Safe House
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Safe House

Inhalt / Kritik

Safe House
„Safe House“ // Deutschland-Start: 23. Februar 2012 (Kino) // 5. Juli 2012 (DVD/Blu-ray)

Alltäglich ist die Arbeit von Matt Weston (Ryan Reynolds) sicher nicht. Seine Aufgabe besteht darin, ein von der CIA betriebenes Safe House im südafrikanischen Kapstadt zu unterhalten und zu bewachen, wo all die Leute untergebracht werden, die niemand finden soll. Das gilt auch für Tobin Frost (Denzel Washington), der früher selbst für die CIA gearbeitet hat, nun aber als internationaler Krimineller gesucht ist. Bei seinem neuesten Coup ist er in den Besitz sensibler Daten gekommen, die andere nur zu gern für sich selbst hätten. Dafür schrecken sie vor nichts zurück und legen auch das an und für sich streng geheime Safe House in Schutt und Asche. Zuvor gelingt es Weston jedoch, mit dem Gefangenen zu fliehen. Doch was nun? Wie sollen die beiden heil aus der Sache kommen? Und woher wussten ihre Gegner, dass sich Frost gerade an dem Ort befand?

Ein Charakterschauspieler auf Abwegen

Eigentlich ist Denzel Washington ja als Charakterschauspieler bekannt. Seine Anfänge liegen im Theater, später drehte er eine ganze Reihe hoch gelobter Dramen. Bislang acht Mal wurde der Edelmime für den Oscar nominiert, zuletzt für Roman J. Israel, Esq. Und doch tummelt er sich immer mal wieder im Genreumfeld um, hat diverse Actionfilme und Thriller gedreht, bei denen die schauspielerischen Herausforderungen eher gering waren. Die liefen dann meist recht passabel in den Kinos, ohne ihn wirklich zu einem Blockbuster-Star zu machen. Qualitativ ordneten sich die Filme aber meistens irgendwo im Mittelfeld an. So auch Safe House, das an den Kassen zwar immerhin 200 Millionen US-Dollar einspielte, bei einem Budget von 85 Millionen. Tatsächlich gesehen haben muss man den Actionthriller um einen CIA-Agenten, der einen Ex-Agenten zu beschützen versucht, aber nicht unbedingt.

An Washington selbst liegt es dabei nicht, dass Safe House keine Begeisterungsstürme entfacht. Zwar hat er nicht so wirklich die Gelegenheit, sein schauspielerisches Können zu demonstriert. Das gibt die Geschichte nicht her. Aber seine Präsenz und sein Charisma sind in der etwas ambivalent angelegten Figur zu spüren. Ryan Reynolds kann da nicht ganz mithalten, der eher klassisch angelegte Held ist aber immerhin zweckmäßig. Auch darüber hinaus kann man dem Ensemble keine größeren Vorwürfe machen. Der Film versammelt hier schon eine illustre Schar bekannter Schauspieler und Schauspielerinnen, darunter etwa Vera Farmiga und Brendan Gleeson, die in meist eher kleinen Rollen im Agentenumfeld dazu beitragen, dass der Film immer mal wieder seine Momente hat.

Die üblichen Verschwörungen

Das ändert aber nichts daran, dass der Actionthriller relativ wenig zu bieten hat, an das man sich anschließend zwangsläufig erinnern müsste. Das Drehbuch von David Guggenheim greift lediglich auf die üblichen Versatzstücke des Genres zurück. Da gibt es böse Verschwörungen. Leute, die irgendwelche doppelten Spielchen spielen. Und natürlich ist irgendwer in der CIA korrupt, sonst wäre das Safe House ja nicht aufgeflogen. Natürlich spricht nichts dagegen, den US-amerikanischen Geheimdienst an den Pranger zu stellen. Anlässe dafür hat dieser selbst im Laufe der Zeit schließlich genug gegeben. Das allein macht aber noch keine interessante Geschichte. Wenn die einzelnen Stationen, die unsere ungleichen Quasi-Helden ablaufen, immer genau so ablaufen, wie man es erwartet, dann hält sich die Spannung doch ziemlich in Grenzen.

Klar: Man darf in der Hinsicht geringere Ansprüche haben. Gerade bei Actionfilmen werden Geschichten oft nur zum Vorwand, damit irgendetwas auf der großen Leinwand geschieht, seien es Explosionen, Verfolgungsjagden oder Schusswechsel. Solange die dann wirklich Eindruck machen, kann das schon reichen. Leider gelingt es Daniel Espinosa (Life, Kind 44) aber nicht, diese auch wirklich gut in Szene zu setzen. Vielmehr ist sein Film hektisch, die Kämpfe oft unübersichtlich. Man ahnt zwar schon, was da gerade genau passiert. Es ist aber nicht unbedingt ein Genuss dabei zuzusehen. Das reicht dann alles noch irgendwie fürs Mittelfeld. Wer einfach nur einen Film zum inneren Abschalten braucht, der sich selbst als komplexer ausgibt, der macht letztendlich nicht wirklich etwas falsch mit Safe House. Aber es ist eben auch nicht mehr als das.

Credits

OT: „Safe House“
Land: USA
Jahr: 2012
Regie: Daniel Espinosa
Drehbuch: David Guggenheim
Musik: Ramin Djawadi
Kamera: Oliver Wood
Besetzung: Denzel Washington, Ryan Reynolds, Vera Farmiga, Brendan Gleeson, Sam Shepard, Rubén Blades, Nora Arnezeder, Robert Patrick

Bilder

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In „Safe House“ muss ein CIA-Agent einen ehemaligen Agenten beschützen, der die Seiten gewechselt hat. Oder doch nicht? Der Actionthriller versucht sich als komplex zu verkaufen, ist letztendlich aber ein durchgängig vorhersehbarer Film, der sich mit dem Minimum zufriedengibt. Da auch die Actionszenen nicht so toll sind, reicht es trotz namhaften Ensembles nur fürs Mittelfeld.
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