Schick mir keine Blumen Send Me No Flowers TV Fernsehen arte
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Schick mir keine Blumen

Schick mir keine Blumen Send Me No Flowers TV Fernsehen arte
„Schick mir keine Blumen“ // Deutschland-Start: 18. Dezember 1964 (Kino) // 5. April 2007 (DVD)

Inhalt / Kritik

Es gibt keine Krankheit, unter der George (Rock Hudson) nicht leidet. Zumindest ist er fest davon überzeugt, dass er sie alle hat. Als er sich mal wieder bei seinem Arzt Dr. Morrissey (Edward Andrews) wegen mutmaßlicher Brustschmerzen einen Termin geben lässt, kommt es zu einem folgenschweren Missverständnis. Ein mitgehörtes Telefonat lässt George daran glauben, dass er tatsächlich schwer erkrankt ist und nur noch wenige Wochen leben wird. Und so macht er sich an die Arbeit, alles für sein Ableben vorzubereiten. Dazu gehört auch, seiner Ehefrau Judy (Doris Day) einen neuen Mann zu besorgen – ohne dass sie etwas davon mitbekommt …

Abschluss eines Traumpaars

Sie gehören sicher zu den größten Traumpaaren, die Hollywood je hervorgebracht hat. Doris Day und Rock Hudson, das war die Verkörperung der harmlosen Saubermann-Liebeskomödie, wie man sie in den 50ern und 60ern gern sah. Dreimal drehten die beiden zusammen Filme. Doch während Bettgeflüster (1959) und Ein Pyjama für zwei (1961) als Klassiker dieses Segments gelten, sind die Erinnerungen an Schick mir keine Blumen (1964), die dritte und letzte Kooperation, weniger nostalgisch verklärt. Der Film selbst war seinerseits zwar nicht unerfolgreich an den Kinokassen. Die Kritiken waren aber verhalten. Knapp 60 Jahre später hat sich daran nichts geändert, die Zeit hat keine nachträgliche Wertschätzung mit sich gebracht.

Das liegt in erster Linie an dem Inhalt des Films. Das zugrundeliegende Theaterstück von Norman Barasch und Carroll Moore lief zwar am Broadway, wurde aber sicher nicht grundlos recht bald wieder aus dem Programm genommen. Schick mir keine Blumen hat einfach keine besonders interessante Geschichte zu erzählen. Grundsätzlich ist das Szenario dabei durchaus brauchbar. Ein Hypochonder, der zu sterben glaubt und deshalb alles andere vorbereiten will? Klar, das kann man erzählen. Schwierig wird es aber, wenn daraus eine derart ideenlose Komödie draus wird. Ist erst einmal das Missverständnis im Raum, läuft der Film danach im Autopilot. Da ist kaum eine Szene, welche das Publikum irgendwie überraschen könnte – sieht man einmal von einer dämlichen und latent frauenfeindlichen Reaktion von George ab, die zum Ende des Films eingebaut wurde.

Die Suche nach dem Witz

Schlimmer als die völlige Vorhersehbarkeit des Unterfangens ist jedoch, wie schwach der Humor ist. Eine kompromittierende Situation, die völlig falsch verstanden wird, oder Leute, die aneinander vorbeireden – das ist nicht unbedingt die Spitze der komödiantischen Kunst. Ein wenig besser sieht es aus, wenn George sich um seine eigene Grabstätte kümmert und dabei bereits einen Schritt weiterdenkt. An dieser Stelle wird es wenigstens etwas schräg und erlaubt eine spätere Szene, die fast schon als satirisch durchgeht. Insgesamt gibt es in Schick mir keine Blumen aber kaum Grund zum Schmunzeln, vom Lachen ganz zu schweigen. Das plätschert alles völlig belanglos vor sich hin. Man muss im Anschluss schon ganz scharf nachdenken, um sich überhaupt an so etwas wie einen Witz zu erinnern.

Schauspielerisch kann man hingegen keine größeren Vorwürfe machen. Das eingespielte Team aus Day und Hudson scheint es nicht zu kümmern, dass sie kaum Material geboten bekommen, mit dem sie glänzen können. Sie füllen die zwei sehr rudimentären Figuren – er definiert sich primär über eingebildete Krankheiten, sie hat keine Charaktereigenschaft – mit genug Leben, dass man ihnen dann doch irgendwie gern zusieht. Das ändert aber nichts an den Schwächen, weshalb Schick mir keine Blumen nicht mehr als Mittelmaß ist. Wer gerade in einer nostalgischen Stimmung ist, kann die TV-Ausstrahlung zum Anlass nehmen, noch einmal mit den beiden eine turbulente Ehekrise durchzustehen. Gezielt anschauen muss man sich das jedoch kaum.

Credits

OT: „Send Me No Flowers“
Land: USA
Jahr: 1964
Regie: Norman Jewison
Drehbuch: Julius Epstein
Vorlage: Norman Barasch, Carroll Moore
Musik: De Vol
Kamera: Daniel Fapp
Besetzung: Doris Day, Rock Hudson, Tony Randall, Paul Lynde, Hal March, Edward Andrews, Patricia Barry

Bilder

Trailer

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Schick mir keine Blumen
Fazit
Ein Mann ist davon überzeugt, nur noch wenige Wochen zu leben zu haben, und sucht deshalb schon mal einen Nachfolger für seine Frau. Grundsätzlich hätte das schon unterhaltsam sein können. Die überraschungsarme Geschichte und die kaum vorhandenen Witze verhindern jedoch, dass „Schick mir keine Blumen“ trotz seines Starduos Doris Day und Rock Hudson übers Mittelmaß hinauskommt.
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