Der Tod Vater und Sohn

„La Mort, Père & Fils“, Frankreich, 2017
Regie: Vincent Paronnaud, Denis Walgenwitz; Vorlage: Vincent Paronnaud

Der Tod Vater und Sohn
„Der Tod, Vater und Sohn“ läuft im Rahmen des 8. MyFrenchFilmFestivals (19. Januar bis 19. Februar 2018)

In die beruflichen Fußstapfen des Vaters zu treten, das ist nicht immer einfach. Manchmal sind sie einfach zu groß, Erfolg und Name eine zu schwere Bürde, als dass man hier folgen könnte. Manchmal fehlt auch das Interesse oder wünscht sich schlicht einen anderen Werdegang. So ergeht es zumindest dem Protagonisten von Der Tod, Vater & Sohn, das derzeit auf dem Online-Filmfest MyFrenchFilmFestival gezeigt wird. Wie der Titel schon verrät, folgen wir hier dem Jungen, dessen Papa niemand anderes als der Tod ist. Das bedeutet natürlich eine sichere Arbeit, gestorben wird schließlich immer. Der Sohn würde den Menschen aber lieber helfen, am Leben zu bleiben. Als Schutzengel.

Morbide, herzlich, komisch
Das erinnert entfernt an die Kultserie Dead Like Me, in der ebenfalls eine Jugendliche mit ihrem Schicksal als Sensenfrau haderte. Hier wie dort folgten Versuche, aus dieser ungeliebten Arbeit auszubrechen und Menschen zu helfen – mit katastrophalen Folgen. Anders als bei den Amerikanern, wo einem die dramatischen Szenen sehr zu Herzen gehen konnten, ist das bei Der Tod, Vater & Sohn jedoch locker erzählt, mit viel skurrilem bis absurdem Witz.

Aber auch die Umsetzung rechtfertig, 13 Minuten seines Lebens in die französische Produktion zu investieren. Der zugrundeliegende Comic von Vincent Paronnaud alias Winshluss – Co-Regisseur von Persepolis – erfreut uns mit einer wunderbaren Stop-Motion-Optik. Wenn der kleine Tod durch die Gegend stapft, Waisenkinder und Kühe retten will, dann gleicht das einer Mischung aus The Nightmare Before Christmas und Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen – wahrlich nicht die schlechtesten Vorbilder. Aufgrund der Kürze und der fehlenden Dialoge wächst einem der Protagonist zwar nicht ganz so sehr ans Herz, nicht mal ein Name ist ihm vergönnt. Aber hinter der morbiden Geschichte wird es so universell und auf eine groteske Weise warmherzig, dass einem das relativ egal ist.



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Stell dir vor, dein Vater ist der leibhaftige Tod. Unangenehm? Für den Protagonisten des Kurzfilms „Der Tod, Vater & Sohn“ ist es das. Wenn in dem französischen Stop-Motion-Film Sensenmann Jr. seine eigene Berufung sucht, dann wird es chaotisch, skurril und doch auch irgendwie warmherzig.
8
von 10