Pretty Guardian Sailor Moon Band 1 Manga Comic
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Pretty Guardian Sailor Moon – Band 1

Pretty Guardian Sailor Moon Band 1 Manga Comic
„Pretty Guardian Sailor Moon – Band 1“ // Deutschland-Start: 7. Oktober 2011

Inhalt / Kritik

Sonderlich aufregend war das Leben von Usagi Tsukino bislang nicht. Dafür ist die Schülerin auch viel zu faul. Abgesehen von Automatenspielen, Essen und Schlafen tut sie nicht viel. Das ändert sich, als ihr eines Tages eine schwarze Katze über den Weg läuft, die doch tatsächlich sprechen kann und sich als Luna vorstellt. Mehr noch, sie behauptet, dass Usagi eine Auserwählte ist, die mit der Kraft des Mondes gegen Feinde kämpfen soll. Die Jugendliche glaubt zunächst nicht daran, wird aber tatsächlich immer wieder in fantastische Abenteuer hineingezogen, bei denen sie sich beweisen muss. Zu ihrem Glück ist sie dabei aber nicht allein: Mit der Zeit findet sie weitere Mitstreiterinnen, die ebenfalls über besondere Kräfte verfügen. Und dann ist da noch der mysteriöse Tuxedo Mask …

Eine wenig heldenhafte Heldin erobert die Welt

Natürlich hatte es schon in den 1970ern und 1980ern Animeserien gegeben, die sich in Deutschland größerer Beliebtheit erfreuten. Marco, Die Biene Maja, Nils Holgersson, Alice im Wunderland – die Liste ist lang. Erst in den 1990ern entstand aber ein wirkliches Bewusstsein dafür, dass diese Animationstitel japanischer Herkunft sind und ganz eigene Geschichten erzählen. Neben Dragon Ball, das erst mit deutlicher Verspätung bei uns erschien, war Sailor Moon vermutlich die wichtigste Serie bei diesem Animehype: Jahrelang wurde diese immer wieder im Fernsehen ausgestrahlt. Weniger bekannt war der zugrundeliegende Manga von Naoko Takeuchi. Tatsächlich wurde der erst einige Zeit nach dem Anime auf Deutsch veröffentlicht.

Für Takeuchi war die Geschichte um die Mondkriegerin der große Durchbruch. Dabei hatte sie zuvor bereits in diesem Universum gearbeitet. Genauer gab es zuerst Sailor V. Die Kämpferin wird in dem ersten Band von Pretty Guardian Sailor Moon, wie der Manga inzwischen offiziell heißt, auch mehrfach angesprochen, taucht aber selbst nicht auf. Erst später stößt sie in Person hinzu und komplettiert als Sailor Venus die Heldinnentruppe. Zuvor ist es Usagi bzw. die titelgebende Sailor Moon, die im Mittelpunkt des Geschehens steht. Die ist eigentlich gar nicht heldenhaft. Wo in anderen Mangas die Hauptfigur immer sehr stark ist und es mit allen aufnehmen kann, da ist die Protagonistin bei Takeuchi weinerlich und faul, was eine reizvolle Alternative ist. Oft wird das zu humoristischen Zwecken genutzt. Es schafft aber auch Identifikationsfläche für ein Publikum, das vielleicht selbst nicht gerade Heldenqualitäten hat.

Solider Einstieg

Viel mehr als das hat Takeuchi zunächst nicht über die Protagonistin zu sagen. Gleiches gilt für die Mitstreiterinnen, die sie bald versammelt. Sicher, Pretty Guardian Sailor Moon gibt grobe Charaktereigenschaften vor wie extreme Intelligenz oder auch ein feuriges Temperament. Diese Striche werden aber nicht verfeinert, eine Entwicklung findet bislang auch nicht statt, man ist noch zu sehr mit dem Aufbau beschäftigt. Dennoch hat der erste Band einige nette Ideen. So gibt es eine geheime Organisation im Hintergrund, das mysteriöse Dark Kingdom, welches auf der Suche nach dem magischen Silberkristall ist und einige gemeine Methoden ausgedacht hat. Auch die Sache mit Tuxedo Mask gibt Rätsel auf, wenn zu dem Zeitpunkt nicht klar ist, was er eigentlich will und auf wessen Seite er steht.

Visuell gibt es in Pretty Guardian Sailor Moon ebenfalls Positives. Zwar sind die Designs, die teilweise den üblichen Shojo-Klischees entsprechen, Geschmackssache. Takeuchi, die auch die Zeichnungen angefertigt hat, zeigt sich aber kreativ bei der Gestaltung der einzelnen Panels. Die werden ständig anders angeordnet, sei es durch Schrägen, wechselnde Größen oder weil sie einander überlappen. Da sieht praktisch jede Seite anders aus. Ausgefeilte Hintergründe sind jedoch Mangelware. Außerdem wird es zuweilen unübersichtlich, was aber auch damit zusammenhängt, dass die Kräfte der Schülerin keinem klaren Konzept folgen. Insgesamt ist das aber solide und deutet schon einmal an, weshalb der Manga ein derart großer Erfolg werden konnte.

Credits

OT: „Bishōjo Senshi Sērā Mūn“
Land: Japan
Jahr: 1991
Text: Naoko Takeuchi
Zeichnungen: Naoko Takeuchi

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Pretty Guardian Sailor Moon – Band 1
fazit
Eine ungewöhnliche Heldin, einige nette inhaltliche Einfälle und abwechslungsreiche Layouts: „Pretty Guardian Sailor Moon“ hat einige Stärken, die einen ahnen lassen, warum der Manga so erfolgreich werden konnte. Die bislang ziemlich grob charakterisierten Figuren und ein nicht immer zu erkennendes Konzept verhindern aber Größeres.
Leserwertung17 Bewertungen
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