Resident Evil 2002
© Constantin Film

Resident Evil (2002)

„Resident Evil“ // Deutschland-Start: 15. März 2002 (Kino) // 10. März 2003 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als Alice (Milla Jovovich) zu sich kommt, kann sie sich an nichts erinnern. Weder weiß sie, warum sie in dieser Villa ist, noch was geschehen ist. Viel Zeit zum Überlegen bleibt ihr jedoch nicht. Erst trifft sie auf Matthew „Matt“ Addison (Eric Mabius), danach stürmen James „One“ Shade (Colin Salmon), Rain Ocampo (Michelle Rodriguez) und andere Mitglieder von einer Eliteeinheit die Villa. Gemeinsam machen sie und der ebenfalls gedächtnislose Spence Parks (James Purefoy), den sie unterwegs auflesen, auf den Weg in ein unterirdisches Labor, welches von dem Unternehmen Umbrella Corporation betrieben wird. Dort erhoffen sie sich Antworten darauf, was wirklich geschehen ist. Aber noch etwas anderes wartet unten auf sie, ehe sie es sich versehen, müssen sie plötzlich um ihr Überleben kämpfen …

Ein Horror-Hit und seine Folgen

Als das Videospiel Resident Evil 1996 für die PlayStation erschien, war dies der Anfang einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte. Das Spiel verkaufte sich millionenfach, zog unzählige Nachfolger, Remakes und Spin-offs nach sich und ebnete zudem den Weg für andere Survival-Horror-Spiele wie Silent Hill. Der Kampf gegen finstere Kreaturen war zu einem dicken Geschäft geworden. Insofern verwunderte es auch nicht, als bereits kurze Zeit später erste Pläne für eine Verfilmung geschmiedet wurden. Etwas überraschend fand dies jedoch weder in Japan, der Heimat der Spiele, noch in den USA statt. Stattdessen war es die deutsche Firma Constantin Film, die einen Riecher bewies und bereits Anfang 1997 die Rechte für eine Live-Action-Adaption erwarb. Es dauerte jedoch einige Jahre, bis es tatsächlich losging. Erst mehr als fünf Jahre später war der Film da.

Das Ergebnis war gemischt. Während die Kritiken nicht allzu wohlwollend waren, überzeugte der Actionhorror-Streifen zumindest an den Kinokassen, wo er ungefähr das Dreifache des Budgets wieder einspielte. Dabei hat der Film nur bedingt mit den Spielen selbst zu tun. Anfangs war zwar darüber nachgedacht worden, eine richtige Adaption zu drehen. Niemand Geringeres als George A. Romero, der mit Die Nacht der lebenden Toten selbst einen Zombie-Klassiker erschaffen hatte, war im Gespräch, Regie zu führen. Aus nicht ganz nachzuvollziehenden Gründen lehnte Bernd Eichinger seinerzeit aber ab. Stattdessen erhielt Paul W. S. Anderson, der zuvor mit Mortal Kombat schon eine andere erfolgreiche Videospieladaption gedreht hatte, bei Resident Evil den Zuschlag. Und der hatte eine etwas andere Vision von dem Projekt.

Hirnloser Zeitvertreib

Klar gibt es Überschneidungen. Das Grundprinzip, dass die übermächtige Umbrella Corporation fragwürdige Experimente macht, in dessen Folge Menschen zu Zombies werden, ist gleich geblieben. Auch visuell versuchte man immer mal wieder, sich dem Original anzunähern. Während man beim Spiel jedoch mit seinen Waffen haushalten musste und der Mangel an Munition für Spannung sorgte, wird hier draufgehalten ohne Ende. Aber auch Szenen wie eine Laserfalle, der mehr an Cube erinnert als an den Game-Klassiker, lassen einen den Eindruck gewinnen, im falschen Film gelandet zu sein. Bei Anderson wird aus dem herumschleichenden Kampf gegen die Zombies ein tosendes Hirn-aus-Dauerfeuer. Ruhige Momente sind selten, das hier soll richtig Krach machen.

Das kann unterhaltsam sein, wenn man auf diese Art Filme steht und vielleicht auch Gefallen an Trash hat. Resident Evil verzichtet auf jeden Anspruch, wirft lieber ein paar knackige Sprüche rein – oder das eine oder andere Körperteil. Die hohe Horrorkunst ist das nicht, soll es aber auch gar nicht sein. Gleiches gilt für die emotionalen Momente, wenn nach und nach immer mehr Leute den allgegenwärtigen Zombies zum Opfer fallen. Richtig schlecht ist das Ergebnis nicht, da gab es doch deutlich Übleres. Im Umfeld von Videospieladaptionen ist das hier sogar durchaus passabel. Aber eben nicht mehr als das. Wo das Spiel auch mehr als zwei Jahrzehnte später eine starke Atmosphäre hat, an der man sich noch immer gut orientieren kann, ist der Film ein plumpes Guilty Pleasure, das zwar der Vorlage nicht gerecht wird, aber als Zeitvertreib funktioniert.

Credits

OT: „Resident Evil“
Land: Deutschland, UK, Frankreich
Jahr: 2002
Regie: Paul W. S. Anderson
Drehbuch: Paul W. S. Anderson
Musik: Marco Beltrami, Marilyn Manson
Kamera: David Johnson
Besetzung: Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Eric Mabius, James Purefoy, Martin Crewes, Colin Salmon

Trailer

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Resident Evil (2002)
fazit
Einige Jahre nach dem einflussreiche Survival-Horror-Videospiel wollte „Resident Evil“ an den Erfolg anschließen. Dabei wurde aus dem spannenden Überlebenskampf ein hirnloses Herumgeballere. Das funktioniert schon, gerade wenn man eine Vorliebe für Trash hat. Mehr als das sollte man nicht erwarten.
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