Dark Windows - Fenster zur Finsternis
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Dark Windows – Fenster zur Finsternis

„Dark Windows – Fenster zur Finsternis“ // Deutschland-Start: 22. Februar 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als die vier unterwegs sind, endet die unbeschwerte Autofahrt in einer Katastrophe. Ali (Grace Binford Sheene), die zu dem Zeitpunkt nicht angeschnallt war, kommt bei dem Unfall ums Leben. Monica (Annie Hamilton), Tilly (Anna Bullard) und Peter (Rory Alexander) kommen hingegen mit dem Schrecken davon. Noch immer schockiert von dem Zwischenfall beschließen die drei, aufs Land zu fahren und dort das Erlebte zu verarbeiten. Doch von Ruhe keine Spur. Immer wieder kommt es zu eigenartigen Vorkommnissen, die drei fühlen sich von der Vergangenheit und der Verstorbenen verfolgt. Handelt es sich dabei um ein bloßes Hirngespinst, ausgelöst von Schuldgefühlen? Oder ist die Tote tatsächlich zurückgekehrt, um sich für ihren Tod zu rächen?

Der Horror der Vergangenheit

Offensichtlich hat Alex Herron eine Vorliebe für Horrorgeschichten, bei denen es auf die eine oder andere Weise um die Aufarbeitung der Vergangenheit geht. So erzählte der norwegische Regisseur, der zuvor im Musikbereich unterwegs gewesen ist, in seinem fiktionalen Debütfilm Leave – Don’t Say She Didn’t Warn You von einer US-Amerikanerin, die nach Norwegen reist, um dort mehr über ihre leibliche Mutter zu erfahren, die sie nie kennengelernt hat. Und auch in Dark Windows – Fenster zur Finsternis kommt dieses Motiv zum Einsatz. Dieses Mal findet die Auseinandersetzung aber unfreiwillig statt: Das Trio würde den tödlichen Autounfall gern vergessen, reist dafür eigens in die Abgeschiedenheit, nur um dann doch noch eingeholt zu werden.

Dass die unheimlichen Vorkommnisse in dem Haus irgendwie mit dem Unfall zu tun haben, ist dabei kein Spoiler. Nicht nur, dass der Film da einem bekannten Erzählmuster folgt. Er verrät das auch mehr oder weniger sofort, wenn Tilly meint, die Stimme der Toten zu hören. Klar könnte es sein, dass da jemand nur irgendwelche Halluzinationen hat. Dann gäbe es aber keine wirkliche Geschichte, weshalb klar ist, dass es da eine konkrete Gefahr geben muss. Die Frage bei Dark Windows – Fenster zur Finsternis ist lediglich, ob diese von einer übernatürlichen oder irdischen Natur ist. Treibt da ein Geist sein Unwesen? Oder handelt es sich um einen dieser Filme im Stil von Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast, wo ebenfalls ein tödlicher Zwischenfall fatale Folgen für die Figuren mit sich bringt?

Solider Genrevertreter

Der Film lässt sich ziemlich viel Zeit dafür, bis es eine eindeutige Antwort gibt. Eigentlich wird erst ganz zum Schluss gesagt, was Sache ist. Grundsätzlich ist so etwas zwar schon in Ordnung. Es führt aber auch dazu, dass in Dark Windows – Fenster zur Finsternis lange Zeit nicht wirklich etwas geschieht. Normalerweise ist dieses Genre auch davon geprägt, dass mit der Zeit immer mehr Leute getötet werden, um auf diese Weise Spannung zu erzeugen. Hier bleibt das aus. Herron erhöht mit der Zeit durchaus die Intensität, wenn sich die anfängliche Verwunderung in Sorge verwandelt, später dann auch in Panik, als die Gefahr auf einmal ganz nahe ist und die drei wirklich verfolgt werden. Das könnte manchen aber zu wenig sein.

Inhaltlich ist das nicht wirklich interessant, Ulvrik Kraft hat bei dem Drehbuch keine übermäßige Kreativität bewiesen. Das Ende ist ganz nett, wenn es auf seine Weise fies wird und tatsächlich überrascht. Das war es aber auch schon. Umgesetzt ist das Ganze dabei jedoch durchaus brauchbar, da sind schon einige Szenen dabei, die ganz stimmungsvoll geworden sind. Positiv ist zudem, dass nicht versucht wurde, die Laufzeit künstlich zu strecken, mit rund 80 Minuten ist das schon recht knackig gehalten. Dadurch reicht es bei Dark Windows – Fenster zur Finsternis immerhin für einen durchschnittlichen Genrevertreter. Wer damit leben kann, dass es hier wenige Überraschungen gibt und die Glaubwürdigkeit überschaubar ist, kann sich mit dem Horrorthriller schon die Zeit vertreiben. In Erinnerung bleibt er kaum, er erfüllt aber seinen Zweck.

Credits

OT: „Dark Windows“
Land: USA, Norwegen
Jahr: 2023
Regie: Alex Herron
Drehbuch: Ulvrik Kraft
Musik: Kim Berg
Kamera: Jens Ramborg
Besetzung: Anna Bullard, Annie Hamilton, Rory Alexander, Joel Saemundsson, Morten Holst

Bilder

Trailer

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Dark Windows – Fenster zur Finsternis
fazit
Drei junge Leute wollen nach einem tödlichen Unfall das Erlebte vergessen, werden aber in einem abgelegenen Haus von der Vergangenheit eingeholt. Nein, originell ist „Dark Windows – Fenster zur Finsternis“ sicherlich nicht. Die Umsetzung ist aber solide, es reicht für einen durchschnittlichen Genrebeitrag.
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