Citizen Animal
© JIP Filmproduktion

Citizen Animal

„Citizen Animal“, Deutschland, 2017
Regie: Oliver Kyr; Autor: Oliver Kyr

„Citizen Animal“ läuft ab 26. April 2018 im Kino

Eine junge Familie begibt sich mit dem Wohnwagen auf eine Europareise, die gleichzeitig zu einer Mission wird. Sie hinterfragen die Rechte der Tiere auf unserer Erde. „Was ist ein Tierleben wert?“ ist nur eine der großen Fragen, die sie versuchen, zu beantworten. Sie besuchen Auffangstationen, Gnadenhöfe und interviewen Tierrechtler und Gleichgesinnte, um den Tieren eine Stimme zu geben.

Ein inspirierender Film mit ehrlicher Intention
Regisseur und Vater Oliver Kyr, seine Frau Tatjana und die 4 jährige Tochter Bonnie reisten über 10.000 km durch Europa. Kyr sagt über den Film, dass es eigentlich ein Kurzfilm über den spanischen Ort Trigueros del Valle werden sollte, der ihren Hunden und Katzen eigene Bürgerrechte verliehen hat. Inspiriert davon und motiviert, etwas für die Tiere auf der Welt zu tun, entschieden sie sich für einen Dokumentarfilm. Ein Dokumentarfilm mit eindringlicher Message: Helft den Tieren, die Wertschätzung zu bekommen, die sie verdienen.

„Alles schonmal gehört und gesehen“
Um diese Bewertung abzuwenden, bedient sich Oliver Kyr eines kreativen Stilmittels; er verleiht den Tieren eine echte Stimme. Es ist eine recht junge weibliche Stimme, sie spricht für die Tiere, stellt Fragen an die Menschen und bleibt trotz allen niederschmetternden Antworten stets liebenswürdig und freundlich. Genau wie die Tiere, die uns trotz ihrer Ausbeutung und Quälereien durch den Menschen freundschaftlich gestimmt sind. Diese niedliche Stimme klingt manchmal wie ein Kind, das neugierige Fragen an den Vater stellt. Man stelle sich vor, was im Kopf eines Kindes vor sich geht, wenn es folgende Antwort auf die Frage über den Wert eines Tierlebens erhält: Du bist nur so viel wert, wie du dem Menschen nutzt.

„Wieder so ein Film, der uns zu Pflanzenfressern machen will“
Natürlich preist der Film die vegane Lebensweise an, das ergibt sich aus der Forderung, Tiere mit Menschen gleichzustellen. Doch in Citizen Animal wird der omnivore Mensch nicht bloßgestellt oder sogar vergrault durch Aufzeigen schlimmer Krankheiten, die aus zu viel Fleischkonsum resultieren können. Es ist kein Film, der sich nur auf die vegane Ernährung und die misslichen Zustände in der Massentierhaltung versteift. Es ist ein Film, der sich auch mit allen anderen Tieren befasst, die unter uns und neben uns leben. Er gibt jedem Tier einen Namen und verdeutlicht, dass jedes Lebewesen eine Persönlichkeit und einen besonderen Wert hat. Seien es die Hunde in Spanien, die wie Dinge behandelt und weggeworfen werden, oder die schwächsten Schafe einer Herde, die zum Sterben auf einem verlassenen Berg ausgesetzt werden. Der Mensch hat jedes Recht – die Tiere müssen mitspielen.

Auf ihrer Reise besucht die Familie verschiedene Orte, wie Gnadenhöfe oder Tierrettungsstationen. Peta-Botschafter, der Gründer von Sea Shepherd, Berater für Tierrechte, sogar eine Tier-Kommunikatorin werden interviewt und erzählen über den Status Quo, was sie dagegen tun und was in Zukunft passieren muss. Nicht nur Kritik, sondern auch Denkanstöße und klare Anregungen, wie jeder etwas für die Tierwelt tun kann, runden diese Dokumentation ab. Der interessierte Zuschauer wird aufgeweckt und inspiriert durch ehrliche und offene Bilder und Worte. Citizen Animal ist Teil 1 einer Trilogie mit Namen One Planet. One Family. Man darf gespannt sein auf die folgenden Episoden.



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"Citizen Animal" begibt sich auf einen Kampf für die Rechte der Tiere und die Gleichsetzung von Mensch und Tier. Den Tieren wird wortwörtlich eine Stimme verliehen. Die Dokumentation ist aufklärend und regt stark zum Umdenken an.