Machine Gun Preacher

Machine Gun Preacher

(„Machine Gun Preacher“ directed by Marc Foster, 2011)

Sam Childers (Gerard Butler) ist ein skrupelloser Motorradrocker, der sich nichts gefallen lässt, vor keine Gewalttat zurückschreckt und auch den härtesten Drogen nicht abgeneigt ist. Doch eines Tages gewinnt Sam eine andere Sicht auf die weltlichen Dinge, denn er begleitet seine Frau in die Kirche und wird getauft. Fortan setzt er sich für andere ein und nach einer Reise in den Sudan wächst in ihm der Traum heran, den afrikanischen Kindern mit all seinen Mitteln zur Seite zu stehen. Er beginnt mit dem Bau eines Waisenhauses, welches von der dort ansässigen LRA (Lord’s Resistance Army), angeführt von dem Massenmörder Joseph Kony, niedergebrannt wird. Nach einem erneuten Aufbau, sieht Sam Childers die einzige Chance darin, selbst gegen Kony in den Krieg zu ziehen und dessen herangezwungenen Kindersoldaten bei sich aufzunehmen, um ihnen ein Kindgerechtes aufwachsen zu ermöglichen.

Machine Gun Preacher beruht auf wahren Begebenheiten und schildert die tatsächliche Wandlung eines gewaltbereiten Rockers hin zu einem Weltverbesserer. Natürlich muss man sich als Zuschauer mit einer stark zusammengestauchten Version von Sam Childers Leben vergnügen, dennoch werden auch die zunächst negativen Seiten Childers aufgezeigt, in denen er saufend und prügelnd umherzieht. Regisseur Marc Forster leistet in meinen Augen gute Arbeit in der Zusammenfassung und beleuchtet gut aufgeteilt alle notwendigen Seiten. Zwar werden die Verbrechen Konys hier nicht in aller Fülle gezeigt, aber der Grundzug wird klar: Kony ist ein menschenverachtender Terrorist und vor allem die Bevölkerung des Sudan ist keineswegs sicher, solange Joseph Kony dort sein Unwesen treibt.

Gerard Butler war mir bis lang in einer so launischen Rolle noch nicht bekannt, obwohl er in Gamer nicht gerade den meisten Charme versprüht, darf er hier einmal richtig auf den Putz hauen. Zumindest zu Beginn des Films mag man keine Sympathie für den Charakter Sam Childers aufbringen, da dieser Mensch einfach nur ein emotionales Wrack zu sein scheint. Im weiteren Verlauf kristallisiert sich jedoch heraus, dass Childers alles andere als ein Unmensch ist und nach und nach fasst man Vertrauen zu dieser rauen Schale mit weichem Kern. Was zunächst nach gewöhnlicher Ein-Mann-Hilfsorganisation aussieht, endet in der aktiven Entscheidung die Kinder mit Waffengewalt vor den Überfällen und Versklavungen zu schützen und Gleiches mit Gleichem zu vergelten.



(Anzeige)

Gerard Butler spielt überzeugend und gewinnt nach diesem Film noch einen Funken mehr Anerkennung meinerseits. Die wahren Grausamkeiten, welche sich in Afrika abspielen, kommen nur gedämpft beim Zuschauer an, dürften aber ausreichen um dem normalen Menschenverstand nochmals klarzumachen, dass es Teile in der Welt gibt, die es alles andere als gut haben. Abschließend wird es Zeit sich mal wieder vor Augen zu führen, wie verflixt gut wir es hier haben und wie ungerecht es ist sich über steigende Benzinpreise oder das elende Wetter hier zu beschweren, geht es doch zur selben Zeit um unzählige, wertvolle Menschenleben.
7
von 10