Skiptrace
© Leonine
skiptrace
„Skiptrace“ // Deutschland-Start: 18. November 2016 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

In Hongkong ist der Polizist Bennie Chan (Jackie Chan) seit mehr als zehn Jahren dem als „Matador“ bekannten Verbrecher auf den Fersen, welcher unter anderem für den Tod seines Partners (Eric Tsang) verantwortlich ist. Währenddessen treibt sich der amerikanische Betrüger Connor Watts (Johnny Knoxville) in China herum, um die dortigen Casinos auszunehmen. Als dieser von russischen Gangstern entführt wird, kreuzen sich alsbald die Wege der beiden ungleichen Junggesellen, und Chan kann Watts befreien. Glücklicherweise hat der geschwätzige Ami eine heiße Spur für den Ermittler im Gepäck, mit welcher Matador überführt werden könnte …

Eine gelungene Paarung

Das Drehbuch von Jay Longino und BenDavid Grabinski zu Skiptrace interessiert sich wenig für die Handlung, nutzt diese eher als Vehikel für Humor und Action. Ein Gesetzeshüter aus Hongkong und ein Amerikaner müssen zusammenarbeiten, um einen Fall zu lösen und einen Verbrecher zu entlarven beziehungsweise zu schnappen – der Vergleich mit Rush Hour ist bei dieser Ausgangslage unvermeidlich. Johnny Knoxville spielt hier natürlich keinen Cop, sondern so ziemlich das Gegenteil, aber auch er hat eine wunderbare Chemie mit Chan, welche den Großteil des Charmes des Filmes ausmacht. Der Fall selbst ist dabei denkbar einfach gestrickt, der Twist am Ende geradezu hanebüchen. Die drittklassige Story ist hier aber eben auch nur zweitrangig. Weitere Negativpunkte handelt sich der Film mit überflüssigen Szenen ein, welche die ohnehin schon dünne Handlung unnötig strecken und auf eine Länge von 107 Minuten ziehen. Gefühlt eine gute halbe Stunde hätte der Film locker gekürzt werden können.

Johnny Knoxville ist eine gute Wahl wenn es darum geht, Jackie Chan einen Partner zur Seite zu stellen. Der vor allem durch die Serie Jackass (und deren filmische Ableger, etwa Jackass: Bad Grandpa) bekannte Schauspieler ist dank ebenjener bestens an waghalsige Stunts gewöhnt. Das heißt zwar nicht, dass er dem asiatischen Akrobaten in dieser Hinsicht ebenbürtig wäre, schon gar nicht zu dessen Glanzzeit. Aber er bleibt im Vergleich beileibe nicht so weit zurück wie seinerzeit Chris Tucker. Ein bisschen kommt ihm dabei natürlich auch zugute, dass Chan zum Drehzeitpunkt bereits 62 Jahre alt war, der Geist also vielleicht noch willig, der Körper aber nicht mehr ganz in der Verfassung war, allzu riskante Manöver auszuführen. Daran gemessen ist die Action in Skiptrace aber vollkommen in Ordnung.

Unterhaltsame Handgreiflichkeiten

Da ist zum Teil natürlich auch der Kameraführung, dem Editing und den Choreographien zu verdanken, welche sowohl auf Chans Fähigkeiten zugeschnitten sind als auch genügend Rücksicht auf altersbedingte Einschränkungen nehmen. Während die Action am Ende vielleicht nicht das große Finale ist, welches traditionell zu erwarten wäre, gibt es im Laufe des Films doch immer wieder unterhaltsame Handgreiflichkeiten. Wenn Chan etwa gegen einen hünenhaften mongolischen Ringer antritt, ist das ziemlich amüsant, während es regelrecht kreativ ist, wenn sich die tödliche Dasha (dreimaliger WWE Divas Champion Eve Torres) durch ein paar Matroschka zu Bennie vorkämpfen muss.

Credits

OT: „Jue di tao wang“
Land: USA, China, Hongkong
Jahr: 2016
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Jay Longino, BenDavid Grabinski
Musik: Kwong Wing Chan
Kamera: Chi-Ying Chan
Besetzung: Jackie Chan, Johnny Knoxville, Bingbing Fan, Eric Tsang, Eve Torres, Winston Chao

Trailer

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Skiptrace
Fazit
Es gibt bessere Wege als die Sichtung von „Skiptrace“, um Zeit zu verbringen, es gibt allerdings auch deutlich langweiligere Wege, seine Zeit zu verschwenden. Trotz dünner Handlung und überflüssigen Szenen kann der Film, nicht zuletzt dank seiner Hauptdarsteller, doch zu unterhalten wissen.
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