Spoiler Alarm Spoiler Alert
© Focus Features

Spoiler Alarm

„Spoiler Alarm“ // Deutschland-Start: 4. Mai 2023 (Kino)

Inhalt / Kritik

Michael Ausiello (Jim Parsons) lebt für seine Arbeit als Redakteur für eine Fernsehzeitschrift. Außerhalb derselben sieht es bei ihm hingegen ziemlich bescheiden aus. Doch als er sich von einem Kollegen dazu überreden lässt, zu einer Party zu gehen, wird sich das ändern. Denn dort läuft er dem Fotografen und Grafikdesigner Kit Cowan (Ben Aldridge) über den Weg. Auf Anhieb ist die gegenseitige Anziehungskraft groß, nach einigen Anfangsschwierigkeiten, die auch mit ihren jeweiligen Unsicherheiten zusammenhängen, werden die beiden zu einem Paar. Über viele Jahre sind die beiden zusammen, durchleben mal gute Tage, mal schlechte. Bis die größte Prüfung ihrer Beziehung ansteht: Bei Kit wird Krebs diagnostiziert …

Anfang und Ende einer großen Liebe

Ob Komödie, Horror oder Drama, eins ist bei Filmen ganz unabhängig vom Genre fast immer gleich: Das Ende wird zum Schluss erzählt. Klar, schließlich soll das Publikum neugierig gemacht werden, wie alles ausgeht und entsprechend lange dran bleiben. Aber es gibt auch Ausnahmen, bei denen dieses Ende bereits vorweggenommen wird. Eine solche ist Spoiler Alarm, bei dem schon der Titel verrät, dass man hier die Auflösung vorzeitig verraten bekommt. Genauer beginnt die Geschichte damit, dass Michael am Krankenbett von Kit sitzt und er sich noch einmal daran zurückerinnert, wie ihr gemeinsames Leben gewesen ist. Die Aussage ist eindeutig, viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr, bevor alles vorbei ist. Bis die gemeinsame Reise ein trauriges und viel zu frühes Ende findet.

Der Titel leitet sich dabei von dem zugrundeliegenden Buch ab. In Spoiler Alert: The Hero Dies teilte der Journalist Michael Ausiello mit seinen Lesern und Leserinnen die 14 Jahre, die er mit Kit Cowan verbracht hat. Im Film ist das genauso. Zwar werden die Ereignisse immer mal wieder durch Voice-over kommentiert, die eindeutig aus einer späteren Zeit stammen. Ansonsten erzählt Spoiler Alarm aber chronologisch diese Beziehung nach. Dass 14 Jahre nicht einfach so in zwei Stunden komprimiert werden können, ist klar. Und so gibt es in der Mitte auch einen enormen Sprung. Regisseur Michael Showalter (The Big Sick, Die Turteltauben) konzentriert sich auf die Anfangszeit und das Ende, als die Krankheit diagnostiziert wird und die Beziehung noch einmal verändert.

Zwischen Humor und gebrochenen Herzen

Damit einher geht auch ein Wechsel der Tonalität. So sind die anfänglichen Szenen mit sehr viel Humor verbunden. Das Herumscharwenzeln erinnert dabei an Bros, wenngleich die Komik mehr mit den Figuren zusammenhängt, weniger mit einem Porträt der LGBT-Community. In der zweiten Hälfte, als die Krankheit und der Tod sich in ihrem Leben breit machen, wird es in Spoiler Alarm naturgemäß düsterer und trauriger. Vor allem zum Ende hin darf das Publikum hemmungslos schluchzen. In Tradition anderer Todesromanzen wie Love Story gibt es Szenen, die ganz gezielt die Herzen der Zuschauer und Zuschauerinnen brechen sollen. Das ist manchmal nah an der Manipulation, gerade wenn es auf das Ende zugeht, insgesamt aber noch vertretbar. Ein zweites kleines Manko ist, dass auch unabhängig vom vorgegebenen Ausgang vieles austauschbar ist. Manche Abschnitte aus dem Leben der beiden sind so gewöhnlich, dass ein wenig die Persönlichkeit fehlt.

Andererseits schafft das viel Identifikationsfläche. Viele Szenen sind so gestaltet, dass man sich selbst leicht darin wiederfinden kann. Langweilig wird einem sowieso nicht. Neben den humorvollen Dialogen und den gelegentlichen Sitcom-Einschüben ist das gerade auch dem Ensemble zu verdanken. Jim Parsons (The Big Bang Theory) als nerdiger TV-Schlumpf und Ben Aldridge (Knock at the Cabin) in der Rolle des fotografierenden Traummanns bilden ein wunderbares Paar, dem man gern Gesellschaft leistet. Unterstützt werden sie durch Sally Field und Bill Irwin, welche die Eltern von Kit spielen, und die sowohl zum Humor wie auch zum Herz beitragen. Wer mal wieder einen schönen und charmanten Liebesfilm sehen möchte und nicht zwangsläufig ein Happy End braucht, findet in Spoiler Alarm daher alles, was man zum Schmunzeln, Träumen und Weinen braucht.

Credits

OT: „Spoiler Alert“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Michael Showalter
Drehbuch: David Marshall Grant, Dan Savage
Vorlage: Michael Ausiello
Musik: Brian H. Kim
Kamera: Brian Burgoyne
Besetzung: Jim Parsons, Ben Aldridge, Sally Field, Bill Irwin

Bilder

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Spoiler Alarm
fazit
„Spoiler Alarm“ erzählt die Geschichte eines Paares von den unbeholfenen Anfängen bis zum traurigen Ende. Auch wenn es irgendwann ein bisschen manipulativ wird, ist die Verfilmung einer wahren Lebens- und Liebesgeschichte charmant, streckenweise tatsächlich komisch und dazu noch wunderbar gespielt.
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