Ruinen The Ruins TV Fernsehen DVD kaufen Netflix Streamen online
© Paramount Pictures

Ruinen

Ruinen The Ruins TV Fernsehen DVD kaufen Netflix Streamen online
„Ruinen“ // Deutschland-Start: 26. Juni 2008 (Kino) // 18. Dezember 2008 (DVD)

Inhalt / Kritik

Die mexikanische Stadt Cancún ist Anlaufstelle für viele Touristen, die auf Sonne und Partys aus sind, so auch Amy (Jena Malone) und ihren Freund Jeff (Jonathan Tucker) sowie das befreundete Pärchen Eric (Shawn Ashmore) und Stacy (Laura Ramsey). Nach einer ganzen Woche des Feierns hat Eric jedoch Lust darauf, eine der legendären Maya-Pyramiden zu erkunden, was bei seinen Freunden aber auf wenige Gegenliebe triff. Als Mathias (Joe Anderson), ein deutscher Tourist, ihnen von einer Pyramide erzählt, die abseits der bekannten Orte ist, kann Eric seine Freunde überzeugen. Nach einer umständlichen Hinfahrt kommt die Gruppe endlich bei der Pyramide an. Doch bevor sie Gelegenheit haben, diese zu erkunden, werden sie von drei Einheimischen bedroht, die ihnen den Rückweg versperren. Als sie das Innere des alten Bauwerks erkunden wollen, stoßen sie nicht nur auf die Überbleibsel einer vorherigen Gruppe, sondern erfahren, warum die Einheimischen sie nicht von der Pyramide gehen lassen wollen. Die vier Freunde und ihre Begleitung sind in eine uralte Falle getappt.

Eine heikle Prämisse

Die Karriere von Filmemacher Carter Smith begann als Fotograf für Modemagazine wie Vogue oder GQ, bevor er nach zwei Kurzfilmprojekten mit Ruinen sein erstes Langfilmprojekt angeboten bekam. Der Film ist eine Adaption des Romans Dickicht von Scott Smith, der auch das Drehbuch schrieb. Dabei war die Herausforderung für Regie und Drehbuch die Tatsache, dass das Publikum die Idee des Organismus akzeptieren musste, der es auf die Protagonisten abgesehen hat. Wie Christoph Kellerbach in seinem Booklettext zur Mediabookveröffentlichung des Filmes schreibt, passte Ruinen in die Welle der Torture Porn-Filme der 2000er Jahre, zu der Werke wie Eli Roths Hostel oder Darren Lynn Bousmans Saw gezählt werden. Von der Gewaltdarstellung her mag dieses Label zutreffen, doch reduziert es ebenso den Blick auf einen interessanten Film, der besonders in technischer Hinsicht überzeugt.

Die Befürchtungen von Regie und Drehbuch sind nicht ganz unberechtigt. Während die ersten Minuten noch einen Slasher-Film vermuten lassen, steht die Inszenierung dann im Widerspruch zu dem, was sich in der Pyramide des fünf jungen Herrschaften zeigt und ihnen nach dem Leben trachtet. Smith zeigt durch seine Bilder oder etwa die Dynamik der vier Hauptcharaktere, dass ihm ein realistischer Ansatz durchaus wichtig war, wovon er sich jedoch spätestens nach einer Viertelstunde verabschiedet, sobald seine Figuren die Pyramide betreten. Positiv ist zu nennen, dass er danach ein Szenario der Bedrohung entwirft, gegen das sich die Figuren zu Wehr setzen müssen, aber immer wieder neue, blutige Überraschungen für sie auf Lager hat. Schade ist hingegen dann, dass er bei mindestens drei Figuren (und besonders bei den schlicht als „Griechen“ bezeichneten Nebenfiguren) einer ebenso fatalen Falle auf den Leim geht und diese so austauschbar (und teils auch bemerkenswert dumm) anlegt, dass man als Zuschauer keinerlei Bezug zu diesen hat. Insgesamt erkennt man die Ideen und Ansätze der Geschichte, aber viele kleine erzählerische und inszenatorische Mängel tragen zu einem eher durchwachsenen Gesamtbild bei.

Überlebenstaktiken

In technischer Hinsicht ist Ruinen schon wesentlich besser aufgestellt. Die Inszenierung der Pyramide oder die blutigen Effekte machen Carter Smiths Film stellenweise sehr sehenswert, ebenso wie sie tragische Ironie mancher Szenen, die teils jedoch auch die Dummheit mancher Taten der Figuren betonen. Hinzu kommt, dass die Idee einer Zwangs-Quarantäne der Hauptfiguren in der Post-Pandemie-Zeit eine bizarre Aktualität hat, ebenso wie die Paranoia, der sie nach und nach verfallen und die zudem noch gut gespielt ist. Talentierte Darsteller wie Jena Malone oder Jonathan Tucker geben sich redlich Mühe, ihren Figuren bei ihrem Kampf ums Überleben Tiefe zu geben, doch funktioniert dies nur teilweise, was vielleicht der recht knappen Laufzeit zu verdanken ist.

Credits

OT: „The Ruins“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Carter Smith
Drehbuch: Scott Smith
Vorlage: Scott Smith
Kamera: Darius Khondji
Musik: Graeme Revell
Besetzung: Jena Malone, Jonathan Tucker, Shawn Ashmore, Laura Ramsey, Joe Anderson, Dimitri Baveas

Trailer

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Ruinen
fazit
„Ruinen“ ist ein Horror-Survival-Thriller, der technisch überzeugt, aber in allen anderen Aspekten eher durchwachsen ist. Carter Smiths Inszenierung ist zu konventionell und zu mutlos, was vor allem schade ist, wenn man bedenkt, dass er durchaus Darsteller hat, denen man etwas mehr zutrauen kann.
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von 10