Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben Honor Among Thieves
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Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben
„Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ // Deutschland-Start: 30. März 2023 (Kino) // 15. Juni 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der Bade Edgin (Chris Pine) und die Kämpferin Holga (Michelle Rodriguez) sind nach einem verpatzten Raubzug im Gefängnis gelandet, wo sie nur darauf warten, bei der erstbesten Gelegenheit türmen zu können. Als der Tag endlich da ist, machen sie sich auf den Weg zum notorischen Gauner Forge (Hugh Grant), mit dem sie früher gemeinsame Sache gemacht haben und der auf Edgins Tochter Kira (Chloe Coleman ) aufpassen sollte, während er im Gefängnis saß. Ende gut, alles gut? Nicht ganz. So treibt der verschlagene Forge ein hinterlistiges Spiel. Und so bleibt den beiden nichts anderes übrig, als sich auf ein Abenteuer zu begeben. Unterstützung erhalten sie dabei von dem mäßig glücklichen Nachwuchszauberer Simon (Justice Smith), der gestaltenwandelnden Druidin Doric (Sophia Lillis) sowie dem Paladin Xenk (Regé-Jean Page). Und Unterstützung können sie gebrauchen, braut sich am Horizont doch ein ziemliches Unheil an …

Gelungenes Comeback der RPG-Reihe

Im Laufe der Jahre hat es eine ganze Reihe von Anläufen gegeben, Franchises des Spielzeug-Riesen Hasbro auch als Film zu etablieren. Im Fall der Transformers hat das sehr gut funktioniert. Andere wie G.I. Joe oder Battleship schnitten eher durchschnittlich ab. Ein ziemlicher Reinfall war hingegen Dungeons & Dragons, das 2000 in die Kinos kam. So waren die Kritiken verheerend, auch die Einspielergebnisse waren enttäuschend. Später folgten zwar noch zwei weitere Filme. Doch dabei handelte es sich um Direct-to-Video-Low-Budget-Produktionen. Der Glaube, dass sich die Popularität der gleichnamigen Tabletop-Rollenspiele ausnutzen ließe für große Filmabenteuer, war offensichtlich dahin. Und doch begannen 2013 erste Planungen für einen neuen Anlauf. Diese wandelten sich mehrfach, auch der Verleih wurde zwischenzeitlich ausgetauscht. Doch zehn Jahre später ist Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben tatsächlich da.

Das ist ebenso überraschend wie das Selbstvertrauen, mit denen dieses Projekt angegangen wurde. Nicht nur dass der Film mit einem Budget von 140 Millionen US-Dollar richtig hoch ist für ein Franchise, das nur filmische Flops hervorgebracht hatte. Das Embargo endete zudem fast drei Wochen vor dem Kinostart, was im Hollywood-Blockbuster-Bereich inzwischen eine Rarität ist. Ob sich Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben finanziell wirklich behaupten kann, das bleibt zwar abzuwarten. Qualitativ ist das Fantasyabenteuer hingegen tatsächlich ein Triumph. Die Geschichte um eine wild zusammengewürfelte Truppe, die einen großen und sehr gefährlichen Coup wagt, ist unterhaltsam und sympathisch und nicht nur für die Fans der Rollenspiele einen Blick wert.

Hauptsache Spaß!

Das liegt aber auch daran, dass Jonathan Goldstein und John Francis Daley, die zuvor unter bei Vacation – Wir sind die Griswolds und Game Night Regie führten und das Drehbuch schrieben, sich kräftig bei bewährten Erfolgsformeln bedienen. Genauer ginge das hier an vielen Stellen auch als Marvel-Titel durch, sofern diese in einem Fantasy-Pseudomittelalter spielen würden. Gerade zum Ende hin, wenn es zum großen Showdown kommt und mal wieder die Welt gerettet werden muss, erinnert das frappierend an die allgegenwärtige Comic-Superheldentruppe. Die betont humorvolle Ausrichtung wird vielleicht nicht allen gefallen. Wer auf ein „ernstes“ Abenteuer à la Der Herr der Ringe hoffte, könnte enttäuscht sein. Immer wieder kommt es zu komischen Auseinandersetzungen oder es geschehen irgendwelche Missgeschicke. Die Heist-Movie-Elemente sind nahe am Wahnsinn. Und dann wären da noch diverse Figuren, bei denen auf Tiefgang verzichtet wird zugunsten bewusster Überzeichnungen.

Doch das Ergebnis stimmt. Nicht zuletzt das Ensemble ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass man hier eine Menge Spaß haben kann. Ob nun Hugh Grant als schmieriger Gauner, Chris Pine in der Rolle des ständig scheiternden Planers oder Michelle Rodriguez als Kampfmaschine, man nimmt es den Schauspielern und Schauspielerinnen ab, dass sie auf das alles richtig Lust hatten. Und diese Lust ist ansteckend, wenn man sich als Zuschauer bzw. Zuschauerin in ein großes Abenteuer wirft. Das ist oft ein bisschen hektisch, wechselt auch zwischen originellen und recht konventionellen Elementen. Der süßliche Ton, wenn es um die Vater-Tochter-Geschichte geht, ist mit jeder Menge Hollywood-Zuckerguss angerührt. Aber auch wenn man sich an manchen Stellen mehr Mut gewünscht hätte, ist Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben eine schöne Überraschung, bei der gern noch weitere Teile anstehen dürfen.

Credits

OT: „Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves“
Land: USA, Kanada
Jahr: 2023
Regie: Jonathan Goldstein, John Francis Daley
Drehbuch: Jonathan Goldstein, John Francis Daley, Michael Gilio
Musik: Lorne Balfe
Kamera: Barry Peterson
Besetzung: Chris Pine, Michelle Rodriguez, Justice Smith, Sophia Lillis, Hugh Grant, Regé-Jean Page, Daisy Head, Chloe Coleman

Bilder

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Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben
fazit
„Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ ist eine überraschend unterhaltsame Neuinterpretation der beliebten Rollenspielreihe. Zwar ist das Ergebnis nicht wirklich fantasievoll, sondern hält sich eng an bewährte Erfolgsrezepte. Doch die Umsetzung stimmt, nicht zuletzt wegen des glänzend aufgelegten Ensembles.
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