Voyage of Time
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Voyage of Time: Life’s Journey

„Voyage of Time: Life’s Journey“, Frankreich/Deutschland USA, 2016
Regie: Terrence Malick; Autor: Terrence Malick

Voyage of Time
„Voyage of Time: Life’s Journey“ erscheint am 23. Februar 2018 auf DVD und Blu-ray

Der Regisseur Terrence Malic (Song to SongKnight of Cups) erzählt die Geschichte unserer Erde, vom Urknall bis heute. Eine weibliche Erzählstimme begleitet die außergewöhnlichen Aufnahmen sporadisch mit philosophischen Worten. Sie spricht die Welt als „Mutter“ an und sinniert über Leben und Natur.

Bildgewaltig …
Die Darstellung des Urknalls und der Entstehung des Lebens und der Natur ist sehr kreativ gelöst. Uns bleibt es selbst überlassen, welcher Farbe und Form wir welche Bedeutung verleihen. Der Urknall ist und bleibt für uns Menschen etwas Unvorstellbares, was wir niemals begreifen und fassen werden. Die Farben und Formen, die hier gewählt wurden und die sich langsam zu etwas Lebendigem entwickeln, sind ein Genuss fürs Auge und für unsere Phantasie.

Dem gegenüber stehen die zusammenhangslosen Worte, die die Erzählerstimme in regelmäßigen Abständen hinzufügt. Sie spricht mit der Erde, mit der Natur, als wäre sie das Kind, das der Mutter inhaltslose Fragen stellt. Dieses Sinnieren mag der eine als Poesie auffassen, der andere als überflüssiges Geschwafel.

Die einzelnen Schritte der Evolution werden immer wieder von Gegenwartsaufnahmen von verschiedenen menschlichen Kulturen unterbrochen. Terrence Malick spielt mit dem Gegensatz zwischen den wundervoll perfekten Natur- und Tieraufnahmen und der heutigen Welt, die vom Menschen beherrscht wird, und die alles andere als perfekt aufgenommen und gefilmt wurde. Eine subtile Beschuldigung an den Menschen und seine Arroganz der Erde gegenüber.

… aber leider nicht informativ
Voyage of Time eine Dokumentation zu nennen, fällt schwer. Der 90-minütige Film gleicht eher einem visuellen Kunstwerk als einer informativen Doku. Ein Erzähler, der den Zuschauer mit passenden Infos füttert, hätte den Film kurzweiliger erscheinen lassen. Dazu kommt, dass die Aufnahmen zwar hochprofessionell sind und innovative Aufnahmemethoden und Bildausschnitte gewählt wurden, inhaltlich gesehen zeigen sie aber leider wenig Neues. Wir alle haben schon Dokumentationen oder Reportagen über die Entstehung der Erde, über die Tierwelt und die wunderschöne Natur gesehen. Davon kann man nie genug bekommen, insofern wir mit Neuem versorgt werden. Die Szene, in der ein Fisch im Wasser gleitet und plötzlich zum Häppchen für eine hungrige Robbe wird, ist eins der sehr wenigen Highlights.

Die menschenleeren Landschaftsaufnahmen sind bombastisch, das steht außer Frage. Es scheint jedoch, als hätte man hier versucht, eine neue Art der Dokumentation zu schaffen, um sich abzuheben. Eben dieses Genre lebt aber nunmal von erklärenden, interessanten Fakten, die den Horizont des Zuschauenden erweitern sollen. Voyage of Time schafft es leider nicht, den Zuschauer 90 Minuten lang an sich zu binden und in eine andere Welt zu schicken, was anhand des riesigen Arbeitsaufwandes, den dieser Film gekostet haben muss, etwas wehmütig stimmt.



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"Voyage of Time" ist eher ein visuelles Kunstwerk als eine Dokumentation. Bildgewaltig, aber leider nicht informativ.