das weder visuell noch inhaltlich über Durchschnitt hinauskommt.
Leserwertung1 Bewertung
10
5
von 10