The Resort
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The Resort

„The Resort“ // Deutschland-Start: 22. Juli 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Für Alex (Bianca Haase) gibt es nichts Größeres, als sich mit paranormalen Geschichten zu beschäftigen und über diese zu schreiben. Umso größer ist die Freude über das Geschenk von Chris (Brock O’Hurn), Sam (Michael Vlamis) und Bree (Michelle Randolph), welches die Freundesclique ihr zum Geburtstag gemacht hat: eine Reise zu einem Hotel auf Hawaii. Von dem einst geplanten Luxus ist dort nicht mehr viel übrig, seit Jahren ist das Resort verlassen. Gerüchte um einen Geist machen die Runde, nachdem ein einheimisches Mädchen ermordet wurde, weswegen kaum jemand mehr einen Fuß auf die kleine Insel setzt. Die vier lassen sich davon aber nicht abhalten. Sie genießen den Tag in der unberührten Natur und natürlich auch in der unheimlichen Anlage, die für Besucher eigentlich gesperrt ist. Von dem erhofften Geist aber keine Spur – bis sie versuchen, die Anlage wieder zu verlassen …

Der Schrecken auf der Insel

Innerhalb des Horror-Genres gehört es zu den beliebtesten und unverwüstlichsten Motiven überhaupt: Orte, an denen es spukt oder anderweitig irgendwelche bösartigen übernatürlichen Wesen umhergehen. Gerne greift man dabei auf abgelegene Herrenhäuser mit einer langen düsteren Vorgeschichte zurück, siehe etwa der Klassiker Bis das Blut gefriert. Auf jeden Fall sollte es sich um einen abgelegenen Schauplatz handeln, bei dem vor langer Zeit irgendetwas Schlimmes geschehen ist. The Resort hält sich an diese Vorgabe, hier ist es die bereits im Titel angekündigte Hotelanlage. Die ist zwar nicht so alt, wie es Spukhäuser meistens sind. Tatsächlich ist es noch gar nicht so lange her, dass sie verlassen wurde. Die Zeichen der Zeit sind aber unverkennbar.

Wenn es um verfluchte Hotels geht, führt natürlich kein Weg an einem Vergleich mit Shining vorbei, wo eine dreiköpfige Familie einem überlieferten Wahnsinn zum Opfer fällt. Aus Deutschland kam vor einigen Jahren das ebenfalls empfehlenswerte Schlaf, das mit einem seltsamen Vorfall in einem Hotel beginnt, bevor es zu einer traumartigen Beschäftigung mit der Vergangenheit kommt. Entsprechend hoch war die Messlatte, an die sich The Resort heranwagte – und letztendlich scheiterte. Dabei ist das Setting für sich genommen wieder sehr nett. Auch wenn es hier keine Jahrzehnte alte Vorgeschichte gibt, die für Stimmung sorgt, ist der Schauplatz einer idyllischen Insel und eines verfallenden Gebäudes so gut, dass man eigentlich gar nicht viel machen müsste, um daraus einen atmosphärischen kleinen Grusler zu machen.

Wenig Laufzeit, noch weniger Spannung

Dass daraus nichts wird, liegt einerseits an der unglücklich gewählten Erzählstruktur. So beginnt der Film damit, dass Alex im Krankenhaus liegt und verrät, dass die drei anderen tot sind. Regisseur und Drehbuchautor Taylor Chien nimmt auf diese Weise bereits viel von dem vorweg, was in einem Horrorfilm für Spannung sorgt. Schließlich will man bei solchen Geschichten mitfiebern, wen es erwischt und wer heil aus der Sache wieder rauskommt. Ein bisschen relativiert The Resort das zum Ende hin zwar. Viel bringen tut das aber nicht. Hinzu kommt, dass vieles in dem Film dann nur als Nacherzählung vorliegt, anstatt es zu zeigen. Offensichtlich hat das Budget nicht einmal gereicht, um 75 Minuten zu füllen.

Aber auch das, was gezeigt wird, überzeugt kaum. Lange Zeit passiert in dem Film praktisch nichts. Geht es dann doch mal zur Sache, gibt es nur 08/15-Situationen, bei denen man oft nicht mal wirklich was zu sehen bekommt. Die tatsächlichen Eskalationen später sind so billig umgesetzt, dass man eher davon Alpträume bekommt als von der Geschichte. Als Horrorwerk ist The Resort damit überhaupt nicht zu gebrauchen. Allenfalls die schönen Inselaufnahmen laden zum Verweilen ein. Auch die schauspielerischen Leistungen sind, innerhalb des vorgegebenen Rahmens, durchaus ordentlich. Aber das hilft eben nichts, wenn sowohl der dünne Inhalt wie auch die einfallslose Inszenierung derart schwach sind. Schade um das vielversprechende Setting, welches für deutlich Besseres gut gewesen wäre.

Credits

OT: „The Resort“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Taylor Chien
Drehbuch: Taylor Chien
Musik: John „Fingazz“ Stary
Kamera: Adriaan Kirchner
Besetzung: Bianca Haase, Brock O’Hurn, Michael Vlamis, Michelle Randolph, Dave Sheridan

Bilder

Trailer

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The Resort
Fazit
„The Resort“ beginnt eigentlich vielversprechend, wenn die Reise zu einem verlassenen Hotel auf einer kleinen Insel ansteht, in dem es spuken soll. Die missglückte Flashback-Erzählstruktur verhindert jedoch von vornherein Spannung. Die wenigen tatsächlichen Horrormomente sind zudem schwach umgesetzt.
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