LEGO DC Super Hero Girls Im Bann des Diamanten
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Lego DC Super Hero Girls: Im Bann des Diamanten

(OT: „LEGO DC Super Hero Girls: Brain Drain“, Regie: Todd Grimes, USA, 2017)

Lego DC Super Hero Girls Im Bann des Diamanten
„LEGO DC Super Hero Girls: Im Bann des Diamanten“ erscheint am 7. September 2017 auf DVD

Also, ein bisschen eigenartig ist das schon. Für ein paar richtig schlimme Dinge sollen Wonder Woman, Supergirl und Batgirl verantwortlich sein. Vandalismus zum Beispiel. Auch das Hochladen eines peinlichen Videos soll auf ihr Konto gehen. Nur können sie sich so gar nicht daran erinnern, diese Sachen auch getan zu haben. Wie auch, wenn Eclipso und Lena Luthor ganz üble Pläne verfolgen? Und die beinhalten nun mal, die Gedanken von anderen zu kontrollieren und so für die eigenen Zwecke zu missbrauchen. Dass dem ein Riegel vorgeschoben werden muss, versteht sich von selbst. Aber dafür müssen die Super Hero Girls erst einmal herausfinden, was da genau gespielt wird und gleichzeitig diverse Hindernisse überwinden.

So langsam dürften auch die größten Fans der DC Comics so ihre Probleme haben, bei den vielen, vielen Animationsadaptionen den Überblick zu behalten. Als wäre die Hauptreihe nicht schon umfangreich genug – die DC Universe Animated Original Movies gehen mit Batman und Harley Quinn in die 29. (!) Runde, drei weitere sind bereits in Mache. Es gibt auch noch diverse Nebenreihen, die sich oftmals an ein jüngeres Zielpublikum richten. Beliebt sind dabei besonders die Lego-Varianten (zuletzt Gefängnisausbruch in Gotham City) und die DC Super Hero Girls (kürzlich erschien der zweite Film Intergalaktische Spiele). Und nun das: Die beiden Spin-off-Serien werden miteinander kombiniert, quasi zum Spin-off des Spin-offs.

Das Beste aus zwei Welten?
So ganz wird dabei aber nicht klar, warum es denn nun auch noch die LEGO DC Super Hero Girls braucht – von der naheliegenden wirtschaftlich geprägten Motivation einmal abgesehen. Die eine Mutterreihe ist für die selbstironischen Momente bekannt, die andere richtet sich an junge Mädchen. Aber lässt sich beides auch kombinieren? Absätze dafür zeigt Im Bann des Diamanten zwar, aber sie sind doch sehr zaghaft. Nur selten trauen sich die Macher aus der Komfortzone heraus, bauen auch mal einen Scherz ein, der sich über das Gezeigte selbst lustig macht. Der Anfang ist hier noch am besten, wenn der Überfall auf einen Juwelierladen den Stein ins Rollen bringt. Danach kommt aber nicht mehr viel.

Stattdessen ist die Klötzchenvariante über weite Strecken kaum von den „regulären“ Auftritten der jugendlichen Heldinnen zu unterscheiden. Das kann man trotz allem natürlich sympathisch finden: Männliche Figuren gibt es hier kaum, die Mädels sind mehr als in der Lage, die Abenteuer auch ohne sie zu meistern. Heldinnen braucht das Land! Und viel los ist ohnehin, das Tempo ist hoch, es wird immer wieder gekämpft. Bei den diversen Verfolgungsjagden darf auch einiges zu Bruch gehen. Warum dies jedoch in Form von Lego-Figuren passieren musste, das bleibt dann doch ein Geheimnis, da hätte ein bisschen mehr Eigenständigkeit zur Abgrenzung ganz gut getan.

Nett, aber nicht mehr
Denn auch visuell bleibt der Film eine Begründung schuldig. Sicher, statt der Zeichentrickoptik kommt hier der Computer zum Einsatz. Die großen Vorteile des Rechners in Form von Effekten kommen aber kaum zum Tragen. Die Hintergründe sind wie bei den meisten kleineren Lego-Produktionen eher bescheiden. Schade ist zudem, dass die Figuren von den Händen mal abgesehen nur so wenig nach Lego aussehen, sie eher Miniaturvarianten der beliebten Comic-Heldinnen darstellen. Das ist dann zwar nett, so wie die Mischung aus Action und Humor insgesamt nett ist. Im Bann des Diamanten verpasst es aber, eine wirkliche neue Reihe zu etablieren, macht auch aufgrund der wenig ambitionierten Geschichte aus der Kombinationen zweier Franchises zu wenig.



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Man nehme zwei etablierte Reihen und mache daraus eine dritte, so war wohl der Plan hinter „Im Bann des Diamanten“. Der geht jedoch kaum auf, der selbstironische Ton anderer Lego-Werke wird kaum verwendet. Stattdessen ist der auch optisch genügsame Film am Ende „nur“ ein weiterer, nicht mehr als netter Auftritt der Super Hero Girls.
5
von 10