Blutgletscher
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Blutgletscher

Blutgletscher
„Blutgletscher“ // Deutschland-Start: 6. Februar 2014 (Kino) // 20. März 2014 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich befasst sich das Team auf der Klimaforschungsstation Glazius in den Alpen mit meteorologischen Themen. Als eine Messstation eines Tages plötzlich keine Daten mehr liefert und der Mineraloge Falk (Peter Knaack) sowie der Ingenieur Janek (Gerhard Liebmann) nach dem Rechten sehen wollen, machen sie jedoch eine unheimliche Entdeckung. Aus einem schmelzenden Gletscher tritt eine unbekannte Flüssigkeit rötlicher Färbung aus. Worum es sich dabei handelt, wissen sie nicht. Auch der Rest des Teams steht zunächst vor einem Rätsel, hat es doch noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Zum Grübeln bleibt aber keine Zeit, denn die besagte Flüssigkeit löst im Umfeld eine Reihe sehr gefährlicher Reaktionen aus …

Horror auf Deutsch

Deutschsprachiger Horror? Das hat inzwischen leider Seltenheitswert, zumindest wenn wir von freiwilligem Horror sprechen und nicht von gewissen hiesigen Produktionen, die aus anderen Gründen gruselig sind. Aber es gibt sie, alle paar Jahre, Positivbeispiele, dass auch in unserer Sprache Spannendes produziert werden kann. Oftmals stammen die jedoch von österreichischen Filmschaffenden, siehe etwa Luzifer, Hagazussa – Der Hexenfluch oder Ich seh, ich seh. Offensichtlich sind die Berührungsängste mit dem Genrekino im Süden geringer. Am Geld kann es hingegen nicht liegen, waren die obigen Beispiele doch mit einem sehr überschaubaren Budget gedreht. Wer nicht die Finanzen hat, um ganz oben mitzuspielen, der muss sich etwas einfallen lassen.

So ging es auch Regisseur Marvin Kren und Drehbuchautor Benjamin Hessler. Die hatten schon bei ihrem Berlin-Zombiehorror Rammbock aus wenig erstaunlich viel herausgeholt. Das drei Jahre später nachgeschobene Blutgletscher zeigt ebenfalls, wie ungünstige Umstände zwar eine Einschränkung sein können, aber nicht zwangsläufig ein unüberwindbares Hindernis. Die ursprünglich hohen Ziele, welche das Team bei der Ausgestaltung der Monster hatte, ließ sich nicht ganz so umsetzen wie erhofft. Die Folge: Man sieht relativ wenig von ihnen. Dass sie da sind, das wissen wir. Der Film belässt es jedoch bei gelegentlichen und wenn dann auch eher kurzen Angriffen, um damit im Budget bleiben können.

Nicht originell, aber spaßig

Das muss natürlich nicht zwangsläufig ein Nachteil sein. Viele große Horrorklassiker wie etwa Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt „verstecken“ ihre Monster über weite Strecken, was der Spannung nur zugute kommt. Schließlich weiß man dort lang nicht, womit man es überhaupt zu tun hat. Das weiß natürlich auch Kren, der sich mit Blutgletscher vor der Geschichte des Creature Horrors verneigt und sich in der Tradition zahlreicher anderer Regisseure versteht. Vor allem der Vergleich zu Das Ding aus einer anderen Welt drängt sich auf. Ganz auf dessen Niveau ist das hier nicht. Dafür hätte das Drehbuch vielleicht doch noch ein bisschen mehr Eigenleistung bringen müssen. Auch der Verweis auf den Klimawandel, das eigentliche Böse hier, ist ein bisschen plump ausgefallen.

Insgesamt macht es aber schon Spaß, sich bei Blutgletscher einer Expedition in die Hölle anzuschließen, wenn raue Natur auf blutrünstige Bestien trifft. Das Ensemble macht ebenfalls gut mit und lässt sich auf den kollektiven Wahnsinn ein, was sich an dem zum Teil ohrenbetäubenden Kreischen auch gut hören lässt. Teilweise sind die Figuren so hysterisch, dass man schon gar nicht mehr sagen kann, wer jetzt befallen wurde und wer nicht. Das mag dann weniger für ein Publikum geeignet sein, das sich für die feineren Beispiele der Horrorkunst erwärmt. Aber es funktioniert, den internationalen Vergleich muss das hier nicht scheuen.

Credits

OT: „Blutgletscher“
Land: Österreich
Jahr: 2013
Regie: Marvin Kren
Drehbuch: Benjamin Hessler
Musik: Marco Dreckkötter, Stefan Will
Kamera: Anna Baltl, Rainer Fritz
Besetzung: Gerhard Liebmann, Hille Beseler, Peter Knaack, Felix Römer, Brigitte Kren, Edita Malovcic, Wolfgang Pampel, Murathan Muslu

Bilder

Trailer

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Blutgletscher
Fazit
Wenn in „Blutgletscher“ das Team einer Klimaforschungsstation in den Bergen eine monströse Entdeckung macht, dann steht das in der Tradition klassischer Creature-Horror-Filme. Sonderlich feinsinnig ist das Drehbuch nicht gerade, das geringe Budget ist kaum zu übersehen. Spaß macht der österreichische Alptraumtrip dennoch.
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