Yellowstone

Yellowstone

Kritik

Nach einem verheerenden Vulkanausbruch im Jahre 2032 haben sich die Vereinigten Staaten grundlegend verändert. Die Bewohner des Mittleren Westens mussten an die Küsten evakuiert werden, eine Unternehmung, die enorme Summen verschlingt, welche der Staat nicht mehr alleine übernehmen kann, sodass einzelne Staaten an Konzerne verpachtet werden. Zehn Jahre danach steht das Land vor seinen ersten freien Wahlen, einer Schicksalsentscheidung, welche darüber bestimmen wird, ob die USA noch mehr in die Hände der Konzerne sowie deren Interessen fallen werden, oder ob es sich seinen Status als Demokratie zurückerobern wird. Noah Simmons, ein arbeitsloses Ex-Mitglied der Nationalgarde, kann das alles egal sein, weiß er doch schon lange, was er von korrupten Politikern wie auch den gierigen Konzernen halten soll. Durch Zufall wird er dennoch mitten in den Kampf hineingerissen zwischen den beiden Interessensgruppen, als er in die Hände einer Datendisk mit Informationenkommt, welche den Ausgang der Wahl beeinflussen soll. Die Warnungen seiner besten Freundin Lenny, einer talentierten Hackerin und ebenfalls Ex-Mitglied der Nationalgarde, in den Wind schlagend will Noah die Disk einfach nur loswerden und sich dabei eine Summe Geld verdienen, doch so einfach machen es ihm die Konzerne nicht. Schon bald hat er eine wahre Heerschar von Verfolgern und er muss sich auf seine alten Fähigkeiten als Soldat verlassen, wenn er eine Chance haben will. Schließlich kommt Noah nicht nur einer Verschwörung auf die Spur, die ein neues Licht auf die Geschichte der USA wirft, sondern auch dem Widerstand, der nach dem zweiten Vulkanausbruch als zerschlagen galt.

Die Wahrheit, die wir brauchen
Seit 2016 arbeiten Autor Philipp Spreckels und David Sydney Scheffel-Runte an Yellowstone, einer Geschichte, die nicht zuletzt von Spreckels Aufenthalt im berühmten Yellowstone Nationalpark im Westen der USA geprägt wurde. Der Eindruck der Naturgewalten, die man dort besichtigen kann, aber auch die derzeitige politische Lage in der Welt inspirierten die Geschichte, die der Comic erzählt. Yellowstone kann man im Rahmen der Tradition des Verschwörungsthrillers betrachten, der mittels eines düsteren Zukunftsszenarios wie ein Spiegelbild unserer heutigen Zeit wirkt.

In der Welt, die in Yellowstone gezeigt wird, sind die Konzerne und der Staat die maßgeblichen Aspekte, die unser aller Leben gestalten und beeinflussen. Innerhalb dieses Gewirr aus divergierenden Interessen, hinter denen stets eine versteckte Agenda lauert, ist die Realität geprägt von den Politikverdrossenen wie Noah oder jenen, die sich als Krieger einer Wahrheit betrachten wie seine Freundin Lenny. Doch jene tatsächliche Wahrheit hinter allem zu erkennen oder gar für diese in den Kampf zu ziehen, hat Noah schon lange verlernt oder vielmehr ist er leid, so zu tun, als würde ihn dieses Ideal etwas angehen.

Jedoch holt den Einzelnen dieser Kampf immer wieder ein. Es mag nicht der Kampf um die echte Wahrheit sein, aber jener zwischen zwei Fronten, die kein Dazwischen mehr akzeptieren können. Das Fehlen eines Mittelweges gibt der Welt, von der Spreckels erzählt und die Scheffel-Runte illustriert, eine gewisse Härte, was sich an den kantigen Formen wie auch der Farbgestaltung erkennen lässt. Die Politik wie auch die Gewalt holt jeden letztlich ein und es hilft nur die Flucht nach vorne.

Im Herzen des Landes
Das Fehlen jener Mitte fällt zusammen mit der Auslöschung des geografischen Mitte der USA. Die Weite und Schönheit der Natur wirkt wie ein Kontrast zum urbanen Raum, dem Dreck der Gassen und der Gewalt, doch auch in den Wäldern und Wiesen findet die Überwachung mittlerweile statt. Ohne Rückzugsort ist die Flucht das einzige Mittel, was Noahs Abenteuer zu einer atemlosen Jagd machen, eine Suche nach Antworten, die viele Opfer fordert und die unterlegt ist mit allerlei Actionelementen.

Credits

OT: „Yellowstone“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Texte: Philipp Spreckels
Zeichnung: David Scheffel-Runte

Bilder

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„Yellowstone“ ist ein actiongeladener, packender Verschwörungsthriller. Philipp Spreckels und David Sydney Scheffel-Runte erzählen eine spannende Geschichte mit vielen Parallelen zu der heutigen Zeit, in der keiner sich mehr vor dem Einfluss des Staates und der Konzerne entziehen kann und nur die Flucht nach vorne möglich ist.
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