Saw III Saw 3
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Saw III

Inhalt / Kritik

Saw Collection
„Saw III“ // Deutschland-Start: 1. Februar 2007 (Kino) // 27. Januar 2022 (DVD/Blu-ray, Collection)

Nach dem Verschwinden von Detective Matthews und seiner Partnerin Allison Kerry ist der Jigsaw Killer alias John Kramer (Tobin Bell) nach wie vor auf freiem Fuß, auch wenn er dank seiner Krebserkrankung wohl nicht mehr lange zu leben hat. Damit er aber noch ein letztes „Spiel“ vollziehen kann, hilft ihm seine Komplizin Amanda (Shawnee Smith) dabei, die Ärztin Lynn Denlon (Bahar Soomekh) nach deren Schicht im Krankenhaus zu entführen und in das neue Quartier Kramers zu führen. Dort eröffnet ihr Jigsaw, dass es nicht nur ihre Aufgabe sein wird, ihn am Leben zu erhalten, zumindest so lange wie das „Spiel“ dauert, sondern ihr zugleich eine Lektion zuteilwird, die sie lehren wird, mehr Zeit mit den Lebenden als mit den Toten zu verbringen. Um ihren Drohungen Nachdruck zu verleihen, legt Amanda Denlon eine Art Halsband um, welches explodiert, sollte die Herzfrequenz Jigsaws auf null gehen.

Parallel wacht Jeff (Angus Macfadyen) in einem anonymen Raum auf und kann sich nicht daran erinnern, wie er hierhergekommen ist. Schnell findet er heraus, dass er in einer stillgelegten Fleischverarbeitungsfabrik gelandet ist und in den verschiedenen anderen Räume sich Menschen befinden, die mit dem tragischen Unfalltod seines Sohnes vor zwei Jahren in Beziehung stehen.

Eine Liebesgeschichte

Nur wenige Monate nach dem Kinostart von Saw II begannen auch schon die Arbeiten am nunmehr dritten Teil der Horrorreihe, abermals mit Darren Lynn Bousman als Regisseur sowie James Wan und Leigh Whannell, die Macher des ersten Teils, als Drehbuchautoren und ausführende Produzenten. Mit dem bislang höchsten Budget für einen Film der Reihe sollte zunächst das letzte Kapitel zur Geschichte Jigsaws erzählt werden, doch schließlich ging man einen anderen Weg. Dennoch verfolgten Whannell und Bousman ihr Ziel weiter, diesen dritten Teil emotional packend zu erzählen, geht es ihnen im Kern doch um eine Art Liebesgeschichte zwischen Jigsaw/John Kramer und Amanda, die nun vollends ihre Rolle als seine Komplizin annimmt.

Verfolgt man die Geschichte der ersten drei Teile der Saw-Reihe, kommt man nicht umhin festzustellen, wie organisch diese thematisch wie auch ästhetisch aufeinander aufbauen. Während der erste eine Art Vorspiel ist, bildet der zweite Akt eine Vertiefung von Themen wie Lebensangst, Sünde und dem Bösen im Menschen, wobei der dritte Teil das Finale bildet, in dem es, wie John Kramer an einer Stelle sagt, vor allem um eine tiefgehende Verbindung geht, die letztlich alle Menschen suchen. Der Körper, wie schon in den vorherigen Teilen, wird zum Spiegelbild jener Emotionen oder der Gefühlszustände der Figuren, welche sie lähmen oder am Leben schon lange nicht mehr teilhaben lassen. Der von Tobin Bell gespielte Killer wird in diesem dritten Teil endgültig zu jener kultischen Figur emporgehoben, der seine Opfer zurückführen will in jenes Leben, dem sie seiner Meinung nach schon seit geraumer Zeit den Rücken gekehrt haben. Immer mehr stellen Whannell und Bousman die Motivation Jigsaws in Zentrum, dass es vor allem um eine bedeutsame Beziehung oder Verbindung geht, die ersetzt oder etabliert werden soll, oder von der man sich endlich lösen muss.

Rückkehr ins Leben

Überdeutlich ist, dass der Tod Jigsaws, der unvermeidlich scheint und durch die Hilfe der Ärztin bestenfalls aufgeschoben wird, ein neues Kapitel aufgeschlagen wird, welches mit einer Rückkehr ins Leben einhergeht. Wie immer bei der Reihe, ist dies aber nur eine Wahl, die den Opfern des Killers obliegt und mit einer großen Menge Schmerzen, physischen wie auch emotionalen, verbunden ist. Tobin Bell als John Kramer/Jigsaw gibt in Saw III seine bisher beste Leistung in der ganzen Filmreihe ab, gelingt es ihm doch noch überzeugender als im vorherigen Teil, den Nimbus des Killers über nur wenige Gesten und seine Stimme zu transportieren. In den Nebenrollen gelingen zudem Shawnee Smith wie auch Angus Macfadyen und Bahar Soomekh einige sehenswerte Momente, die auf das Thema der Verbindung abzielen, die ihre Figuren verloren haben, von der sie sich lösen oder die sie wiederfinden müssen.

Abermals ist auch Saw III als Kammerspiel angelegt, was sich in engen Räumen abspielt und die Dringlichkeit der Lage wie auch die Hilflosigkeit von Jigsaws Opfern eindrucksvoll widerspiegelt. Zugleich dürfen sich auch die Effekte sehen lassen, denn mit diesem Eintrag in die Horrorreihe hat Bousman die wohl bislang blutigste Episode abgeliefert, auch wenn dies nach wie vor meilenweit von jenem Gewaltporno entfernt ist, den Medienvertreter und Moralapostel in Saw III sehen wollen.

Credits

OT: „Saw III“
Land: USA
Jahr: 2006
Regie: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: Leigh Whannell
Musik: Charlie Clouser
Kamera: David A. Armstrong
Besetzung: Tobin Bell, Shawnee Smith, Angus Macfadyen, Bahar Soomekh, Dina Meyer

Bilder

Trailer

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„Saw III“ ist eine würdige Fortsetzung der Horrorfilmreihe. Sowohl darstellerisch wie auch inszenatorisch gelingt es Regisseur Darren Lynn Bousman und seinem Team diesen ersten Akt der Filmreihe zu einem überzeugenden Ende zu bringen.
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