Twins Zwillinge
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Twins – Zwillinge

Twins Zwillinge
„Twins – Zwillinge“ // Deutschland-Start: 23. März 1989 (Kino) // 27. Oktober 2017 (Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein. Während Julius (Arnold Schwarzenegger) groß gewachsen, bärenstark, aber auch reichlich naiv und unerfahren ist, weiß sich der kleinwüchsige Vincent (Danny DeVito) in der Welt zu behaupten, wo er sich mit krummen Geschäften über Wasser hält. Und doch haben die beiden eine Menge gemeinsam. Genauer sind sie Zwillinge, das Ergebnis eines wissenschaftlichen Experiments, welches 1953 durchgeführt wurde. Nach ihrer Geburt wurden die beiden jedoch getrennt: Julius wuchs behütet auf einer Insel auf, Vincent in einem Waisenhaus, ohne dass sie von der Existenz des jeweils anderen wussten. Erst zu seinem 35. Geburtstag erfährt Julius, dass er einen Bruder hat, und macht sich im Anschluss auf die Suche nach ihm. Schnell wird er fündig, was aber erst der Anfang ist eines gemeinsamen Abenteuers …

Spiel mit Kontrasten

In den späten 1980ern war Arnold Schwarzenegger längst zum Star geworden, mit Klassikern wie Conan – Der Barbar oder Terminator wurde der ehemalige Bodybuilder innerhalb weniger Jahre zur Actionkino-Ikone. Doch trotz der diversen Erfolge, dem gebürtigen Österreicher war das nicht genug, weshalb er mehrere Anläufe startete, auch im Komödienfach Fuß zu fassen. Mit Twins – Zwillinge gelang ihm dabei ein absoluter Volltreffer. Zwar waren die Kritiken wenig überragend, selten kamen sie über Mittelmaß hinaus. Dem zahlenden Publikum war das aber egal. Bei einem Budget von nicht einmal 20 Millionen US-Dollar spielte die Geschichte um zwei ungleiche Brüder mehr als das Zehnfache wieder ein. Tatsächlich war sie erfolgreicher als alles, was Schwarzenegger zuvor gedreht hatte.

Wobei die Popularität nicht allein auf ihn zurückzuführen war. Vielmehr war es die Konstellation der beiden Hauptdarsteller, die für volle Kassen sorgte und die Jahre später in Junior noch einmal bemüht wurde. Schon das Aussehen könnte unterschiedlicher kaum sein: auf der einen Seite der ehemalige Mr. Universe, nach dem sich die Frauen umsehen, auf der anderen Danny DeVito, der rund 40 Zentimeter kleiner ist, eher rundlich, mit einer Halbglatze. Aber auch bei der Persönlichkeit der beiden setzte Regisseur Ivan Reitman (Ghostbusters – Die Geisterjäger) auf einen größtmöglichen Kontrast. Twins – Zwillinge führt einen unerfahrenen Idealisten und einen zynischen Opportunisten zusammen, bei denen man das Gefühl hat, sie kommen aus unterschiedlichen Welten, obwohl sie sich die Eltern teilen.

Auf der Suche nach Ideen

Daraus hätte man prinzipiell einen Film machen können, der sich mit elterlichen und gesellschaftlichen Prägungen auseinandersetzt. Wie viel dieser charakterlichen Unterschiedlichkeit ist angeboren, wie viel das Ergebnis der sehr unterschiedlichen Lebenserfahrungen? Solche inhaltlichen Ambitionen hatte man hier aber nicht. Das Publikum sollte über die beiden lachen, nicht darüber nachdenken. Wobei Twins – Zwillinge später in eine andere Richtung geht und doch mehr will. Anstatt eine Komödie über die Unterschiedlichkeit zu machen, geht es dann verstärkt um die kriminellen Machenschaften von Vincent und die Menschen, die er gegen sich aufgebracht hat. Da dürfen dann auch schon mal Leute sterben. Offensichtlich vertraute man dem anfänglichen Szenario nicht zu, einen gesamten Film zu tragen.

Über das Ergebnis kann man geteilter Ansicht sein. Auf der einen Seite hat man schon das Gefühl, dass die Ideen fehlten, wie sich aus dem Kontrast allein ein ganzer Film basteln lässt. Durch die Zuspitzung kommt da schon mehr Abwechslung rein. Interessant ist der Part aber nicht, zumal das so wirkt, als wäre es aus einem ganz anderen Film entnommen. Wenig geglückt ist zudem die Erweiterung des Duos um die beiden Schwestern, die als Love Interest fungieren. Diese sind so austauschbar und langweilig, dass man sie auch gleich ganz hätte weglassen können. Insgesamt ist Twins – Zwillinge dann auch nur gehobenes Mittelmaß. Eine nette Komödie, die mit einem spielfreudigen Duo und einem absurden Szenario lockt, dabei aber nie so viel Spaß macht, wie man sich das wünschen würde.

Credits

OT: „Twins“
Land: USA
Jahr: 1988
Regie: Ivan Reitman
Drehbuch: William Davies, Timothy Harris, William Osborne, Herschel Weingrod
Musik: Georges Delerue, Randy Edelman
Kamera: Andrzej Bartkowiak
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Danny DeVito, Kelly Preston, Chloe Webb, Bonnie Bartlett, Tony Jay

Bilder

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Twins – Zwillinge
fazit
„Twins – Zwillinge“ war seinerzeit ein riesiger Erfolg und etablierte Arnold Schwarzenegger als Schauspieler mit komödiantischem Talent. Und doch macht der Film nicht so viel Spaß, wie man sich das wünschen würde. Das Duo ist spielfreudig, der Kontrast groß. Aber es fehlen die Ideen, was man aus dem absurden Szenario um zwei grundverschiedene Zwillingsbrüder machen könnte.
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