Helen Dorn - Todesmut TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Georges Pauly

Helen Dorn: Todesmut

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„Helen Dorn: Todesmut“ // Deutschland-Start: 2. März 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Der Fall geht Gerichtsmedizinerin Dr. Isabella Alighieri (Nagmeh Alaei) nahe: Eine Syrierin wurde von zwei rechtsradikalen Männern vergewaltigt und getötet. Deren Verteidigerin setzt ihr bei der Verhandlung zu, Kommissarin Helen Dorn (Anna Loos) kann nur tatenlos zusehen. Dabei haben es die beiden bald mit einem weiteren Fall zu tun. Vasilis Georgiou (David A. Hamade), ein Ermittler aus Griechenland, bittet sie um Hilfe bei der Aufklärung eines Mordes. Ein investigativer Journalist, der einer großen Geschichte auf der Spur war, wurde getötet, Georgiou vermutet, dass es in Hamburg Zeugen des Vorfalls gibt. Tatsächlich haben Lydia Orlova (Helena von Have) und ihre Mutter Svetlana (Erika Marozsán) den Vorfall per Computer beobachtet und sind nun auf der Flucht …

Die Gefahr von rechts

Schon seit einiger Zeit ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen darum bemüht, im Krimigenre starke Frauen zu etablieren, die ihren männlichen Kollegen zeigen können, wo der Hase langläuft. Beim ZDF laufen da unter anderem Solo für Weiss und Sarah Kohr, die es jeweils bislang auf acht Filme bringen. Noch einmal produktiver ist Sender-Kollegin Helen Dorn, die seit ihrem Debüt 2014 Dauergast geworden ist. Zwei Filme erscheinen normalerweise pro Jahr und erfreuen sich größerer Beliebtheit. Nun bekommen Fans wieder Nachschub, in Todesmut darf die Titelheldin wieder ihren Mut und ihre Hartnäckigkeit beweisen, wenn sie es mit einem übermächtigen Feind zu tun bekommt, der seinerseits vor nichts zurückschreckt.

Dabei versucht sich Regisseur und Drehbuchautor Friedemann Fromm, der hier zum fünften Mal in Folge die Verantwortung hat, an einem gesellschaftlichen Thema. Zum Teil hat er das schon beim letzten Mal getan. Der kleine Bruder handelte unter anderem von Migration und islamischem Terrorismus, brachte uns auch etwas die Kultur der unterdrücke Minderheit der Roma näher. Bei Helen Dorn: Todesmut geht es nun wieder um Terror von rechts, in Verbindung mit den üblichen Verdächtigen. Da geht es um eine große Verschwörung, da geht es um Fake News und Beeinflussung durch Russland. Dazu dürfen dann eine Reihe blonder Frauen kräftig Propaganda machen, sei es vor Gericht oder bei den Medien, wo dann ganz ungeniert gelogen wird, solange es einer guten Sache dient: Macht.

Unglaubwürdig, aber kurzweilig

Nein, subtil ist das alles nicht. Teilweise ist es auch mal wieder arg überzogen, wie so oft bei dieser Reihe, Glaubwürdigkeit sollte man hier nicht erwarten. Und doch ist es irgendwie unterhaltsam, wenn die ganz großen Geschütze aufgefahren werden, die rechte Lügenpresse vorgeführt wird und unterwegs zahlreiche Opfer zu beklagen sind. Zu rätseln gibt es dabei eher weniger. Wer die Bösen sind, ist hier überwiegend klar, Helen Dorn: Todesmut geht offen damit um. Die einzige Unbekannte ist der griechische Ermittler, bei dem lange unsicher ist, was genau er beabsichtigt und auf wessen Seite er steht. Das soll ebenso Spannung erzeugen wie das Katz-und-Maus-Spiel, wenn sich beide Seiten gegenseitig belauern und beschatten, mal die eine, mal die andere die Nase vorn hat.

Auffällig ist dieses Mal noch die zwischenmenschliche Komponente. Eigentlich ist die Protagonistin dafür bekannt, wenig für andere übrigzuhaben und sich wie ein tollwütiger Elefant im Porzellanladen aufzuführen. Hier geht sie tatsächlich mal auf andere zu. Das mag man als Verrat und wenig glaubwürdig empfinden. Es macht Helen Dorn: Todesmut jedoch deutlich erträglicher, da war so mancher Film der Reihe eine Zumutung. Dabei ist vor allem schön, wie Alighieri und Weyer (Tristan Seith) mal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommen, anstatt bloße Anhängsel der eisigen Kommissarin zu sein. Das reicht dann nicht dafür aus, dass der Film insgesamt gut ist. Man kann ihn sich aber recht gut anschauen, das konstante Tempo und die allgegenwärtige Gefahr sorgen für Kurzweil.

Credits

OT: „Helen Dorn: Todesmut“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Friedemann Fromm
Drehbuch: Friedemann Fromm
Musik: Ina Meredi Arakelian
Kamera: Heinz Wehsling
Besetzung: Anna Loos, Ernst Stötzner, Tristan Seith, Nagmeh Alaei, Stipe Erceg, David A. Hamade, Erika Marozsán, Helena von Have, Renan Demirkan, Leslie Malton, Pina Kühr, Amelie Otto

Bilder

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Helen Dorn: Todesmut
fazit
Bei „Helen Dorn: Todesmut“ geht es mal wieder um rechte Gewalt, russische Einflussnahme und Fake News. Subtil ist das nicht, gerade auch bei der Darstellung der Gegenseite. Aber es ist doch ganz unterhaltsam, zumal den Nebenfiguren mehr Raum zugestanden wird und die Protagonistin ausnahmsweise erträglich ist.
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