Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2
© Sony Pictures

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2

(„Cloudy With A Chance Of Meatballs 2“ directed by Cody Cameron and Kris Pearn, 2016)

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2Aus bloßem Wasser Köstlichkeiten wie Hamburger oder Donuts zu erschaffen, das ist der Traum eines jeden Kindes! Aber auch der legendäre Erfinder Chester V ist sehr angetan von dem, was Flint Lockwood da zusammengebaut hat. Und so lädt er den jungen Tüftler ein, seinem Unternehmen Live–Corp beizutreten und dort ungestört seine Forschungen voranzutreiben. Was Flint dabei nicht ahnt: Während er fort ist und auch die restliche Bevölkerung seiner Heimatstadt evakuiert wurde, läuft seine Maschine ungebremst weiter und produziert eine lebendige Nahrungsform nach der anderen. Es versteht sich von selbst, dass er da einmal nach dem Rechten schauen muss. Und so begibt er sich zusammen mit seinen Freunden und Chester V auf eine abenteuerliche Reise ins Herz des Fressdschungels.

Als 2009 Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen in die Kinos kam, war das mehr oder weniger zwei Filme in einem. Da wäre zum einen die Grundidee des Essensregens, der auf dem Buch von Judi und Ron Barrett basierte. Und da wäre das Ende, welches noch einmal das Tempo deutlich erhöhte, seltsame Fresskreaturen hervorbrachte und sehr auf Slapstick und kunterbunte Farben setzte. Die Mischung ging zwar nicht so ganz auf, war aber doch immerhin erfolgreich genug, dass sich Sony Pictures Animation vier Jahre später an einen zweiten Teil herantraute. Der hatte dann jedoch gar nichts mehr mit der Vorlage gemeinsam, setzt dafür genau da an, wo der Erstling aufhörte.

Hirn aus, jetzt kommt das Chaos!
Kinder wird das natürlich freuen, denn das bedeutet in erster Linie noch mehr überdrehte Abenteuer. Die nachdenklicheren Elemente des Originals wurden damit jedoch endgültig entsorgt. Ein bisschen was will man dem jungen Zielpublikum zwar schon mit auf den Weg geben: Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 betont wie so viele andere Animationsfilme aus in diesem Bereich die Bedeutung von Freundschaft und Treue. Doch das spielt erst zum Ende hin eine Rolle, wenn man ein bisschen stärker aufs Tränendrüschen gedrückt werden soll. Vorher gibt es in erster Linie wild umherlaufende Menschen mit schlaksigen Armen, Chaos am laufenden Band und natürlich auch die besagten Nahrungswesen.

Wobei: Auch dabei lässt sich Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 irgendwie recht viel Zeit. Vorher gilt es einen ziemlich langen Abschnitt in Flints Unternehmen seiner Träume hinter sich zu bringen. Da dürfen wir zwar einige neue kuriose Erfindungen von ihm erleben, die ja auch schon den ersten Teil so belebt haben. Ansonsten aber plätschert der Animationsfilm doch etwas uninspiriert vor sich hin. Zwar werden hier die Grundsteine für später gelegt, dies aber auf eine zu zähe Art und Weise. Wirklich witzig ist es nicht, wie Flint mit offenen Augen sein Idol anstarrt und dieses sich immer wieder als bloßes Hologramm herausstellt.

Auf der Suche nach dem Witz
Das ist dann auch das größere Problem des Films: Die Gags sind entweder einfach nicht besonders komisch oder sie wiederholen sich zu sehr. Manchmal trifft auch beides zu. So schön es beispielsweise auch ist, wenn gefährliche Riesen-Cheeseburger angreifen, noch schöner wäre es gewesen, wenn dem Drehbuchteam auch drumherum noch etwas eingefallen wäre. Immerhin beim großen Finale, wenn Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 wirklich alles loslässt, was die eigene Kreativität aus Speis und Trank machen konnte, darf man selbst ein bisschen wie ein Kind staunen. Ansonsten bleibt aber ein lediglich solider, irgendwie netter Film, der sich auch visuell nicht unbedingt ein Bein ausreißt. Das kann man sich sicher anschauen oder auch nutzen, wenn es darum geht, den Nachwuchs für anderthalb Stunden vor dem Fernseher zu parken. Gebraucht hätte es den zweiten Teil aber wohl kaum.



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„Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2“ setzt da an, wo der Vorgänger aufhörte, orientiert sich aber vor allem an dessen Ende. Die interessanteren Aspekte des ersten Teils bleiben so auf der Strecke, stattdessen gibt es ein weitestgehend uninspiriertes, dafür sehr überdrehtes Abenteuer. Der eindeutige Höhepunkt sind die kuriosen Kombinationen aus Tier und Nahrung, die man in der Form wirklich noch nicht gesehen hat.
5
von 10