Misfits - Staffel 2
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Misfits – Die komplette 2. Staffel

(„Misfits – Season 2“ directed by Tom Green, Owen Harris and Tom Harper, 2010)

Misfits Die komplette Serie
„Misfits – Die komplette Serie“ ist seit 28. August auf DVD und Blu-ray erhältlich

Nachdem Kelly (Lauren Socha), Alisha (Antonia Thomas), Simon (Iwan Rheon) und Curtis (Nathan Stewart-Jarrett) herausgefunden haben, dass Nathan (Robert Sheehan) doch nicht tot ist, fahren sie zum Friedhof und retten ihn aus seinem Grab. Von nun an beginnt wieder der ganz normale, aus Sozialstunden bestehende, Alltag. Dieser gestaltet sich eigentlich recht langweilig, wenn man nicht immer wieder auf andere Menschen stoßen würde, die mit ihren neugewonnenen Superkräften nichts Gutes im Sinn führen. Über allem schwebt jedoch die Frage nach der Identität des schwarzen Maskenmannes, der die Freunde verfolgt und ihnen zu helfen scheint.

Wenn eine erste Staffel bei den Fans gut angekommen ist, kommt es bei der Nachfolgestaffel immer zur Frage, ob man alles so lässt wie es war und wie es den Fans gefallen hat oder ob man versucht sich selbst neu zu erfinden und eine andere Seite seiner Serie zu zeigen. Misfits – Die komplette zweite Staffel sucht sich dabei einen Zwischenweg, der ein bisschen näher an der ersten Methode vorbeiführt. Den derben Humor und die zum Teil sehr skurrilen Geschichten hat man in die zweite Staffel übernommen und auch im Cast gibt es glücklicherweise keinerlei Verluste zu beklagen.

Die größte Veränderung ist zweifelsohne die, dass es nun eine interessante und episodenübergreifende Handlung gibt. Das Auftreten des Maskenmannes bringt nicht nur frischen Wind ins Geschehen, sondern setzt auch eine überraschende Bewegung innerhalb der Figurenkonstellation in Gang. Die Frage, ob diese Bewegung nachvollziehbar ist, wird dabei genüsslich außen vor gelassen. Doch vor allem gegen Ende der Staffel entwickeln sich die Figuren viel zu schnell, sodass diese Entwicklung nicht mehr glaubwürdig rüberkommt. Als Zuschauer ist man während dieser Veränderung aber auch kein Zeuge, da man unnötigerweise genau zu dieser Zeit einen Zeitsprung platziert hat.

Wenn man das Gesehene hinterfragt, entdeckt man nicht nur einige Schwächen, sondern auch das ein oder andere Logikloch. An manchen Stellen kann man darüber getrost hinwegsehen, an anderen Stellen ist es schon etwas nervig, mit welcher Naivität die Serienmacher da heran gegangen sind. Auch die visuellen Effekte sind manchmal schon ziemlich schwach. Dafür ist die zweite Staffel in den Momenten stark, in denen sie neue Gefilde betritt. Vor allem in den dramatischen Szenen, die in der ersten Staffel noch Mangelware waren, kann sie durchweg überzeugen. So kann man sie zu diesem Zeitpunkt als eine Mischung aus Superhelden- Science-Fiction- und Dramaserie bezeichnen.

Die Gegend, in der man sich befindet, ist erneut sehr begrenzt. Die meiste Zeit hält man sich in der Umgebung von trostlosen Betongebäuden auf. Ebenso trist und eintönig, wie die Bauwerke drum herum, ist die Stimmung. Es gibt keine wirklichen Zukunftsperspektiven und so beginnt man sich mit der Zeit zu fragen, ob man sich in einer dystopischen Zukunftsversion befindet, in der jegliche Hoffnung verloren ist. Eine Antwort auf diese Frage bekommt man jedoch (noch) nicht.



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Auch die zweite Staffel von "Misfits" kann überzeugen. Alte Stärken wurden übernommen und man hat nun auch einen etwas länger währenden Handlungsstrang eingebaut. Gegen Ende geschieht dann alles jedoch ein bisschen schnell und so wird die Figurenentwicklung nicht nur unglaubhaft, sondern man wird auch noch Zeuge von einigen Logiklöchern innerhalb der Handlung.
8
von 10