Misfits Staffel 3
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Misfits – Die komplette 3. Staffel

(„Misfits – Season 3“ directed by Alex Garcia, Wayne Tip, Will Sinclair and Jonathan van Tulleken, 2011)

Misfits Die komplette Serie
„Misfits – Die komplette Serie“ ist seit 28. August auf DVD und Blu-ray erhältlich

Rudy (Joseph Gilgun) fängt gerade damit an, seine Sozialstunden abzuarbeiten. Als er in einen durch Superkräfte verschuldeten Zwischenfall gerät, macht er Bekanntschaft mit Curtis (Nathan Stewart-Jarrett), Alisha (Antonia Thomas), Simon (Iwan Rheon) und Kelly (Lauren Socha), die gerade mit ihrer gemeinnützigen Arbeit fertig sind. Mit dieser müssen sie dann dank Rudy aber wieder anfangen, als sie in einem gestohlenen Auto erwischt werden. Gemeinsam wird man sich nun neuen Herausforderungen sowie zahlreichen Menschen stellen, die durch das Gewitter ebenfalls mit übernatürlichen Kräften ausgestattet sind. Unterstützung bekommen sie dabei von dem Kräfte-Dealer Seth (Matthew McNulty), der ihnen zwar nicht ihre alten Kräfte zurückgeben konnte, sie dafür aber mit neuen entschädigt hat.

Viele werden sich schwertun, sich die dritte Staffel von Misfits anzuschauen. Immerhin hat mit dem von Robert Sheehan gespielten Nathan quasi die Hauptfigur und großer Sympathieträger die Serie verlassen. Seine schonungslosen und sehr vulgären Sprüche haben den Zuschauer nicht nur zum Lachen gebracht, sondern war auch das Aushängeschild von Howard Overmans Serie. Nach dem Abgang eines so prägenden Charakters braucht man einen adäquaten Ersatz. Den fand man in Joseph Gilgun, dessen Figur Rudy die Fähigkeit besitzt, sich in einen emotionalen Doppelgänger aufzuspalten. Diese Kraft bietet die Möglichkeit, auf einfache Weise einen Blick unter die Oberfläche einer Person zu werfen. Die Gelegenheit wird allerdings nur während der ersten Folgen genutzt und im weiteren Verlauf der Staffel relativ vernachlässigt.

Überhaupt scheint man sich bei der Figur von Rudy nicht sonderlich viel Mühe gemacht zu haben, da sie teilweise wie eine billig abgekupferte Version von Nathan wirkt. In manchen Momenten muss man über sein überzeichnetes Verhalten lauthals lachen, in anderen ist es ein wenig störend, dass man beim Ausdenken dieses Charakters nicht genug Mut hatte, etwas Neues auszuprobieren, sondern lieber auf etwas Altbewährtes setzte. Im Vergleich zu den ersten beiden Staffeln, sorgen immerhin die neuen Kräfte für etwas Abwechslung. Doch bei den Personen, die diese benutzen, hat man ein wenig das Gefühl, dass ihre Probleme, beziehungsweise Abenteuer, in einzelnen Episoden abgearbeitet werden, sodass man sich den Rest der Staffel nicht mehr um sie zu kümmern braucht.

Das Drumherum ist dafür mal wieder äußerst gelungen. Die Geschichten strotzen nur so von Originalität und reichen von einer von Nazis regierten Gegenwart bis hin zu einer kleinen Zombie-Invasion. Dies ändert aber leider nichts daran, dass die einzelnen Episoden sehr zusammenhangslos sind, da es keinen roten Faden zu verfolgen gibt. Dies hat man in Staffel 2 noch recht gut hinbekommen, allerdings nun nicht in die dritte Runde übernehmen können. Was mittlerweile schon fast zur Serie dazugehört sind die sich auftuenden Logiklöcher, die mal etwas kleiner und mal sehr viel größer ausfallen. Was dann gegen Ende wiederum sehr schön ist, ist die Brücke, die man zur zweiten Staffel geschlagen hat und mit der man den Handlungsstrang rund um den Maskenmann nun endgültig abschließt.



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Die dritte Staffel von "Misfits" kann das Niveau der Vorgängerstaffeln nicht ganz halten, was auch am Abgang von Robert Sheehan liegt. Nichtsdestotrotz kann sie wieder einmal mit total abgedrehten Storyideen und größtenteils starken Figuren aufwarten.
7
von 10