The Rite Das Ritual
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The Rite – Das Ritual

The Rite Das Ritual
„The Rite – Das Ritual“ // Deutschland-Start: 17. März 2011 (Kino) // 15. Juli 2011 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Ursprünglich sah Michael Kovak (Colin O’Donoghue) die Ausbildung zum Priester lediglich als einen Weg, ein Studium abzuschließen. Viele Jahre später steht er kurz vor der Berufung zum Diakon, doch weil sein Glaube an Gott schwach ist, will er von seinem Amt zurücktreten. Seine Vorgesetzten schicken ihn stattdessen zum Vatikan, wo er eine Ausbildung zum Exorzisten durchlaufen und ein Seminar bei Pater Xavier (Ciarán Hinds) besuchen soll. Dieser schätzt zwar das Wissen und die Diskussionen mit seinem neuen Schüler, bemerkt aber auch Michaels Glaubenskrise sowie seinen Wunsch, kein Priester mehr sein zu wollen. Schließlich nimmt er ihn ins Zwiegespräch und empfiehlt ihm, seinen Freund und Kollegen Pater Lucas Trevant (Anthony Hopkins) aufzusuchen, der in seiner Karriere bereits eine Vielzahl von Exorzismen durchgeführt hat. Lucas ist anders als die anderen Geistlichen, die Michael bislang kennengelernt hat, denn nicht nur ist dieser sehr gebildet und fest in seinem Glauben, er leidet mit den Menschen, die er heilt und deren Dämonen er austreibt.

Die Geschichte einer Entwicklung

Spätestens seit William Friedkins Der Exorzist haben Geschichten über Teufelsaustreibung einen festen Platz im Kanon des Horrorfilms, wobei nur wenige an diese Vorlage herankommen. Vielleicht betrachtet der schwedische Regisseur Mikael Håfström (Entgleist, Zimmer 1408) seinen Film The Rite – Das Ritual deswegen auch nicht als einen Horrorfilm oder einen über Exorzismus, sondern in erster Linie als eine Coming-of-Age-Geschichte mit Blick auf die Entwicklung des Protagonisten. Bedienen tut sich sein Film jedoch reichlich bei der Vorlage und lässt mehr als einmal einen Vergleich zu, der nicht immer zugunsten seines Werkes ausgeht, aber zumindest schauspielerisch auf einem Level ist.

Im Gegensatz zu Friedkins Film stützt sich Håfström auf einem Sachbuch mit dem Titel The Rite – Making of a Modern Exorcist von Autor Matt Baglio. Diese Ausgangslage ist insofern wichtig, als das sie den erzählerischen und ästhetischen Ansatz von The Rite widerspiegelt, dessen Geschichte zwar fiktional bleibt, der aber zudem Wert darauf legt, die Institution Kirche und ihr Verhältnis zu einem Thema wie Exorzismus darzulegen. Besonders wenn es um die Entwicklung und den Werdegang des Protagonisten geht, macht sich dies bezahlt, ebenso wie in den späteren Szenen, in denen Lucas und Michael tatsächlich eine Austreibung angehen. Generell wirkt dieser Ansatz wesentlich erfolgversprechender als der sensationsheischende einiger anderer Werke des gleichen Sub-Genres. Doch bleibt die Absicht gleich und endet in einem Finale, in dem viel von eben diesem Fundament über Bord geworfen wird, zugunsten eben jenes Spektakels, was ein Zuschauer mit einem Film über dieses Thema assoziieren würde.

Glauben und Zweifel

Wie schon in Zimmer 1408 sind es die Darsteller, die den Film nicht nur auf ihren Schultern tragen, sondern auch sehr zu dessen Unterhaltungswert beitragen. Vieles mag zwar wie eine Routine wirken, die Anthony Hopkins abspielt, doch in der Rolle als Priester überrascht er immer wieder, vor allem mit der Empathie seiner Figur oder der Darstellung der tiefen Sinnkrise. Zugleich stimmt das Zusammenspielt mit Colin O’Donoghue, der den Skeptiker spielt, welcher nach wie vor zwischen Glauben und Abkehr von diesem schwankt. Neben den stimmungsvollen Bildern von Kameramann Ben Davis sind es immer wieder die Schauspieler, die The Rite davor bewahren, sich zu verlieren.

Credits

OT: „The Rite“
Land: USA, UK, Italien, Ungarn
Jahr: 2011
Regie: Mikael Håfström
Drehbuch: Michael Petroni
Musik: Alex Heffes
Kamera: Ben Davis
Besetzung: Anthony Hopkins, Colin O’Donoghue, Alice Braga, Ciarán Hinds, Rutger Hauer

Bilder

Trailer

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The Rite – Das Ritual
fazit
„The Rite – Das Ritual“ ist ein stimmungsvoller Horrorfilm. Trotz seines interessanten Ansatzes kann Mikael Håfström dem Exorzismus-Horror keine neuen Aspekte abtrotzen, doch dank der Bilder sowie der Darsteller unterhält der Film und bleibt sehenswert.
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7
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