Basic Instinct
© Studiocanal

Basic Instinct

Inhalt / Kritik

Basic Instinct
„Basic Instinct“ // Deutschland-Start: 21. Mai 1992 (Kino) /7 17. Juni 2021 (DVD/Blu-ray)

Bei den Ermittlungen am Mord des ehemaligen Rockstars Johnny Boz (Bill Cable) stoßen die Detectives Nick Curran (Michael Douglas) und sein Partner Gus (George Dzundza) auf die Schriftstellerin Catherine Tramell (Sharon Stone). Diese hatte eine Affäre mit dem Musiker und hat ihn auch als letztes lebend gesehen. Durch Ähnlichkeiten des Mordes zu denen in einem ihrer Romane wird sie die Hauptverdächtige der Ermittler, doch es fehlen Beweise. Während Gus nüchtern an die ganze Sache heran geht, verwickelt sich Nick immer mehr in den Fängen der smarten Femme Fatale. Beide verfallen einander und beginnen eine heftige Affäre. Die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben verwischt für Nick zusehends. Als weitere Morde geschehen, muss Nick einsehen, dass Catherine etwas verbirgt.

Sex Sells

Der große Skandalfilm des Jahres 92 war Basic Instinct – ohne Frage; da überkreuzt Sharon Stone ihre Beine ohne Höschen, werden Fesselspiele veranstaltet und – au Backe! – Oralverkehr vollzogen… Was heute nicht mal mehr pubertierende Teenager hinterm Ofen hervor locken würde, wurde 1992 zum riesigen Medienaufreger. Ich erinnere mich an eine Fotostrecke in der Cinema, die nicht nur meine jugendliche Fantasie an-, sondern meine Eltern ziemlich aufregte. Aber wir hatten in den frühen 90ern ja auch nicht viel mehr. Da reichte ein bisschen nackte Haut.

Die Welle der erotischen Hochglanzthriller, die Basic Instinct Anfang der 90er  los trat, war so schnell vorbei, wie sie begonnen hatte. 1993 folgten mit Sliver (wieder mit Sharon Stone, die ihren Erfolg zu wiederholen versuchte) und Body Of Evidence (mit Madonna) die ersten Nachahmer und Enttäuschungen. Ein Jahr später versuchte Bruce Willis in Color Of Night ohne Erfolg sein Glück im schlüpfrigen Genre und zeigte sogar – Skandal! – den kleinen Bruce. 1995 dann das letzte Aufbäumen; Basic Instinct-Autor Joe Eszterhas war mit gleich zwei erotischen Thrillern in den Kinos vertreten: Showgirls (von Basic Instinct-Regisseur Paul Verhoeven) und Jade sollten es an den Kinokassen reißen. Doch beide Filme erwiesen sich aus verschiedenen Gründen als Rohrkrepierer. Demi Moore gelang 1996 mit Striptease ein später, wenn auch nur moderater Erfolg. Der Hype war vorbei.

Audiovisueller Höhepunkt

Basic Instinct bleibt somit nicht nur der Auslöser der Hochglanz-Erotikwelle, sondern auch deren Highlight und einziger echte Hit. Unbezahlbar die edle Optik von Kameragenie und späteren Speed-Regisseur Jan De Bont. Auch die Musikuntermalung von Starkomponist Jerry Goldsmith trug ihren Teil zum Erfolg und vor allem zur Stimmung des Films bei. Und erst Sharon Stones Kostüme… Vieles davon ist heute wieder angesagt. Auch bis heute kultige Szenen haben sich im kollektiven Gedächtnis eingebrannt. Etwa die erste Begegnung der beiden Hauptcharaktere, die vielfach parodierte Verhörszene von Catherine und Nick oder der Abend im Club, wenn Michael Douglas – aus heutiger Sicht ziemlich creepy – mit starrem Blick das Objekt seiner Begierde durch die tanzende Meute verfolgt. Unvergessen natürlich auch die für einen Mainstream-Film überraschend brutalen Morde. Hier schuf Special Makeup Effects Designer Rob Bottin, der sich mit seinen Arbeiten für etwa Das Ding aus einer anderen Welt und Total Recall – Die totale Erinnerung unsterblich gemacht hat, künstliche Körperteile und Köpfe, die dann mit dem Eispickel malträtiert werden konnten.

Eine Neuauflage, die es in sich hat

Für Regisseur Paul Verhoeven, der vorher bereits im phantastischen Kino Erfolge feierte und mit RoboCop und Total Recall Kultfilme ablieferte, wurde Basic Instinct sein Magnum Opus. Nie wieder sollte er so erfolgreich und solch heftige Reaktionen hervorrufen; während der Dreharbeiten und später bei der Veröffentlichung liefen homosexuellen Gruppierungen und Frauenrechtler Sturm.

Die remasterte Fassung von Basic Instinct bietet nicht nur ein brillantes Bild, das der Kameraarbeit De Bonts mehr als würdig ist, sondern auch einen großartigen Ton. Dazu wird neben dem bekannten Making of mit der Doku Basic Instinct: Sex, Death & Stone ein neues Feature 2020 geboten, das die Geschichte des Films aufrollt und zurück blickt. Paul Verhoeven, Michael Douglas, Sharon Stone und weitere Kollegen erinnern sich an Dreh und kulturellen Impact. Mit Blondes Gift das originale, aber doch recht werbende Making of, weitere Featurettes, Kommentare und der übliche Kleinkram.

Credits

OT: „Basic Instinct“
Land: USA
Jahr: 1992
Regie: Paul Verhoeven
Drehbuch: Joe Eszterhas
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Jan de Bont
Besetzung: Michael Douglas, Sharon Stone, Jeanne Tripplehorn, George Dzundza

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Ein Polizist ermittelt in einem Mordfall und verfällt zunehmend der Hauptverdächtigen: Mit der Neuauflage des Kultfilms der frühen 90er macht der Filmfan nichts falsch. Bild, Ton und Extras erfüllen Fanwünsche und machen die grausige Fortsetzung vergessen.
9
von 10