To Rome with Love
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To Rome with Love

To Rome with Love
„To Rome with Love“ // Deutschland-Start: 30. August 2012 (Kino) // 10. Januar 2013 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hat Jack (Jessie Eisenberg) keinen Grund zu klagen. So ist er glücklich mit Sally (Greta Gerwig) liiert und studiert in Rom Architektur. Schöner kann es da nicht mehr werden. Doch dann taucht auf einmal Sallys beste Freundin Monica (Elliot Page, damals Ellen Page) auf und bringt das Leben der beiden gehörig durcheinander. Auch bei den frisch Verheirateten Antonio (Alessandro Tiberi) und Milly (Alessandra Mastronardi) geht es drunter und drüber, woran ihre Familie und die Prostituierte Anna (Penélope Cruz) ihren Anteil haben. Leopoldo Pisanello (Roberto Benigni) hat derweil ein ganz anderes Problem: Er ist über Nacht zu einer nationalen Berühmtheit geworden, kann sich aber nicht erklären warum. Und dann wäre noch der der ehemalige Opern-Regisseur Jerry (Woody Allen), der fest entschlossen ist, Michelangelo (Flavio Parenti), den Verlobten seiner Tochter Hayley (Alison Pill) zu einer Berühmtheit zu machen, nachdem er ihn unter der Dusche hat singen hören …

Viele Stars, wenig Ruhm

In den 2010er Jahren war Woody Allen zwar nicht mehr der Ausnahmeregisseur, als der er früher angesehen wurde. Zumindest bei Schauspielern und Schauspielerinnen hatte er damals noch eine große Zugkraft: Jahre, bevor er von alten Vorwürfen des Missbrauchs eingeholt wurde, liefen die Stars ihm noch hinterher, wollten alle dabei sein, wenn er einen Film drehte. Während die Star-Power dabei konstant war, kann man das von der Qualität kaum behaupten. So fallen zwar mit Midnight in Paris (2011) und Blue Jasmine (2013) zwei seiner besten Filme in diese Zeit, wurden jeweils auch mit einem Oscar gekrönt. Doch zwischen den beiden Volltreffern lag 2012 To Rome with Love, das damals deutlich weniger Eindruck hinterließ und an das sich heute niemand mehr so recht erinnern will.

Vielleicht liegt Letzteres aber auch daran, dass da nicht so wahnsinnig viel ist, an das es sich zu erinnern lohnte. Bekannte Gesichter gab es wieder einige, schließlich handelt es sich hierbei um einen Episodenfilm, der aus vier voneinander unabhängigen Geschichten besteht. Das bedeutet noch mehr Möglichkeit für Gastauftritte, als es die Spielfilme waren. Wobei es da schon ein gewisses Gefälle gibt. Während die beiden Stränge um US-amerikanische Ensembles prominent besetzt sind, sind bei den beiden italienischen auch viele dabei, die man selbst als regelmäßiger Kinogast nicht unbedingt kennen wird. Ausnahmen sind dabei natürlich Roberto Benigni, der durch die Holocaust-Tragikomödie Das Leben ist schön Filmgeschichte schrieb, und Penélope Cruz. Nur ist Letztere eben keine Italienerin. Das wirkt eher so, als wollte man unbedingt noch eine bekannte Südeuropäerin drin haben.

Ungewohnt albern

Immerhin nutzt Woody Allen das Konstrukt des Episodenfilms, um seinen Humor etwas breiter aufzustellen. Natürlich gibt es erneut schrullige Typen, die sich mit ihren Neurosen und Unsicherheiten ständig selbst im Weg stehen. Aber es finden sich auch stärker klamaukige Passagen in dem Film. Die Geschichte von Antonio und Milly ist über weite Strecken eine Verwechslungskomödie, ganz klassisch, aber auch irgendwie altbacken. Und auch bei Leopoldo, der auf einmal von allen verfolgt und angehimmelt wird, wird es sehr albern. Wobei das nicht ohne Reiz ist, wenn To Rome with Love immer wieder kleine Fantasy-Elemente einbaut, wie schon in Midnight in Paris. Gleiches gilt für John (Alec Baldwin), das Vorbild von Jake, an dessen Realität man zunehmend zweifeln darf.

Das ist dann schon irgendwie ganz nett, aber eben nicht mehr. Die Figuren sind typische Konstruktionen à la Allen, ohne dass sie dieselbe Emotionalität vermitteln würden, wie es in früheren Filmen des Altmeisters der Fall war. So richtig schlecht ist To Rome with Love nicht. Allein schon die hübschen Aufnahmen aus der Ewigen Stadt sind ein gutes Argument, um sich ein wenig beim Sightseeing zu verlieren. Angesichts der schauspielerischen Prominenz ist das Ergebnis aber schon etwas dünn. Bei den inzwischen Dutzenden von Filmen, die der New Yorker im Laufe seiner langen Karriere gedreht hat, finden sich einfach zu viele bessere Alternativen.

Credits

OT: „To Rome with Love“
Land: USA
Jahr: 2012
Regie: Woody Allen
Besetzung: Woody Allen
Kamera: Darius Khondji
Besetzung: Woody Allen, Alec Baldwin, Roberto Benigni, Penélope Cruz, Judy Davis, Jesse Eisenberg, Greta Gerwig, Elliot Page, Alessandro Tiberi, Alessandra Mastronardi, Flavio Parenti, Alison Pill

Bilder

Trailer

Special

Seit den 1960ern ist Woody Allen aus der Filmwelt nicht wegzudenken. Mehrere Dutzend Filme hat er im Laufe seiner Karriere gedreht, darunter viele Klassiker. In unserem Special zum Regisseur und Autor erzählen wir euch mehr zur Laufbahn des Filmemachers.

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To Rome with Love
fazit
„To Rome with Love“ kann zwar wie die anderen Filme von Woody Allen aus den 2010er Jahren mit zahlreichen bekannten Gesichtern protzen. Inhaltlich ist diese Episodenkomödie jedoch etwas dünn, schwankt zwischen neurotisch und albern. Dazu gibt es kleinere Fantasy-Elemente.
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