Atlantics

Atlantiques

Kritik

Atlantics
„Atlantiques“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Letztes Jahr schrieb Mati Diop Geschichte, als sie mit ihrem Spielfilm Atlantique als erste schwarze Regisseurin im prestigeträchtigen Wettbewerb von Cannes vertreten war – ein Wettbewerb, in dem Frauen nach wie vor eine Minderheit sind. Seither war das Drama um senegalesische Flüchtlinge und ihre Angehörigen auf zahlreichen anderen bedeutenden Festivals zu sehen. Dabei war die Französin, die auch als Schauspielerin auftritt, schon zehn Jahre zuvor mit einem ganz ähnlich betitelten Werk auf Festivalreise: Atlantiques. Tatsächlich war der preisgekrönte Kurzfilm eine Art Vorlage für das Langfilmdebüt, mit dem sie weltweit bekannt wurde.

Anders als Letzteres, das auch fantastische Elemente aufweist, ist die kurze Variante eine rein dokumentarische Angelegenheit. Sie beginnt zwar etwas experimentell, wird auch später recht kunstvoll sein mit ihren zuerst kaum zu erkennenden Aufnahmen eines Leuchtturms und dem surrenden Sound. Dazwischen gibt es aber in erster Linie Gespräch zwischen mehreren Männern, die darüber beratschlagen, die Flucht über das Meer anzutreten. Auch das wirkt teilweise etwas eigenartig und fremd, nicht zuletzt da Diop auf erklärende Kontexte oder eine Vorstellung der Figuren verzichtet. Wo andere Dokumentationen zu dem Thema sehr mit dem Faktor Mensch für Verständnis werben, da bleibt Atlantiques ein wenig auf Distanz, ist faszinierend, aber nicht unbedingt bewegend.

Credits

OT: „Atlantiques“
Land: Frankreich
Jahr: 2009
Regie: Mati Diop
Kamera: Mati Diop

Filmfeste

International Film Festival Rotterdam 2010
Toronto International Film Festival 2010
We Are One: A Global Film Festival 2020

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In ihrem Kurzfilm „Atlantiques“ zeigt Mati Diop ein paar senegalesische Männer, die von einer möglichen Flucht über das Meer sprechen. Obwohl dokumentarisch ist das hier gleichzeitig kunstvoll und ein wenig unwirklich, fasziniert mehr als Seherfahrung, als dass es durch die Geschichte bewegen würde.